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Starthilfe für Freiberufler

Starthilfe für Freiberufler

Titel: Starthilfe für Freiberufler
Autoren: Claudia Wanzke
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Schwerpunkt Karriereberatung.“ Hier hat der Kunde vielleicht eine gewisse Vorstellung von Ihrer Tätigkeit, aber er weiß nicht genau, ob Sie wirklich das anbieten, was er gerade braucht.
    Praxistipp
    Machen Sie zu Beginn ein Brainstorming: Nehmen Sie sich ein Blatt Papier zur Hand und notieren Sie alles, was Ihnen zu Ihrem Thema einfällt. Lassen Sie dabei die Wünsche und Vorstellungen Ihrer potenziellen Kunden nicht außer Acht. In welcher Situation braucht der Kunde Ihre Leistung? Womit können Sie ihm konkret helfen? Das Kapitel „Kennen Sie Ihre Kunden?“ ab Seite gibt Ihnen hierzu weitere Anhaltspunkte. Überlegen Sie auch, ob eine bestimmte Spezialisierung für Sie sinnvoll ist.
    Mit der Zeit wird Ihr Leistungsportfolio unter Umständen wachsen – sei es, weil Sie ein Kunde fragt, ob Sie auch eine zusätzliche Leistung erbringen können, oder weil sich neue Trends in Ihrem Bereich abzeichnen. Oftmals entsteht aber auch eine vielversprechende Idee zusammen mit anderen Freelancern. Gerade zu Beginn ist man oft geneigt, jedesich bietende Möglichkeit, Einkommen zu erzielen, wahrzunehmen, um seine Existenz zu sichern. Doch ein größeres Leistungsportfolio bringt auch Probleme mit sich, derer Sie sich bewusst sein sollten:
 
    Zu viele Baustellen: Hier ein Auftrag, dort ein Projekt, morgen ein Vortrag – verzetteln Sie sich nicht! Bei jeder einzelnen Tätigkeit müssen Sie umdenken, sich neu einarbeiten, immer aktuell sein. Das ist auf Dauer ganz schön anstrengend, will man in allen Bereichen top sein.
 
    Unterschiedliche Jobs bedingen unterschiedliche Werbe- oder Akquisemaßnahmen. Auch diese müssen Sie kontinuierlich im Auge behalten.
 
    Aus organisatorischer oder steuerlicher Sicht ergibt sich vielleicht ebenfalls ein Mehraufwand, zum Beispiel mehrere Rechnungsläufe, Buchungskreise oder unterschiedliche Umsatzsteuersätze.
 
    Unter Umständen sind Sie vielleicht sogar gezwungen, aufgrund einer neuen Tätigkeit ein Gewerbe anzumelden (siehe Seite 9). Auch das bedeutet bürokratischen Mehraufwand.
 
    Last but not least: Verschiedene Tätigkeiten bergen auch die Gefahr, dass Sie nicht als Experte ernst genommen werden. Nehmen wir beispielsweise den Social-Media-Berater, der auf seiner Webseite auch noch Übersetzungen, Webdesign, Lektorat und Verkaufstraining anbietet. Ein Kunde wird sich denken: „Der macht aber auch alles, um Geld zu verdienen! Doch wie professionell?“
    Achtung
    Wollen Sie verschiedene Leistungen anbieten, dann sollten Sie grundsätzlich darauf achten, dass der Kunde einen gewissen „Zusammenhang“ erkennen kann. Bestimmte Leistungskombinationen können schließlich auch einen Mehrwert für ihn bedeuten. Bevor man zwei Dienstleister beauftragt, nimmt man doch lieber einen, der beides anbietet. Lassen sich die Leistungen jedoch nicht geschickt kombinieren, dann ist eine getrennte Darstellung (zum Beispiel auf verschiedenen Webseiten) ratsam.
Mit der Steuernummer fängt alles an
    Während bei der Anmeldung eines Gewerbes das Finanzamt automatisch informiert wird, müssen Sie als Freiberufler von sich aus auf das für Sie zuständige Finanzamt zugehen (Zuständigkeiten unter www.finanzamt.de). Sie können sich das entsprechende Formular im Internet herunterladen oder das Finanzamt schickt Ihnen den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ auf Anfrage zu.
    Achtung
    Bitte beachten Sie, dass der Fragebogen zur steuerlichen Erfassung nicht speziell auf Freiberufler zugeschnitten ist. Das heißt, es werden auch Fragen gestellt, die Sie als Freiberufler gar nicht beantworten müssen, beispielsweise die Frage nach der Kammerzugehörigkeit und der Handelsregistereintragung.
    Neben Name, Anschrift und Art der Tätigkeit will die Behörde vor allem Folgendes wissen:
 
    Wie hoch schätzen Sie Ihren Gewinn (Einnahmen minus Ausgaben) im Gründungsjahr und im Folgejahr ein? (Tipp: Greifen Sie nicht gleich zu hoch, sonst legt das Finanzamt entsprechende Einkommensteuervorauszahlungen fest.)
 
    Werden Sie sonstige Einkünfte, etwa aus nicht selbstständiger Arbeit oder Vermietung, haben? Wie hoch werden diese ungefähr sein?
 
    Wie wollen Sie Ihren Gewinn ermitteln – per Bilanz oder per Einnahme-Überschuss-Rechnung (EÜR)? Als Freiberufler steht es Ihnen frei, es empfiehlt sich jedoch, auf die EÜR zurückzugreifen. (Tipp: In diesem
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