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Stern der Leidenschaft

Stern der Leidenschaft

Titel: Stern der Leidenschaft
Autoren: Lisa Kleypas
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nun schon damit wartest …«
    »Sagte ich nicht gerade etwas von ›nicht darüber redend«, unterbrach Brittany ihre Mitbewohnerin. »Okay, okay«, lenkte Jan lachend ein. »Ich wollte dich eigentlich nur ein wenig von deiner Nervosität ablenken, bevor du darin umkommst. Schon den ganzen Tag bist du so verspannt. Dabei gibt es überhaupt keinen Grund dafür. Du bist dir diesmal doch ganz sicher, oder?«
    »Ja, ich …«, begann Brittany und brach dann stöhnend ab. »Große Güte, wenn du nicht gleich still bist, bringst du mich noch dazu, dass ich es mir noch einmal überlege!«
    »Oh nein, nur das nicht! Okay, ich bin schon still. Meine Lippen sind versiegelt. Der Abend wird ganz wunderbar werden. Dieser Typ ist der Richtige für dich. Verdammt, er wäre für jede Frau der Richtige. Er ist ja beinahe zu perfekt, um echt zu sein … nein, vergiss es. Das hast du nicht gehört. Habe ich nicht eben gesagt, ich würde jetzt schweigen?«
    Brittany lächelte. Sie war Jan dankbar für ihre Albernheit. Jan hatte durchaus Recht. Den ganzen Tag über war sie nichts als ein flatteriges Nervenbündel gewesen. Und das völlig ohne Grund. Wochenlang hatte sie hin und her überlegt, und nun war sie sich endlich sicher, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sie täuschte sich nicht in Tom. Nur das allein zählte – oder etwa nicht?

Kapitel Eins
     
    Endlich brachen die Ly-San-Ters auf. Der Besuch auf dem Heimatplaneten von Dalden Ly-San-Ters Mutter hatte um einiges länger gedauert als erwartet. Dennoch war er froh, dass er sich die Zeit genommen hatte. Denn im Unterschied zu seiner Schwester Shanelle, die eine Weile dort gelebt und studiert hatte, war er noch nie zuvor auf Kystran gewesen. Er kannte den Planeten zwar aus den Erzählungen seiner Mutter und hatte auch unzählige computersimulierte Bilder vom Leben dort angeschaut, doch das war einfach etwas anderes, als alles einmal mit eigenen Augen zu sehen. Im Übrigen hoffte Dalden, dass dies sein erster und letzter Besuch auf Kystran bleiben würde. Seine Mutter stammte nun einmal von hier, und er glaubte, sie nun ein wenig besser verstehen zu können. Immerhin hatte er nun aus erster Hand erfahren, was ihre Leute vom Sha-Ka’ani-Volk unterschied, bei dem sie nun lebte. Schon sein ganzes Leben lang fühlte Dalden sich, beinahe im wahrsten Sinne des Wortes, zwischen seinen Eltern hin und her gerissen. Seine Mutter, Tedra, stand für alles, was als modern und »zivilisiert« galt, während sein Vater, Challen, an der traditionellen Lebensweise festhielt, die in fast allen anderen Welten inzwischen als »barbarisch« betrachtet wurde.
    Die Unterschiede zwischen den beiden Kulturen hätten größer kaum sein können. Gleichwohl lebten Daldens Eltern nun schon lange als glückliche Lebensgefährten. Eine solche Verbindung war kein leichtes Unterfangen – weder für das Paar noch für die Kinder. Dalden und seine Zwillingsschwester Shanelle bemühten sich bereits von klein auf, den Ansprüchen beider Elternteile gerecht zu werden. Für Dalden war es nun an der Zeit, sich endgültig zu entscheiden, wohin er gehörte, und seine Mutter unterstützte ihn dabei. Sie fand es offensichtlich ganz natürlich, dass er diesen Schritt machen wollte. Immerhin war er ja bereits ein Sha-Ka’ani-Krieger. Und das konnte er nicht bleiben, wenn er unsicher zwischen zwei Welten hin und her schwankte und redete, als käme er von Kystran, oder ständig fürchtete, seine Mutter zu enttäuschen. Dalden hatte sich im Grunde längst für die Lebensweise seines Vaters entschieden. Sein Besuch auf Kystran bestärkte ihn in diesem Entschluss. Im Gegensatz zu Dalden fühlte seine Schwester sich in beiden Kulturen zu Hause. Inzwischen war sie die hingebungsvolle Gefährtin eines Kriegers und lebte nach Regeln und Gesetzen, die Außenstehenden völlig veraltet und überkommen erscheinen mochten, sich jedoch auf Sha-Ka’an über Generationen hinweg bestens bewährt hatten. Gleichzeitig konnte sie reisen und neue Welten entdecken – ganz so, wie sie es sich immer erträumt hatte. Shanelle hatte sich bei ihrem ersten Besuch auf Kystran auch sofort heimisch gefühlt, während Dalden dort eine Überraschung nach der anderen erlebte. Eigentlich hatte er sich nichts weiter als einen interessanten Ausflug versprochen und staunend die unbekannte neue Welt betrachten wollen. Es war ein Vorteil, dass er die kystranische Sprache ebenso gut beherrschte wie seine eigene. Schließlich hatte er sie sich
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