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Sternenfaust - 053 - Die Morax

Sternenfaust - 053 - Die Morax

Titel: Sternenfaust - 053 - Die Morax
Autoren: Volker Krämer
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um Zerstörung und Tod gegangen.
    Robert Mutawesi hatte sich alle Bilder auf seinen Screen geholt, und zappte sie nun in atemberaubender Geschwindigkeit durch. Seine Auffassungsgabe war immer wieder erstaunlich, fand Dana Frost.
    »Sie haben geplündert. Piraterie reinsten Wassers.« Mutawesis Stimme klang ruhig, doch Frost hörte den leichten Unterton der kaum zu kontrollierenden Wut heraus. »Was wir hier sehen, das hatte nur ein Ziel – Beute machen.«
    Dana Frost hob die rechte Hand. »Keine voreiligen Schlüsse. Wir kennen weder die Aggressoren, noch deren Beweggründe. Lieutenant Santos – Planetenorbit. Briggs und Jamil – auf Sie kommen anstrengende Stunden zu, denn dort unten muss es Überlebende geben … und sei es nur ein einziger. Lieutenant Briggs, Sie holen aus der Ortung heraus, was nur eben geht. Wir tasten die Oberfläche genau ab; Sie, Jamil, lassen sich etwas einfallen, denn ich will wissen, was diese Amateurfunker an Informationen senden. Strahlung hin, Strahlung her – ich brauche Ergebnisse.«
    Die beiden Lieutenants bestätigten kurz, dann vertieften sie sich in ihre Arbeit, unterstützt von zwei Fähnrichen, die ihnen die Routinen abnehmen konnten. Das hier war ein Job für Spezialisten. Briggs und Jamil waren die exakt Richtigen am richtigen Ort.
    Dana Frost wandte sich an van Deyk. »Wo bleiben unsere Schwesterschiffe? Wo bleibt die MOND VON KANASH? Ich fühle mich hier auf Solopfaden nicht unbedingt wohl. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass die Aggressoren sich hier erneut blicken lassen, aber unmöglich ist es nicht.«
    Der Commander nickte. »Mit unseren Schiffen ist sicher vor den nächsten 48 Stunden nicht zu rechnen, doch Siron Talas hätte bereits auftauchen müssen. Das ist schon seltsam.«
    Dana Frost nickte. »I.O., Bereitschaft für alle Mannschaftsteile. Die Marines sollen sich auf einen Bodeneinsatz vorbereiten. Überlebende oder nicht, wir werden uns dort unten auf jeden Fall umsehen.«
    Dana sah die leicht hochgezogenen Augenbrauen des Commanders. Mit einem leicht schiefen Lächeln schränkte sie ein. »Mit wir meine ich die Marines, nicht mich. Ich werde mir Lieutenant Takashis Unmut nicht schon wieder zuziehen.«
    Sie hatte in letzter Zeit an zu vielen Bodeneinsätzen teilgenommen. Das hatte auch dazu geführt, das sie schwer verletzt worden war. Inzwischen ging es ihr zwar wieder gut, doch diese Lektion war lehrreich gewesen. Takashi und van Deyk hatten ja Recht. Es konnte nicht die Aufgabe der Marines sein, sich bei einem solchen Einsatz um ihren unvorsichtigen Captain zu kümmern.
    »Captain.« Lieutenant Briggs Stimme klang belegt. Dennoch kam seine Meldung sachlich und korrekt. »Ich habe den Raum um Otano gescannt. Die Wahrscheinlichkeit, nach mehr als drei Wochen noch Restsignaturen der Aggressor-Schiffe zu erhalten war zwar äußerst gering, aber sie ist eingetroffen. Wir können also fundierte Vermutungen anstellen, was geschehen ist.«
    Frost und van Deyk warfen sich kurze Blicke zu. »Was können Sie uns sagen, Lieutenant?« Das war mehr, als man erhofft hatte. Briggs Antwort ließ einige Augenblicke zu lang auf sich warten – exakt diese wenigen Momente zu lang, die Frost verrieten, dass es ihr nicht gefallen würde, was der Lieutenant zu melden hatte.
    »So etwas wie Ortungsschutz scheint den Angreifern fremd zu sein, oder sie halten ihn für überflüssig. Ihre Schiffe strahlen regelrecht um die Wette …« Briggs spürte, dass er den Formalton einer Meldung soeben hinter sich gelassen hatte. Er räusperte sich. »Entschuldigung. Es waren sechs Schiffe, die Otano angegriffen haben. Vermutlich sechs Mutterschiffe von enormen Ausmaßen. Die Form lässt sich nicht genau feststellen – kugelähnlich, wenn ich die Daten richtig deute … Durchmesser circa 2000 Meter. Von den sechs Schiffen gehen unzählige Signaturen in Richtung Planetenoberfläche aus.«
    Commander van Deyk hatte sich die Daten auf sein Terminal geholt. »Landeboote, Shuttles – was auch immer. Jedenfalls wurde Otano damit regelrecht überflutet, nachdem der Planet in Grund und Boden gebombt war.«
    Dana Frost betrachtete die Computersimulation, die vom Zentralrechner auf der Grundlage dieser Daten erstellt worden war. Die sechs Mutterschiffe hatten Tod und Verderben ausgespuckt; die Simulation stellte die Landeschiffe als winzige Fäden dar, die wie das filigran gesponnene Netz einer Spinne wirkten. Ein mörderisches Netz zwischen den großen Schiffen und Otano. Dana blickte lange auf den
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