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Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 050 - Vergeltung (1 of 2)
Autoren: Alfred Bekker
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durchdringende Stimme von Lieutenant Commander David Stein, dem Ersten Offizier, zu hören.
    Stein sah auf sein Display. Der Schadensbericht war deprimierend. Es wurden Ausfälle bei der künstlichen Schwerkraft angezeigt. Auf ganzen Decks herrschten nur noch zwischen 0 und 0,3 g. Sie mussten geräumt werden, bevor an Beschleunigung auch nur zu denken war. Kein Mensch könnte dort überleben.
    »Teilausfall der Waffensysteme«, meldete Lieutenant Charles Rahmani. Der für Waffen und Taktik zuständige Offizier schaltete hektisch an seiner Konsole herum. Mit atemberaubender Geschwindigkeit tippten seine Finger über den Touchscreen. »Breitseite rechts reagiert nicht mehr. Breitseite unten wird ausgerichtet.«
    Augenblicke, in denen wir verwundbar sind , dachte Stein. Er spürte, dass auch bei seiner Kommandantin die Nerven blank lagen.
    Entgegen jeder Vernunft hatte die NEPTUN unter Commander Tong bei der SIKANDER ausgeharrt und dafür gesorgt, dass sie nicht völlig schutzlos blieb.
    Nur ein Bruchteil der Gauss-Geschosse, die von den Breitseiten der beiden Leichten Kreuzern der Scout-Klasse zu Abertausenden ins All gespuckt wurden, trafen auch ihre Gegner. Und davon gelang es wiederum nur sehr wenigen Projektilen, die Gravitationsschirme der Dronte-Raumer zu durchdringen. Manchmal war es nur Glück, wenn ein Projektil gerade im richtigen Auftreffwinkel auf den Schirm knallte und ihn durchschlug. Oft genug war aber selbst die Auftreffgeschwindigkeit so gemildert, dass der Treffer nicht mehr einen Schusskanal durch die gesamte Einheit fräste, sondern gerade noch die Außenpanzerung durchschlug. Auch solche Treffer konnten schwere Schäden verursachen, je nachdem wo und wie stark sie ausgeprägt waren. Außerdem litt die Stabilität der Außenhaut erheblich.
    Aber mit der zerstörerischen Kraft eines glatten Gauss-Durchschusses waren diese Effekte natürlich nicht zu vergleichen.
    Es waren zu wenig Jäger in diesem Abschnitt der Kampfzone im Einsatz. Eine Zone, die von Admiral Levonian längst aufgegeben worden war.
    David Stein stellte eine Interkom-Verbindung zum Maschinentrakt her. Montserrat Yukikawa, die Leitende Ingenieurin meldete sich. Es handelte sich um eine zierliche Frau mit hohen Wangenknochen und blauschwarzem, zu einem Knoten gebundenem Haar.
    »Wie weit sind Sie, L.I.?«
    »Die Kontrollsysteme für die Ionentriebwerke sind komplett ausgefallen und lassen sich auch nicht wieder hochfahren. Die durch die Strahlentreffer verursachten Interferenzen haben wirklich ganze Arbeit geleistet, Sir. Ich habe jetzt das Kontrollsystem einfach überbrückt. In ein paar Minuten versuchen wir eine Triebwerkszündung.«
    »Besser Sie beeilen sich damit, L.I., sonst öffnen die unsere Panzerung mit Strahlkanonen wie eine Konserve!«
    »Ich tue mein Bestes, Sir!«
    »Das weiß ich. I.O., Ende.« Die Verbindung wurde unterbrochen. Wieder erschütterte ein Treffer die SIKANDER.
    »Ich glaube, die Dronte fangen gerade damit an, I.O!«, stellte Commander Singh fest. »Mit dem Aufschneiden der Konserve, meine ich!«
    »Captain, eine Staffel mit dreißig Jägern nähert sich von Achtern!«, meldete Ortungsoffizier Garcia.
    »Na, fein, wir bekommen Unterstützung«, murmelte Singh.
    Erneut wurde die SIKANDER schwer getroffen. Für Sekunden war es stockdunkel auf der Brücke.
    Als ein Teil der Beleuchtung wieder aktiviert wurde, zeigte der große Panorama-Schirm nichts als einen Pixelsalat.
    Das war ein Schlag ins Kontor! , dachte Stein. Schiffsarzt Dr. McFadden lieferte einen Bericht über Verwundete und Tote. Aber angesichts der verzweifelten Lage, in der sich die SIKANDER befand, ging das mehr oder minder unter.
    Selina Singh gab schließlich den Befehl, dass alle gerade nicht im Dienst befindlichen Mannschaftsteile, wie zum Beispiel die Köche, sich zu den Beiboot-Hangars begeben sollten.
    Eine Flut von Gedanken durchraste David Stein. Er dachte an Wyona Ramesha, seine Freundin auf dem Mars, der er fest versprochen hatte zurückzukehren. Ihr Bild erschien vor seinem inneren Auge, ihr Lächeln, der Blick ihrer dunklen Augen. Dieser Eindruck vermischte sich mit anderen Eindrücken. Szenen aus der Kindheit, der Abschluss an der Star Corps Akademie, als er zusammen mit ein paar anderen frisch gebackenen Fähnrichen mit Gauss-Gewehren auf herabsinkende Methantropfen schoss. Die Stationierung auf der STERNENFAUST I – noch unter Captain Leslie – und die gemeinsamen Jahre mit Michael Tong auf diesem Schiff. Erst als Fähnrich,
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