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Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02

Titel: Staffel I Episode 02. Chinks! - Survivor: Staffel I - Episode 02
Autoren: Survivor
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und ihr den Kopf kahl rasiert.
    »Willst du dich nicht bei mir bedanken?«, fragte Herr Liu mit scheinheiliger Freundlichkeit. »Ich bin nett zu dir, da könntest du doch auch ein bisschen nett zu mir sein.«
    Sie spürte, wie Lius Finger von ihrem Nacken über den Rücken bis hinunter zum Gesäß strichen. Ai wich vor ihm zurück.
    »Was soll das?«, herrschte Liu sie an. »Bist du immer noch störrisch? Sieht so deine Dankbarkeit aus? Hältst du dich noch immer für etwas Besseres?«
    Er packte sie grob an den Schultern und zerrte sie zu sich herum.
    »Ist ein Mann aus der Arbeiterschicht nicht gut genug für die kleine Kapitalistenhure?«
    Mit einem Ruck riss er ihr den Leinenkittel hoch und starrte auf ihr Höschen. Ai schlug seine Hand weg und stolperte zurück.
    »Du kleines, aufsässiges Miststück!«, brüllte Liu und schlug ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Ai verlor den Boden unter den Füßen und fiel hin. »Deine Mutter war eine Hure, und du bist es auch!«
    Auf einmal war er über ihr, lag auf ihr, drängte mit seinen Hüften ihre Beine auseinander. »Ich werde dich schon noch zu einer guten Proletarierin erziehen!«, keuchte er. »Ich werde dir zeigen, wo dein Platz ist!« Er fummelte an ihrem Höschen.
    Nein! Das darf nicht geschehen!
    Ai schloss die Augen, wollte das alles nicht wahrhaben.
    Und sah statt Herrn Lius Gesicht auf einmal die lachende Clownsvisage von Mr Cheeky.
    Mr Cheeky, der Verräter.
    Du sollst sterben, Cheeky!, schwor sich Ai. Für das, was du mir angetan hast! Dafür, dass du in Daddys Haus eingedrungen bist, dass du ihn ausspioniert und verraten hast! Dafür, dass du diesen Verbrechern geholfen hast, Daddy und Ma zu ermorden! Ich reiß dir die Augen aus!
    Unvermittelt hielt Liu inne. Ai hörte ihn keuchen, doch es war nicht das tierhafte Stöhnen von eben. Erstaunen und Erschrecken mischten sich darin.
    Ai schlug die Augen auf und sah, dass ihm Blut aus der Nase strömte. Es tropfte ihr ins Gesicht.
    Herr Liu hob die Hand, wischte sich über die Oberlippe, sah das Blut an seinen Händen und schrie: »Was machst du mit mir, du kleine Hexe?«
    Das Blut strömte heftiger, quoll ihm jetzt auch aus den Augen, die er weit aufriss, während er schrie: »Ich kann nichts mehr sehen! Du verfluchte Hexe! Ich kann nichts mehr sehen!«
    Draußen waren die Wächter auf sein Gebrüll aufmerksam geworden. Hatten sie sein Stöhnen zuvor noch falsch gedeutet, klopfte nun einer gegen die verschlossene Tür. »Herr Liu! Ist alles in Ordnung?«
    Liu konnte nicht mehr antworten. Er brach über Ai zusammen, zitterte unkontrolliert, schlenkerte mit den schlaffen Armen und strampelte wild mit den Beinen.
    »Herr Liu, was ist los? Machen Sie die Tür auf, wenn Sie Hilfe brauchen!«
    Liu stöhnte unter unerträglichen Schmerzen. Irgendwie gelang es Ai, den schweren Körper des zuckenden Mannes von sich zu schieben. Sie war über und über mit Blut besudelt, mit dem sich das zerknüllte Leinen ihres Kittels vollgesogen hatte.
    »Herr Liu!«, riefen die Wächter. »So antworten Sie doch!«
    Liu drehte sich auf den Rücken und gurgelte Blut, das ihm aus dem Mund sprudelte. Dann durchlief ein letztes heftiges Zucken seinen Körper, ehe seine massige Gestalt erschlaffte.
    Ai hatte sich halb aufgerichtet und kroch schluchzend von ihm weg. Sie zwängte sich in eine Ecke, schlang die blutverschmierten Arme um ihre blutigen Beine und sah den toten Herrn Liu durch einen Tränenschleier am Boden liegen.
    Mr Cheeky hatte seine gerechte Strafe erhalten.
    Aber auch Ai würde man bestrafen, da war sie sicher.
    Im nächsten Moment brachen die Wächter die Tür zu Herrn Lius Büro auf.

7
    Jabo lag stöhnend am Boden. Sein Gesicht war schmerzverzerrt und glänzte vor Schweiß. Er zitterte unkontrolliert und drückte die linke Hand auf seinen Armstumpf, während Maria neben ihm kniete. Sie hatte seinen Kopf in ihrem Schoß gebettet; eine Hand drückte sie auf Jabos rechte Schulter, die andere auf seine Brust, um ihm mit ihrer Gabe zu helfen.
    Ryan kniete sich neben Maria. Er war bleich im Gesicht. »Wie geht es ihm?«
    »Es ist unfassbar.« Maria schüttelte den Kopf. »Die Wunde hat sich bereits geschlossen und ist vernarbt. Er wird nicht verbluten.«
    Auch Proctor und Ai kamen hinzu. Jabo schaute zu Proctor auf. »Mir wird … kein zweiter Arm … nachwachsen, oder, Doc?«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Proctor schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, diese Verwundung ist selbst für Sie zu
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