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Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner

Titel: Star Trek - Vanguard 02 - Rufe den Donner
Autoren: Dayton Ward , Kevin Dilmore
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einer Handvoll davon handelt es sich um große, permanente Kolonien. Es gibt bereits Handelswege. Einige Sternenflottenschiffe patrouillieren durch den Sektor.“
    Anitra hob die Hand und sah Vrax mit kaltem, berechnendem Blick an. Sie hatte einen Sinn für Dramatik.
    Jetzt kommt es
.
    „Mein geschätzter Kollege“, fuhr sie fort, „hat bereits darauf hingewiesen, dass die Föderation solche Kolonien auch in einer anderen Region hätte errichten können. Stattdessen hat sie es vorgezogen, ihre interstellaren Nachbarn zu verärgern und eine Station zu erbauen, die für Misstrauen und Furcht vor militärischen Übergriffen sorgt.“
    Vrax strich sich über das Kinn. Die junge Senatorin hatte recht. Noch nie hatte die Föderation eine Raumstation außerhalb ihrer Grenzen errichtet. Angeblich diente sie zur Koordination der Kolonien und Überwachung der Handelsrouten, doch dafür allein erschien sie dem Praetor ein wenig zu groß.
    „Vielleicht haben sie ihre Vorgehensweise geändert“, sagte er. „Vielleicht ist die Föderation gewillt, Konflikte, die zwischen ihr und ihren Zielen stehen, hinzunehmen. Wir wissen ja, dass Menschen sich neuen Gegebenheiten sehr schnell anpassen können.“
    Er sah seinen alten Freund D’tran an, der zustimmend nickte. Der alte Senator wusste sehr viel über die Menschen. Vor über hundert Jahren hatte er als Subcommander auf dem Schiff gedient, das den ersten Kontakt zu einem Schiff der Menschen aufgenommen hatte. Damals hatte man nicht viel erfahren, obwohl man es auch später immer wieder versuchte. Die Menschen blieben ein Rätsel. Erst, als es zum Krieg mit ihnen kam, hatten die Romulaner bemerkt, wie anpassungsfähig sie waren. Wegen ihrer scheinbaren körperlichen, geistigen und kulturellen Minderwertigkeiten hatten die Romulaner die Menschen unterschätzt.
    Vrax hatte an dem langen und kostenintensiven Krieg teilgenommen. Bis heute hatte das Imperium nicht öffentlich zugegeben, wie schwerwiegend und langfristig die Zerstörungen, die daraus resultierten, tatsächlich gewesen waren. Nach dem Krieg hatte man kaum noch neue Informationen über die Menschen und ihren Vorstoß ins Weltall gesammelt.
    Diese Informationspolitik war ein Fehler des Praetors, der damals an der Macht gewesen war. Er hatte beschlossen, dass romulanische Volk zu isolieren und sich auf innere Belange zu konzentrieren. Stattdessen hätte er versuchen müssen, dass Romulanische Imperium wieder zu einem Machtfaktor in der Galaxis werden zu lassen. Durch seine Isolationspolitik hatte der Praetor Territorien nahe der romulanischen Grenzen aufgegeben. Davon hatten die Föderation und die Klingonen profitiert.
    Deshalb wurde er seines Amtes irgendwann „enthoben“
, dachte Vrax.
Sollte es mir nicht gelingen, das Imperium auf einen besseren Kurs zu bringen, wird mir das gleiche Schicksal blühen
.
    Aus diesem Grund hatte der Praetor, seit er dieses Amt vor Jahrzehnten übernommen hatte, damit begonnen, umfangreiche Informationen zu sammeln. Dank zahlreicher Geheimagenten und Lang-streckensensoren hatten sie viel über ihre ehemaligen Feinde herausgefunden. Aus den Menschen und ihren Verbündeten war die mächtige Föderation geworden. Sie hatten Abkommen mit zahlreichen Völkern getroffen und waren tief ins All vorgestoßen. Aber sie waren auch neuen Feinden begegnet und hatten Konflikte ausgetragen. Viele politische und militärische Experten befürchteten, dass die Föderation eines Tages das Romulanische Imperium bedrohen würde.
    Der Vorstoß in die Taurus-Region schien auf den ersten Blick in dieses Muster zu passen, doch die Ereignisse im Palgrenax-System ließen darauf schließen, dass noch etwas anderes dort vorging.
    Senatorin Anitra schien seine Gedanken zu lesen, denn sie verschränkte die Hände hinter dem Rücken und sagte: „Praetor, wir wissen, dass die Menschen sehr anpassungsfähig sind und dazu neigen, ihre wahren Interessen zu verschleiern. Müssen wir deshalb nicht davon ausgehen, dass sie aus anderen Motiven in die Taurus-Region vorgestoßen sind? Sollten wir deshalb nicht sofort handeln und die Fehler vermeiden, die unsere Vorgänger begangen haben?“
    Vrax war sich sicher, dass diese Worte nicht respektlos gemeint waren, trotzdem verstand er, weshalb die anderen Senatoren mit einem verstimmten Murmeln auf sie reagierten. Nur selten wagte es ein Senator, die Entscheidungen des Praetors öffentlich in Frage zu stellen. Dass eine Senatorin, die wahrscheinlich jünger war als D’trans
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