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Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen

Titel: Star Trek - Destiny 03 - Verlorene Seelen
Autoren: David Mack
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dunkelgraue Rauchschwaden auf die einsamen Hügel und Ebenen, die sich südlich von den Bergen erstreckten.
    Worf bemühte sich, nicht zu tief einzuatmen. Der gesamte Planet roch staubig und nach Rauch, ähnlich dem Geruch verbrannter Haare. Während ihrer Reise mit dem Shuttle hatte Worf vom Orbit aus keine Spur von Grün auf der Planetenoberfläche gesehen. Genau genommen hatten sie die Oberfläche fast gar nicht gesehen, bis sie den unteren Rand des Wolkenmantels durchbrochen hatten. Alles bis auf die extremsten polaren Breitengrade Denevas war in Ringe aus Asche, Staub und Rauch gehüllt – die Überreste der zerstörten Städte.
    Er stand auf dem verbrannten Boden und beobachtete, wie unzählige Shuttles und kleine Schiffe aus dem todesverseuchten Himmel herabstiegen und sich entlegene Orte suchten, um zu landen. Hunderttausende waren in den letzten Tagen nach Deneva gekommen, seit das Reiseverbot aufgehoben worden war. Die Föderation hatte Denevas Oberfläche unter Quarantäne gestellt, bis die Sternenflotte bestätigt hatte, dass sich Besucher und wiederkehrende Bürger keinen lauernden Gefahren mehr gegenübersahen, weder von den Borg noch von Strahlung oder anderen Toxinen. Laut einer Nachricht, die er an jenem Morgen von seinem Sohn Alexander erhalten hatte, waren die Zustände auf Qo’noS und vielen anderen Welten des Klingonischen Imperiums die gleichen wie hier.
    Ein paar Meter von ihm entfernt kniete Jasminder am Boden und scannte mit ihrem Trikorder eine Stelle der verbrannten Erde. Dann schaltete sie das Gerät ab. »Das muss reichen.« Sie erhob sich, während eine warme Brise sie beide mit Sand bedeckte.
    Worf blinzelte gegen den stechenden Wind. »Bist du sicher?«
    »Der ganze Planet besteht aus Asche«, erwiderte sie. »Ein Haufen Dreck ist so gut wie der nächste. Wir sollten anfangen.«
    Sie gingen zusammen zur Hinterseite des von der Enterprise geliehenen Shuttles und öffneten seine hintere Luke. Ein Großteil des Passagierraumes war mit Werkzeugen, Zubehör und ihrem eigenen Stück kostbarer Fracht gefüllt. Jasminder schnappte sich zwei Schaufeln und übergab eine an Worf. »Danke, dass du mitgekommen bist.«
    »Es ehrt ... und rührt mich, dass du mich eingeladen hast.«
    Sie schenkte ihm ein kleines, bittersüßes Lächeln. Dann verließen sie das Shuttle und kehrten an den Platz zurück, den sie ausgewählt hatte. Hier, hatte sie sich während des Fluges gesagt, war das Zuhause ihrer Familie gewesen, bevor die Borg es ausgelöscht hatten. Sie umkreisten die von ihr hinterlassene Markierung, bis sie sich gegenüber standen und einander ansahen.
    »Bereit?«, fragte sie.
    »Ja.«
    Schaufelspitzen wurden in die trockene, schwarze Erde gestoßen und mit Tritten ihrer Absätze tief hineingetrieben. Die ausgedörrte Haut des Planeten zersprang und brach auf, als Worf und Jasminder an den Handgriffen der Schaufeln zogen. Die beiden Offiziere hoben dicke Klumpen Dreck heraus und schaufelten sie beiseite. Sie gruben ein paar Minuten lang im harten Boden, bis sie eine Mulde ausgehoben hatten, die einen dreiviertel Meter tief und einen halben Meter breit war.
    Dann legten sie die Schaufeln beiseite, kehrten zum Shuttle zurück und holten weiteres Zubehör. Jasminder brachte einen schweren Beutel mit Chemikalien und Worf hievte einen kleinen Behälter Wasser auf seine Schulter. Beides entleerten sie sorgfältig in das Loch.
    Worf wartete an der Grube, während sie noch einmal zum Shuttle zurückkehrte, um das letzte und wichtigste Element zu holen.
    Sie kehrte mit einem winzigen Zweig zurück – Worf dachte, dass man es kaum einen Setzling, geschweige denn Baum nennen konnte. Er wartete, während sie die Pflanze in das getränkte und gedüngte Loch setzte, das sie vorbereitet hatten, und er hielt sie aufrecht, während Jasminder die lose Erde wieder auf die in Leinen gepackten Wurzeln schaufelte. Dann trat sie die Erde mit ihren Stiefeln fest und häufte noch mehr darauf, bis sie schließlich einen sanft ansteigenden Hügel um den Stamm der dürren Eiche geschaffen hatte.
    Als Jasminder fertig war, standen Tränen in ihren Augen, aber sie selbst war ganz ruhig. Sie ging ein paar Schritte zurück, damit sie ihr Werk mit Abstand betrachten konnte.
    Worf stand neben ihr und sagte nichts. Über den blutgeweihten Boden wisperte der Wind seinen Segen.
    Jasminder wischte sich mit dem Handrücken die Tränen aus dem Gesicht, ohne ihren Blick auch nur einmal von dem Baum zu nehmen.
    »Er ist so ...«
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