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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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schwer, bei dieser Vorstellung nicht zu lächeln, aber er schaffte es.
    Sein Außenteam war, wie er bemerkte, weniger zurückhaltend, was den Enthusiasmus für diese Mission betraf. Der große und schlaksige Lieutenant Cabrini zum Beispiel grinste beinahe von Ohr zu Ohr, wie man im Sichtfenster seines Helms erkennen konnte. Der dunkelhäutige Lieutenant M’ketwa gluckste leise vor Freude. Die Ensigns Kirby und Moore sahen aus – und benahmen sich auch, wie Picard ein wenig missbilligend feststellte – wie Kadetten der Akademie auf Landurlaub, als sie sich neben ihm auf die Transporterplattform stellten.
    »Ich stelle fest, dass die heutige Mission für uns alle von außergewöhnlichem Interesse ist«, sagte der Captain, wobei seine Stimme vom Helm etwas gedämpft wurde. »Benehmen Sie sich trotzdem wie Wissenschaftler und nicht wie Schulkinder, ja?«
    Sofort beruhigten sich alle, was Picard die Schärfe seiner Worte etwas bedauern ließ. Dies waren einige der aufgewecktesten und eifrigsten jungen Leute, mit denen er das Privileg hatte zusammenzuarbeiten. Natürlich waren sie aufgeregt. Sie genossen die Aussicht, sich in diesen alten Ruinen umzutun, genauso sehr wie er.
    »Immerhin«, fügte er einem Impuls folgend hinzu, »sind Wissenschaftler nicht gezwungen, nach der Pause wieder reinzukommen.«
    Sein Witz wurde mit einem überraschten, aber erfreuten Lächeln von Ensign Kirby belohnt, als sie dematerialisierten.

2
    Bin Nedrach hätte nicht um einen besseren Tag bitten können.
    Der fahle grüne Himmel, der sich über Melacron V wölbte, war klar und heiter. Die zwei Monde des Planeten, Melia und Melusha, standen deutlich sichtbar am Horizont. Es gab keinen nennenswerten Wind, keinen Niederschlag, keine thermale Inversionswetterlage – und die dunkle Wolke, das meteorologische Phänomen, das Lai’bok genannt wurde und das von Zeit zu Zeit die Oberfläche von Melacron V heimsuchte, sollte noch für mehrere Wochen nicht auftauchen.
    Er hätte keinen besseren Zeitpunkt wählen können.
    Bin Nedrach verlagerte sein Gewicht auf dem Dach eines Geschäftsgebäudes, das für den Abriss vorgesehen war. Schon seit der Dämmerung saß er dort in derselben Position. Da er seine Aufgabe mehrmals geprobt hatte, war er mit jedem Zentimeter des alten Gebäudes vertraut.
    Es gab drei verschiedene Wege, die er zur Flucht nutzen konnte, sobald seine Aufgabe erfüllt war. Und vier Plätze, an denen er sich verstecken konnte, sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass alle drei Fluchtwege blockiert waren. Es war lange her, seit er so viele Fluchtmöglichkeiten gehabt hatte.
    Seine beiden Herzen schlugen langsam und regelmäßig. Ganz ruhig überprüfte er sein langes, glänzendes Energiegewehr noch einmal. Er hatte das schon einmal gründlich getan, aber der Melacronianer hatte gelernt, dass es nie verkehrt war, das Equipment doppelt und dreifach durchzuchecken.
    Der Trilanium-Lauf war in gutem Zustand, auch in seinem Inneren gab es keine Fremdkörper, die den Energiestrahl hätten ablenken können. Das rote Sicherheitsfeld leuchtete weich und einladend.
    Bin Nedrach drückte mit einem langen, mit spitzem Nagel versehenen Finger darauf, bis die Farbe zu gelb wechselte und damit anzeigte, dass die Waffe feuerbereit war. Dann betätigte er es noch einmal und aktivierte damit das Sicherheitsfeld wieder.
    Gut
, sagte er sich selbst.
Funktioniert perfekt
.
    Schwache Geräusche von Aktivität waberten vom Platz unter ihm nach oben. Für Bin Nedrach war es sehr praktisch, dass die Beamten von Melacron V all ihre wichtigen Gebäude um denselben Platz erbaut hatten. Natürlich war es mehr als nur möglich, dass die Regierung diese Politik noch einmal überdenken würde, sobald er seinen Auftrag ausgeführt hatte.
    Straßenhändler öffneten ihre Läden. Ihre kleinen Zelte präsentierten eine farbenfrohe Parade unterschiedlichster Kleidung. Der süße Duft von röstenden Shu-Samen zog an Bin Nedrachs einzigem, weit aufgerissenem Nasenflügel vorbei, und er inhalierte den Geruch mit einem tiefen Atemzug. Die beißenderen Aromen stammten von gegrilltem
Trusk
-Fleisch und Gebäck, das mit einer Vielzahl von Beeren gefüllt worden war.
    Sie machten Bin Nedrach hungrig. Ein heißes Stück gegrillter
Trusk
oder eine Tüte gerösteter
Shu
-Samen wäre jetzt genau richtig gewesen. Aber mit der eisernen Disziplin, die ihn zum Besten seines Fachs gemacht hatte, wischte er die Gelüste seines Körpers beiseite.
    Für Essen – gutes,
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