Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion

Titel: Star Trek - Titan 03 - Die Hunde des Orion
Autoren: Christopher L. Bennett
Vom Netzwerk:
emotional damit umging; es war lediglich ein Anstau von Energie, den sie in
ihre Arbeit umleiten konnte. Ausgesprochen logisch, wie immer.
    Nachdem sie
gegangen war, verdunkelte Tuvok ihr Quartier und setzte sich vor seine
Meditationsflamme, betrachtete sie und ergab sich Frieden und Klarheit. Ein
beträchtlicher Teil der Besatzung war gerade zur Erholung auf Kyle III, während
andere darauf warteten, an die Reihe zu kommen, aber dem konnte er nichts
abgewinnen. Für einen Vulkanier bedeutete Erholung Stillstand , damit
aufzuhören, Energie zu verbrauchen.
    Die
Anwesenheit der Sternquallen auf Kyle III hatte keinen Einfluss auf seine
Entscheidung. Er konnte ihre telepathische Kommunikation hier im Orbit genauso
stark wahrnehmen wie unten auf dem Planeten. Aber ihr permanentes Geplapper
stellte für ihn kein Hindernis für seine Fähigkeit zu meditieren dar. Seine
Gedankenverschmelzungen mit Counselor Troi hatten ihm dabei geholfen, viel von
seiner Abschirmfähigkeit wiederzuerlangen, obwohl sie niemals wieder so stark
wie vorher werden würde. Und obwohl ein Rest der Emotionen der Sternquallen
weiterhin sein Bewusstsein durchdrang, war er nun zuversichtlich in Bezug auf
seine Fähigkeit, mit ihnen fertig zu werden.
    Aber als er
sich erhob, um auf das Türsignal zu antworten und Melora Pazlar dort stehen
sah, begriff er, dass er noch daran arbeiten musste, mit seinen eigenen
Emotionen fertig zu werden.
    »Mr. Tuvok,
kann ich mit Ihnen sprechen?«, fragte die Elaysianerin mit offensichtlicher
Unsicherheit.
    »Natürlich,
Lieutenant. Bitte treten Sie ein.«
    Sie bewegte
sich langsam und stützte sich auf ihren Stock. Ihre motorenunterstützten Servos
surrten leise. Sie nahm sein Angebot, sich zu setzen, dankbar an. »Ich bin
zufrieden, dass Sie endlich Ihre volle Beweglichkeit wiederzulangen scheinen«,
sagte Tuvok neutral.
    »Ja, ich
hab es fast geschafft. So gut wie neu.« Sie nahm einen tiefen Atemzug.
»Körperlich wenigstens, Tuvok. Ich will ehrlich mit Ihnen sein.«
    »Ich würde
nichts anderes erwarten.«
    Ein
nervöses Lachen. »Ja, das dachte ich mir. Seitdem … seit Sie mich angegriffen
haben, bin ich – verdammt, ich habe Angst. Ich habe mich dadurch so hilflos
gefühlt, so verletzlich, und ich … ich bin irgendwie nervös, mit Ihnen im
gleichen Raum zu sein.«
    Tuvok
sehnte sich nach der Ruhe, die er noch vor wenigen Augenblicken verspürt hatte.
    »Lieutenant,
ich kann nicht sagen, wie aufrichtig ich bedaure, was …«
    Sie erhob
eine Hand. »Zum Teufel mit Entschuldigungen, Tuvok. Das ist nicht das, was ich
brauche, was ich haben will.« Er hob eine Augenbraue und sie fuhr fort. »Wenn
ich Angst bekomme, gehe ich mit sowas um, indem ich mich ihr stelle. Darum bin
ich hier, Tuvok – ich will, dass Sie mir zeigen, wie ich mich verteidigen kann.«
    Tuvok legte
kaum merklich den Kopf schief. »Lieutenant?«
    »Ich weiß,
ich habe die üblichen Sternenflottenkurse gemacht, aber sie wussten nicht so
recht, wie sie mit jemandem umgehen sollten, der so … so zerbrechlich ist wie
ich. Im Grunde belief es sich auf ›Lassen Sie Ihren Phaser in Reichweite und
halten Sie sich aus dem Weg‹. Aber offenbar funktioniert das nicht immer. Und
es reicht mir nicht, von einer Waffe, einer Maschine oder anderen Leuten
abhängig zu sein. Weil andere Leute mich nicht immer beschützen können.
    Ich muss
lernen, wie ich mich besser gegen Leute verteidigen kann, die stärker sind als
ich – was, sagen wir es doch, wie es ist – so ziemlich jeder sein wird. Und ich
will, dass Sie mir zeigen, wie.«
    »Lieutenant
… ich weiß die Bitte zu schätzen, aber vielleicht würden Sie mehr von einem
qualifizierteren Lehrer profitieren. Commander Keru vielleicht.«
    »Nein.
Nein, Sie müssen es sein. Ich verstehe, dass Sie befürchten, mich erneut zu
verletzen. Zur Hölle, ich habe Angst, dass Sie mich wieder verletzen.
Aber darum müssen Sie es sein, Tuvok. Erst wenn ich lerne, mich gegen Sie zu
behaupten, kann ich diese emotionale Last loswerden, die Sie mir aufgeladen
haben.
    Außerdem
sind wir doch Kollegen, oder? Wir müssen miteinander arbeiten, wahrscheinlich
noch für Jahre. Wir müssen in der Lage sein, uns gegenseitig zu vertrauen. Und
nun bin ich hier … und bringe Ihnen mein Vertrauen entgegen. Werden Sie ihm
gerecht?«
    Tuvok
dachte nach. Es war eine sehr überraschende Geste. Er hätte nicht erwartet,
dass ein emotionales Wesen so bereit wäre, ihm zu vertrauen, nachdem …
    Nein. Er
war nicht über ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher