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Star Wars Erben des Imperiums

Star Wars Erben des Imperiums

Titel: Star Wars Erben des Imperiums
Autoren: Zahn Timothy
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Schuld. Ja, Han war wieder fort; aber selbst wenn er hier war, schienen sie sich kaum zu sehen. Die meiste Zeit war sie mit der schwierigen, kräftezehrenden Aufgabe beschäftigt, eine neue Regierung zu bilden, und es gab Tage, an denen sie kaum zum Essen kam — wie sollte sie dann Zeit für ihren Mann finden?
    Aber das ist meine Aufgabe, sagte sie sich grimmig; und es war eine Aufgabe, die unglücklicherweise nur von ihr erledigt werden konnte. Im Gegensatz zu fast allen anderen führenden Köpfen der Allianz war sie in den theoretischen und praktischen Aspekten
der Politik gründlich ausgebildet worden. Sie war im Königshaus von Alderaan aufgewachsen und hatte von ihrem Pflegevater gelernt, wie man ganze Sonnensysteme regierte — so gut gelernt, daß sie ihn bereits als Heranwachsende im Imperialen Senat vertreten konnte. Ohne ihren Sachverstand drohte alles zusammenzubrechen, vor allem in diesem kritischen frühen Entwicklungsstadium der Neuen Republik. Noch ein paar Monate — nur noch ein paar Monate —, und sie konnte endlich ein wenig ausspannen. Dann würde sie bei Han alles wiedergutmachen.
    Die Schuldgefühle ließen nach. Aber die Einsamkeit blieb.
    Â»Vielleicht«, sagte sie zu Winter. »In der Zwischenzeit sollten wir dafür sorgen, daß wir genug Schlaf bekommen. Wir haben morgen einen anstrengenden Tag vor uns.«
    Winter hob leicht die Brauen. »Tatsächlich?« meinte sie trokken.
    Â»Sieh an, sieh an«, sagte Leia spöttisch. »Für eine Zynikerin bist du viel zu jung. Aber ich habe es ernst gemeint — ins Bett mit dir.«
    Â»Sind Sie sicher, daß ich nichts mehr für Sie tun kann?«
    Â»Ich bin mir sicher. Los, verschwinde.«
    Â»In Ordnung. Gute Nacht, Eure Hoheit.«
    Sie eilte hinaus und schloß die Tür hinter sich. Leia sank aufs Bett, zog die Decke hoch und schüttelte die Kissen auf. »Gute Nacht, ihr beiden«, sagte sie leise zu ihren Babys und strich sacht über ihren Bauch. Han hatte mehr als einmal festgestellt, daß jemand, der mit seinem eigenen Bauch sprach, leicht verrückt sein mußte. Aber sie vermutete, daß in Hans Augen jeder leicht verrückt war.
    Sie vermißte ihn schrecklich.
    Mit einem Seufzer griff sie nach dem Nachttisch und knipste das Licht aus. Nach kurzer Zeit war sie eingeschlafen.

    An einem weit entfernten Ort in der Galaxis nippte Han Solo an seinem Krug und betrachtete das halb organisierte Chaos, das um ihn herum herrschte. Haben wir nicht soeben diese Party verlassen? fragte er sich.
    Trotzdem tat es gut zu wissen, daß es in einer Galaxis, in der alles drunter und drüber ging, einige Dinge gab, die sich nie veränderten. Es spielte eine andere Band, und die Sitze in der Nische waren wesentlich unbequemer; aber davon abgesehen, sah die Mos-Eisley-Bar genauso aus wie immer. Genauso wie an jenem Tag, an dem er Luke Skywalker und Obi-wan Kenobi zum erstenmal begegnet war.
    Er hatte das Gefühl, daß seitdem ein Dutzend Menschenalter vergangen waren.
    Chewbacca an seiner Seite knurrte leise. »Keine Sorge, er wird schon kommen«, versicherte ihm Han. »Du weißt doch, wie Dravis ist. In seinem ganzen Leben ist er noch nie pünktlich gewesen.«
    Langsam ließ er die Blicke über die Gäste schweifen. Nein, korrigierte er sich, in der Bar hatte sich doch etwas verändert; von den Schmugglern, die einst in diesem Lokal verkehrt hatten, gab es keine Spur mehr. Wer auch immer die Überreste der Organisation von Jabba dem Hütten übernommen hatte, er mußte seine Geschäfte von Tatooine verlagert haben. Er drehte sich zur Hintertür der Bar und entschloß sich, Dravis danach zu fragen.
    Er sah noch immer zur Seite, als ein Schatten über den Tisch fiel. »Hallo, Solo«, sagte eine kichernde Stimme.
    Han zählte bis drei, ehe er sich bedächtig dem Sprecher zuwandte. »Oh, hallo, Dravis«, sagte er. »Wir haben uns lange nicht gesehen. Setz dich.«
    Â»Sicher«, sagte Dravis grinsend. »Sobald du und Chewie die Hände auf den Tisch gelegt habt.«
    Han sah ihn gekränkt an. »He, komm schon «, knurrte er und legte beide Hände um seinen Krug. »Glaubst du, ich hätte dich herkommen
lassen, um dich zu erschießen? Wir sind doch alte Freunde, oder nicht?«
    Â»Sicher sind wir das«, bestätigte Dravis und warf Chewbacca einen prüfenden Blick zu, als er sich setzte. »Oder
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