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Steine der Macht (German Edition)

Steine der Macht (German Edition)

Titel: Steine der Macht (German Edition)
Autoren: Stan Wolf
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führte eine Treppe vom Wasser auf die Kaimauer hinauf. Wolf holte die triefende Linda mittschiffs ab, half ihr an Bord und bei ihrem zweiten Versuch, den Steg hinüber zur Leiter zu überqueren, klappte es dann. Wolf hatte sich seinen Flugkoffer am Gürtel seiner Hose angebunden, damit er beide Hände frei hatte. Dann kroch er ebenfalls über den hölzernen Steg. Die zwei kletterten die Steigbügel empor, welche wie in einem Kanalschacht etwa zehn Meter nach oben führten. Es war ein win-ziger Spalt, durch den das Tageslicht he-reinfiel. Die Leiter hörte auf einem Betonpodest auf. Ein kleiner, sehr niedriger Raum war am oberen Ende des Schachtes. An der Decke war eine Betonplatte, welche aber nur von innen geöffnet werden konnte. Ein Eisenstab fungierte als Drehriegel. Er war zwar verrostet, aber aufgrund seiner Länge von über einen Meter konnte ihn Wolf ohne große Mühe verdrehen und öffnen. Die Platte selber hatte ein ansehnliches Gewicht, ließ sich aber trotzdem etwas zur Seite schieben, zumindest so weit, dass er Linda hinausheben konnte. „Warte ein bisschen, ich kratze hier oben den Sand und die Steine weg, dann kannst du den Deckel von unten leichter aufschieben, sonst kommst du hier nämlich nicht raus.“ Selbst in dieser Situation spielte sie wieder einmal auf Wolfs Umfang an. Mühevoll zog sich Wolf durch die Öffnung ins Freie.
    „Komm, schau, wo wir sind. Wir feiern sozusagen Auferstehung!“ Linda deutete auf die Gräber ringsum. Sie waren mitten in dem kleinen Friedhof durch eine Grabplatte herausgekommen. Und der Landrover stand ja praktischerweise auch direkt an der Friedhofsmauer. Linda war von ihrem Sturz ins Wasser völlig durchnässt und mit ihren nassen Jeans konnte sie sich jetzt nicht in den Wagen setzen. Kurzerhand zog sie sich ihren Badeanzug an, welcher noch trocken im Landrover lag, und warf sich ein Strandtuch über: „So, die Zylinder haben wir, jetzt können wir wieder zurückfahren.“ Wolf erwiderte:
    „Ich denke gerade daran, dass wir mit den Bleizylindern kaum durch den Metalldetektor am Airport kommen würden, Kammler hatte da schon recht, wir bringen sie besser zur Landepiste“, sagte Wolf und startete den Wagen.
    Er fuhr nochmals über den Pass zurück zu dem alten Flugplatz im Süden der Insel. Bei einer markanten Steinplatte am Ende des Rollfeldes blieb er stehen, nahm die beiden Zylinder heraus und versteckte die Bleiröhren unter einigen Felsstücken.
    „Die findet hier in den nächsten Tagen bestimmt niemand. Außerdem kommen hierher ohnehin keine Leute. So interessant ist der alte Flugplatz nicht und man erkennt ihn auch kaum beim Vorbeifahren. Die Bleizylinder holen wir dann beim Rückflug ab.“
    „Ich verstehe dich nicht ganz oder willst du hier auf diesem Schotterfeld mit der Cessna wirklich landen? Ohne Genehmigung?“
    „Wenn wir am südlichen Ende der Insel tief genug fliegen, dann hat uns Canaria Control nicht am Radar. Wir landen hier, holen uns die Zylinder und starten sofort wieder. Das Ganze dauert nur ein paar Minuten, dann melden wir uns am Funk, als ob nichts gewesen wäre. Eine halbe Stunde später sind wir ja ohnehin über Afrika im marokkanischen Luftraum.“
    Wolf wendete den Landrover und fuhr vom Rollfeld wieder auf die Straße.
    „Mich würde brennend interessieren, was in den beiden Behältern drinnen ist“, meinte Linda.
    „Zu wissen, wo wir einen guten Fisch und ein kühles Bier bekommen, das wäre mir jetzt im Augenblick wichtiger“, sagte Wolf und fuhr wieder zurück. Kurz vor einem Leuchtturm, unmittelbar an der wildromantischen Felsküste in einem winzigen Ort, gab es drei Kneipen. Dort konnte Linda auch in Badekleidung auf der Terrasse einen vorzüglich zubereiteten Papageienfisch genießen. Gleich würde die Sonne über dem Meer untergehen.
    „Warum ist General Kammler so an diesen Zylindern interessiert, weshalb hat er die Dinger damals verstecken lassen und vor allem, was ist da wohl drinnen?“, fragte Linda bei der Rückfahrt.
    „Viele Fragen auf einmal, aber ich kann mich damit nicht so richtig beschäftigen, ich muss mich heute Abend noch um den Flugplan kümmern. Die Marokkaner wollen den Plan ja 24 Stunden vor Abflug haben. Und übermorgen geht’s wieder nach Hause.“ Am nächsten Tag, während Wolf noch den Flugplan und die Tankstopps per Fax an die marokkanischen Behörden übermittelte, konnte sich Linda am Pool etwas erholen.
    Beim Abendessen im Hotel brachte Wolf das Thema wieder auf die schwarzen
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