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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
Autoren: Alfred Bekker
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religiösen Zeremonien in großen Mengen benötigt. Abgesehen davon ist es wertlos. Seit einiger Zeit zahlen die Heiligen Händler der Kridan, die unser System anlaufen, fast jeden Preis. Der Gewinn pro Kilogramm unbehandeltem Roh-Merillium steigt exponentiell, Captain. Das ist unserer Ansicht nach ein sicheres Zeichen. Entweder bereiten sich die Priester auf ein Ritual vor, wie es seit über 15 Jahren nicht geschehen ist – oder sie sind verzweifelt …« Der Abt zuckte die Achseln. »Was halten Sie für wahrscheinlicher?«
    »Ist es möglich, dass Sie Ihre wenigen Quellen falsch deuten?«
    Abt Montgomery schnaubte. »Angesichts unserer bruchstückhaften Informationen über das Heilige Imperium der Kridan wäre das nicht weiter verwunderlich. Aber es ist die beste Theorie, die Ihnen der Orden der Christophorer bieten kann.«
    »Ich verstehe«, murmelte Frost. »Danke für Ihre Informationen.«
    »Meine Brüder und ich stehen Ihnen jederzeit zur Verfügung, falls Sie Unterstützung benötigen, Captain.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen.
    Sollte die Vermutung des Abtes der Wahrheit entsprechen, kann es sich bei dem bevorstehenden Treffen eigentlich nur um eine Falle handeln! , durchzuckte es Dana wie ein greller Blitz.
     
    *
     
    Captain Frost betrat die Brücke der STERNENFAUST. Die diensthabenden Offiziere waren an ihren Konsolen. Lieutenant Tong führte das Kommando und sorgte für einen reibungslosen Ablauf.
    Die STERNENFAUST kreiste inzwischen in einem stabilen Orbit um die Wasserwelt Allister IV, deren Hauptstadt Asimovtown ursprünglich auch das administrative Zentrum des gesamten Systems gewesen war.
    Hier waren unter anderem die wenigen bewaffneten Raumboote stationiert, die für eine Verteidigung gegen Angriffe von Außen zur Verfügung standen.
    Seit der Abspaltung der Freistaatler hatte Asimovtown seinen Rang jedoch mehr oder weniger eingebüßt.
    Als blauweiße Kugel schimmerte Planet IV auf dem großen Panoramaschirm. Gut erkennbar schwebte auch ein Schiff der Heiligen Händler im Orbit. Wie Frost inzwischen erfahren hatte, flogen die meisten Händler-Schiffe der Kridan zunächst Allister IV an, bevor es sie zu den Merillium-Minen auf Planet VI zog. Der Grund war einfach. Sie konnten mit Hilfe ihrer Landefähren in Asimovtown Ware aufnehmen, die in den Merillium-Minen dringend gebraucht wurde. Technisches Gerät vor allem, aber auch Luxusgüter für die Minenmannschaften. So war ein schwunghafter Dreieckshandel entstanden und Asimovtown profitierte direkt vom derzeitigen Merillium-Boom auf dem sechsten Planeten.
    Auch das war wahrscheinlich ein Grund dafür, dass die Kridan Asimovtown auf Allister IV als Treffpunkt vorgeschlagen hatten. Es handelte sich um einen Ort, der ihnen durch Berichte der Heiligen Händler gewiss bekannt war.
    »Sie haben die Brücke, Captain«, übergab Tong das Kommando, als er sie bemerkte.
    »Danke, I.O.« Frost setzte sich in ihren Sessel. »Lieutenant Stein, stellen Sie mir bitte eine Verbindung zum Solaren Administrator in Asimovtown her.«
    »Sofort, Captain.«
    Wenig später schaute ihr Connor McGrady vom Bildschirm entgegen. Er war als ziviler Administrator von Asimovtown eigentlich für das gesamte Allister-System zuständig. Aber die Freistaatler erkannten seine Entscheidungen nicht mehr an. Sie betrachteten McGrady als jemanden, der zu der Bande von Verrätern gehörte, die letztlich nur den Ausverkauf des Systems an die Vogelartigen zum Ziel hatten. Zumindest wenn man der Interpretation der Freistaatler folgte.
    In den letzten 24 Stunden hatte Frost immer wieder Kontakt zu McGrady gehabt – insbesondere seitdem bekannt war, dass die Kridan offenbar Allister IV als Treffpunkt bevorzugten.
    »Guten Tag, Captain«, grüßte McGrady.
    Frost nickte ihm zu und kam sofort zur Sache. »Haben Sie sich inzwischen Gedanken darüber gemacht, wo genau das Treffen zwischen Botschafter Paljanov und den Kridan-Unterhändlern durchgeführt werden könnte?«
    Genau um diesen Punkt hatte sich McGrady in ihren letzten Gesprächen immer zu drücken versucht. Am liebsten hätte er wahrscheinlich gehabt, wenn das Treffen möglichst weit von seiner Stadt und seinem Planeten entfernt anberaumt worden wäre.
    Aber als treuer Verwalter im Dienst der Solaren Welten und des Rates konnte er noch nicht einmal seinen Protest anmelden.
    »Ich habe Ihnen ja auseinander gesetzt, dass unsere Stadt von Freistaatlern – oder Subjekten, die mit ihnen sympathisieren – nur so durchsetzt ist«,
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