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Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 03 - Roter Sektor
Autoren: Diane Carey
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genau.«
    »Wow …«
    Während Stiles auf die dumpfen Geräusche von draußen horchte, sah er vor seinem inneren Auge den von Spock gesteuerten Transporter, der steiler in den Abendhimmel stieg, als Stiles es je für möglich gehalten hatte. Er hätte es nicht gewagt, wäre nicht in der Lage gewesen, den Transporter auf die Geschwindigkeit zu bringen, die nötig gewesen war, um die elf Sekunden zu nutzen.
    »Ich kann sie draußen hören.« Er sah zu dem schneebedeckten Fenster hoch. »Sie suchen im Schnee nach mir. Sie graben sich durch … ich kann die Schaufeln hören … Vielleicht platzieren sie Sprengstoff über mir. Vielleicht haben sie gar nicht vor, mich auszugraben. Warum sollten sie?«
    »Beruhigen Sie sich, Ensign. Man wird Sie nicht töten.«
    »Ich weise respektvoll darauf hin, dass Sie das nicht wissen können, Sir.«
    »Natürlich nicht. Ensign, dieser Sektor ist jetzt rot. Es wird einige Zeit vergehen, bis die Föderation über Ihre Freilassung verhandeln kann. Verstehen Sie das?«
    Ein Schauder lief Stiles den Rücken herunter. »Sie meinen … es könnte ein paar Monate dauern?«
    »Oder länger.«
    »Also … ein halbes Jahr oder so?« Seine Hände schienen plötzlich um einiges kälter zu werden, als es die Temperaturen im Cockpit eigentlich erlaubten. Trotz der Kälte erschienen Schweißtropfen auf seiner Stirn.
    Spock antwortete ihm nicht. Was hatte das zu bedeuten? Länger als sechs Monate?
    »Sir, sagen Sie meiner Familie … sagen Sie ihnen, ich habe nicht … oder sagen Sie einfach …«
    »Das werde ich, Mr. Stiles. Seien Sie sich dessen versichert.«
    Stiles schloss seufzend die Augen. Seine Bitte erschien plötzlich so albern und melodramatisch. Aber vor allem wirkte sie sinnlos. Vor seinem inneren Auge sah er die Gesichter seines Vaters, seines Großvaters, seiner Tanten und Onkel, der großen Stiles-Familie, die in der Föderation, bei der Sternenflotte und mehreren anderen ehrenwerten Planetenkorps dienten. Wo immer sie lebten, wo immer sie waren, die Stiles machten etwas her.
    Er rutschte hin und her, aber er hatte keinen Platz, um sich groß zu bewegen. Selbst dieser kleine Trost wurde ihm versagt. Er war dazu verdammt, herumzusitzen und zurückzublicken.
    »Sir«, begann er wieder, »vergessen Sie das mit meiner Familie. Sagen Sie ihnen gar nichts. Sagen Sie ihnen einfach, dass ich … nicht mehr da bin.«
    Es entstand ein kurzes Schweigen, schwer und bedeutungsschwanger wie die Pause zwischen zwei Sätzen während einer Sinfonie. Der Taktstock blieb in der Luft, das Publikum applaudierte nicht, die Instrumente wurden bereitgehalten.
    »Ich werde ihnen sagen, dass Sie Ihre Pflicht äußerst bewundernswert ausgeübt haben, junger Mann«
, versprach Spock langsam.
»Sie haben sich einer unvorhergesehenen Herausforderung würdig erwiesen.«
    Ein freudloses Lachen entfuhr Stiles’ Kehle. Weiteres Mitleid. Nette Worte für einen erbärmlichen Tölpel, damit er sich nicht so erbärmlich fühlte.
    Zu spät.
    »Als würdig erwiesen? Ich habe sie verursacht. Sie war nur deswegen unvorhergesehen, weil ich sie nicht vorhergesehen habe.« Er begann zu zittern. Die Kälte zog ihm in die Knochen. »Kümmern Sie sich nicht um meine Familie. Die Sternenflotte wird ihnen einen offiziellen Bericht schicken. Sagen Sie ihnen nichts darüber hinaus … sie werden sich davon nicht beeindrucken lassen. So toll ist diese Geschichte nicht. Nur seine Pflicht zu tun, reicht nicht aus. Es wäre besser, ich wäre einfach verschollen. Keine Geschichten.«
    »Ensign«
, begann Spock erneut,
»Reden Sie sich so etwas nicht ein. Sie sind Teil eines uralten Mosaiks militärischer Tapferkeit. Selbst kleine Taten sind heldenhaft.«
    »Ach, bitte, Sir, so etwas höre ich, seit ich sechs bin. Wir leisten einen Schwur … wir tragen Uniformen … wir handeln … wenn es irgendwo Ärger gibt, gehen wir darauf zu, anstatt davor zu flüchten. Wir sind militärisch. Das kann ich nicht bestreiten. Das muss etwas bedeuten. Wenn es bedeutet, dass ich hierbleiben muss, dann tut es das eben.«
    Ein mechanisches Surren fand gedämpft durch den Schnee seinen Weg zu ihm. Sie schienen zu bohren. Oder zu schneiden. Er musste unter Felsen gefangen sein – oder gab es hier oben Bäume? Er hatte es sich aus der Luft nicht richtig angesehen.
    Auf seinem kalten Gesicht breitete sich ein schiefes Lächeln aus, während er die letzten paar Sekunden Revue passieren ließ. »Ich hoffe, die anderen hören nicht, wie Sie mit mir
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