Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sterbensschön: Thriller -

Sterbensschön: Thriller -

Titel: Sterbensschön: Thriller -
Autoren: Chelsea Cain , Fred Kinzel
Vom Netzwerk:
Erleichterung. Pearls Augen waren geschlossen, und ihr Körper sah knochenlos und blutlos aus. Sie waren gerade noch rechtzeitig gekommen. Es blieben nur Minuten. Sie war verletzt. Sie war so blass und schlaff. Das Pixies-T-Shirt war blutgetränkt. Überall war Blut.
    »Sie ist tot«, sagte Archie. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, und er wandte den Blick ab. Susan verstand nicht. Sie waren jetzt hier. Sie konnten sie retten. »Es tut mir leid«, sagte Archie.
    Tot? Aber Pearl konnte nicht tot sein. Der Reverend betete immer noch, er brabbelte weiter etwas von Jesus. Er hatte nicht aufgegeben. Warum gab Archie auf?
    Susan schüttelte den Kopf. Das geschah nicht wirklich. Archie irrte sich. »Sie ist nicht tot«, sagte Susan. »Sie können sie retten.« Sie packte seinen Arm und zwang ihn, sie anzusehen. Sie konnte es ihm verständlich machen, wenn sie ihn genügend anflehte. Archie hatte sie von den Toten zurückgeholt. Sie war ertrunken. Ihr Herz war stehen geblieben. Sie war klinisch tot gewesen. Und er hatte sie gerettet. Er hatte sie zurückgeholt. »Wie Sie mich gerettet haben«, sagte sie.
    Er konnte sie kaum ansehen. Sie sah, wie schwer es ihm fiel, wie er kämpfte. »Sie ist seit Stunden tot«, sagte Archie.
    Susans Beine gaben nach, und sie sank auf die Knie. Archie fing sie auf und legte sie sanft auf dem Teppich ab, und sie schloss die Hand um Pearls Hand. Sie fühlte sich kalt und trocken an, überhaupt nicht wie die Hand eines echten Menschen.
    Henry hatte ein Knie in Colins Rücken und drückte ihn zu Boden.
    Der Reverend betete immer noch. Susan wollte, dass er aufhörte. Wusste er denn nicht Bescheid? Begriff er nicht, dass es sinnlos war?
    »Reverend Lewis«, sagte Archie freundlich. »Es ist vorbei. Wir müssen Sie von Ihrer Weste befreien.«
    Der Reverend blickte auf. Seine Augen waren rot. Seine Hände waren mit Pearls Blut bedeckt. »Vergib mir«, sagte er zu niemandem bestimmten.
    »Hierher, Reverend«, rief Henry. »Ich kann Sie aus dem Ding schneiden.«
    Susan zitterte unaufhörlich weiter. »Es tut mir leid«, flüsterte sie Pearl zu. »Es tut mir so leid.« Sie sagte es immer wieder. Dann spürte sie Leos Handy in ihrer Tasche vibrieren. Es war ein Reflex, dass sie es überhaupt herauszog. Es war Derek. Er würde Hilfe schicken. Sie hob das Handy ans Ohr.
    »Nein!«, schrie Archie.
    Aber sie hatte den grünen Knopf bereits gedrückt, um das Gespräch anzunehmen.
    Sie sah einen Lichtblitz, bevor sie die Explosion hörte. Orangerote und schwarze Flammen, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall. Der Boden erzitterte. Sie hörte Glas brechen und das Geräusch nasser Spritzer auf Holz. Etwas Heißes, Weiches versengte Susans Hals. Dann fand sie sich zitternd auf dem Boden wieder, presste die Augen zu und würgte vom Rauch. Sie hielt die Augen geschlossen, weil sie schreckliche Angst hatte vor dem, was sie sehen würde. Sie spürte Klumpen von entsetzlich warmer, schwabbliger, menschlicher Substanz auf ihrer Haut und ihrer Kleidung. Von dem Geruch nach verbranntem Fleisch und Haar drehte sich ihr beinahe der Magen um. Als sie im Geiste eine Inventur ihres Körpers vorgenommen und sich überzeugt hatte, dass alle Körperteile noch da waren, öffnete sie die Augen. Der beigefarbene Teppich war geschwärzt und klebrig von Blut. Sie richtete sich auf und sah sich benommen um. Überall schienen nass glänzende Stücke aus Fleisch, Haar und Knochen zu liegen. Rauch hing in der Luft.
    Henry wischte sich irgendein klebriges Zeug aus den Augen. Seine Kleidung war voll Blut. Seine Augenbrauen waren versengt. Die Explosion hatte ihn auf den Rücken geschleudert.
    Colin war verschwunden. Die Explosion war genau die Gelegenheit gewesen, die er zur Flucht brauchte.
    Susan sah zu Archie hinauf. Ein feiner roter Sprühnebel bedeckte seine Stirn.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Irgendwie erschien ihr eine Entschuldigung ungenügend.
    Archie wischte sich das Blut aus dem Gesicht. »Alles in Ordnung?«, fragte er Susan.
    Sie nickte.
    Archie blickte zu Henry.
    Henry zog sich gerade auf die Beine. »Mir geht es blendend«, sagte er.
    Susan sah nach Pearl. Ihr Körper war übersät mit winzigen Stückchen vom Fleisch und Blut des Reverends, als hätte jemand Shrimps und Tomatensuppe zusammengeschüttet und dann vergessen, den Deckel auf den Mixer zu machen. Susan klaubte ein paar der größeren Stücke von ihr, während Archie die Notrufnummer wählte.

69
    Susan lag, in eine Decke gehüllt, auf einer
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher