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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis
Autoren: James Luceno
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zweiten Stock fand er das Büro des Registrierbeamten, von dem aus man die größten der Landezonen und die ruhige Bucht dahinter überblickte.
    Auf dem Schreibtisch in einem kleineren Privatbüro stand ein Computer, der schon zwanzig Jahre zuvor eine Antiquität gewesen war. Plagueis stöpselte sein Komlink in das Gerät ein, und einen Moment später hatte er sich in das Raumhafen-Kontrollnetzwerk gehackt. Eine Suchanfrage nach dem Raumfrachter ergab, dass das Schiff tatsächlich unter einem Namen lief – es war die Wehklage – und von Ord Mantell stammte. Das Schiff sollte planmäßig mit einer Besatzung von acht Mann einschließlich eines Droiden am nächsten Morgen starten und würde Kurs auf mehrere Welten im Auril-Sektor nehmen, mit einer Ladung Frischfisch an Bord. Den Frachtpapieren zufolge war die Ladung bereits vom Zoll freigegeben und wurde in einem Kühlhangar gelagert, wo sie darauf wartete, zum Schiff transportiert zu werden. Die gute Neuigkeit war, dass das finale Ziel der Wehklage Ithor war, am anderen Ende der Hydianischen Handelsstraße, weshalb ein Abstecher nach Muunilinst für die Besatzung keinen allzu großen Umweg bedeuten mochte.
    Plagueis rief ein Bild des Raumfrachterkapitäns auf, einer Frau, deren Name mit Ellin Lah angegeben wurde. Er öffnete sich gänzlich der Macht und studierte das Bild einen langen Moment, dann stand er langsam ausatmend auf, beseitigte sämtliche Hinweise auf sein technisches Eindringen und schob das Komlink in die Innentasche des Gewands zurück. Die Wehklage hatte nur auf ihn gewartet.

3. Kapitel
    DIE WEHKLAGE
    Plagueis’ instinktiver erster Eindruck von Bal’demnic erwies sich als zutreffend. Die zerklüftete Schönheit des Planeten sprach die hedonistische Seite der menschlichen Natur an und würde eines Tages die wohlhabendsten Vertreter dieser Spezies anlocken, um sich im warmen Schein seines Hauptgestirns zu aalen, die Zehen in den makellosen Sand zu wühlen, in den sanft wogenden Fluten zu schwimmen und sich an den köstlichen Fischen zu laben, die die riesigen Ozeane füllten. In jenen Tagen jedoch waren Menschen in diesem Teil des Äußeren Rands noch relativ selten, und die meisten Besucher, die es nach Bal’demnic verschlug, kamen aus dem Hutt-Raum oder den fernen Gebieten entlang der Perlemianischen Handelsstraße. Dementsprechend war Captain Ellin Lah eine Togruta und ihr Erster Steuermann ein Zabrak namens Maa Kaap. Der Pilot der Wehklage war ein Balosar, der Navigator ein Dresselianer und die übrigen drei Besatzungsmitglieder ein Klatooinianer, ein Kaleesh und ein Aqualishaner von der Quara-Rasse. Allesamt »Nichtmenschen«, um jenen Begriff zu verwenden, der zur damaligen Zeit im Kern favorisiert wurde, wo Chauvinismus zur Kunstform erkoren worden war. Das einzige Nichtlebewesen war ein zweibeiniger, mehrgliedriger Droide, der nach seiner Modellnummer »EinsEins-VierDe« genannt wurde.
    Bal’demnic war bloß einer der Planeten, die sie ansteuerten. Ebenso häufig sichtete man sie auf Vestral, Sikkem IV oder Carlix’ Torheit. Allerdings ähnelten sich alle in der Hinsicht, dass Captain Lah und ihre Schiffskameraden von diesen Planeten selten mehr sahen als das, was sich in einem Umkreis von fünf Kilometern um die wichtigsten Raumhäfen herum befand, und ihre Kontakte zu den Einheimischen beschränkten sich auf Raumhafenangestellte, Händler, Informanten und Vergnügungspersonal.
    Sie waren in einer gefährlichen Branche tätig, zu einer Zeit, als Piraten die Handelsrouten zwischen den Systemen heimsuchten, Hyperraum-Signalfeuer rar gesät waren und eine Fehleinschätzung zu einer Katastrophe führen konnte. Die Treibstoffkosten waren exorbitant hoch, man musste korrupte Zollbeamte bestechen, und die Import-Export-Steuern änderten sich ohne Vorwarnung. Verspätungen bedeuteten, dass Nahrungsmittelladungen die Frische einbüßten, die ihren Reiz ausmachte, oder – noch schlimmer – gänzlich verdarben. Die Gefahren waren mannigfaltig und die Gewinne dürftig. Wer diese Arbeit machte, liebte sie entweder oder befand sich auf der Flucht – vor dem Gesetz, vor sich selbst oder vor wem auch immer sonst.
    Als Folge davon, sich zu viel vom hiesigen Grog genehmigt und viel zu viele hart verdiente Credits verspielt zu haben – und womöglich als Buße für derart ausschweifendes Gezeche –, waren unvermittelt gewisse Zweifel bezüglich der bevorstehenden Reise an die Oberfläche von Captain Lahs Verstand emporgestiegen, wie ein aufgeblasener
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