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Steh dir nicht im Weg

Titel: Steh dir nicht im Weg
Autoren: Renate Dehner , Ulrich Dehner
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wenn Sie Aufgaben selbstbewusst und voller Zuversicht anpacken und sich durch kleine Misserfolge nicht entmutigen lassen. Das setzt einen positiven Kreislauf in Gang, der ebenfalls dazu beiträgt, dass sich das generelle Wohlbefinden erhöht.
    Wie Sie negative Situationen gelassen sehen
    Beginnen Sie jetzt damit, sich vorzustellen, wie das aussehen könnte. Nehmen Sie doch bitte noch einmal Ihre Notizen der letzten Übung zur Hand. Sie haben sich aufgeschrieben, welche Situationen welche |34| Gefühle bei Ihnen auslösen und sich auch überlegt, welche Bewertungen dahinter stecken.
    Nun gehen Sie bitte jede einzelne dieser Situationen durch und stellen sich vor, wie jemand, der viel Gelassenheit besitzt, damit umgegangen wäre. Bitte greifen Sie wieder zu Stift und Papier und notieren Sie sich:
Wie würde jemand, der viel Gelassenheit besitzt, mit der jeweiligen Situation, umgehen?
Welche anderen Bewertungen würden diesem anderen Umgang zugrunde liegen?

    |35|

    Nun sollten Sie noch einen Schritt weiter gehen und sich einmal ganz plastisch vorstellen, Sie selbst hätten die entsprechende Situation noch einmal zu bewältigen, diesmal aber mit der erforderlichen Portion Gelassenheit und Souveränität. Wie würden Gelassenheit und Souveränität Ihre Gedanken und damit Ihre Bewertungen beeinflussen? Und welche Gefühle würden diese anderen Einschätzungen erzeugen? Spielen Sie die jeweilige Situation in Gedanken ganz durch und schreiben Sie sich bitte die Resultate auf:
Welche Gedanken gehen Ihnen durch den Kopf?
Welche Bewertungen nehmen Sie vor?
Wie fühlen Sie sich?
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    Wenn Sie die vorangegangenen Übungen für ein paar Situationen nachvollzogen haben und sich jetzt Ihre Aufzeichnungen anschauen, werden Sie feststellen, dass Sie über andere gedankliche Bewertungen auch zu ganz anderen Gefühlen kommen. Daran lässt sich sehr schön erkennen, dass Ihre Gefühle weit mehr durch Ihre bewertenden Gedanken beeinflusst werden als durch die Situation an sich: Wenn Sie über ein Ereignis, über die beteiligten Personen oder über sich selbst anders denken, dann fühlen Sie auch anders. |37| Da unsere Verhaltensweisen sehr stark von unseren Gefühlen geprägt werden, können Sie auch erkennen, wie Sie durch die Veränderung Ihres Denkens zu neuen und konstruktiveren Handlungsweisen kommen können. Anstatt also vor Ärger auf die Mithilfe der Kollegin ganz zu verzichten, können Sie durch ein ruhiges Gespräch viel zu Ihrer eigenen Entlastung tun. Und das wäre doch schon was, oder?

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Auch Stress ist eine Frage der Bewertung
    Wer sich von der Herrschaft der automatisierten negativen Gedanken befreit, wird sehr viel weniger inneren Stress erleben, denn schließlich entscheidet meist erst die persönliche Bewertung darüber, was als Stress erfahren wird. Auch bei objektiven Stressfaktoren wie Lautstärke, Hitze oder Kälte, auf die der Körper auch ohne entsprechende Bewertungen mit Stress reagiert, verschärfen die inneren Bewertungen das Empfinden von Stress. Über die vielfältigen Arten von Belastungen, denen der moderne Mensch ausgesetzt ist und auf die sein Körper mit teilweise archaischen Mustern reagiert, die noch aus der Frühzeit der menschlichen Entwicklungsgeschichte stammen, ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten so viel Gutes und Richtiges veröffentlicht worden, dass wir darauf an dieser Stelle nicht noch einmal eingehen müssen. Was vielmehr interessiert ist die Frage, wie die Mechanismen funktionieren, mit denen wir uns selbst in Stress bringen, und vor allem wie wir diese Mechanismen verändern können?
    Wie Stress ausgelöst wird
    Wie die Stressforschung festgestellt hat, löst selbst eine objektiv gefährliche Situation nur dann eine Stressreaktion aus, wenn man die Gefahr erkennt und glaubt, sie nicht bewältigen zu können. Das |38| heißt, wenn wir Zutrauen zu uns und unseren Fähigkeiten haben, beschert uns selbst eine tatsächliche Gefahrensituation keinen Stress, sondern wir tun einfach, was getan werden muss, um die Situation zu bewältigen!
    Andererseits kann eine an sich neutrale Situation als so unangenehm oder bedrohlich erlebt werden, dass sie in uns Stress erzeugt. Besonders wenn jemand glaubt, einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein, erlebt er sehr viel mehr Stress, als wenn er sich als Herr der Situation fühlt. Sich hilflos zu fühlen scheint bei Menschen auch die überwältigendsten Angstgefühle auszulösen, wie Emotionsforscher herausgefunden haben
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