Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten
Autoren: Dale Brown
Vom Netzwerk:
Einschränkungen – weder in bezug auf Namen noch sonstwie.« Sie trat dicht an Briggs heran und küßte ihn auf den Mund. »Vielen Dank.«
    »Nichts zu danken… , Riza«, sagte Briggs, der plötzlich Atembeschwerden zu haben schien.
    »Okay, Leopard«, sagte Wohl gereizt. »Feiern können Sie, nachdem Sie Ihre Ausrüstung gesäubert und verstaut, die Männer zum Einsatz befragt, sich um die Verpflegung Ihrer Leute gekümmert und Ihre Berichte für NSA und CIA geschrieben haben. Und da Sie meines Wissens die Morgenwache haben, sollten Sie zusehen, daß Sie etwas Schlaf bekommen. Und da Sie in weniger als acht Stunden Wache haben, gibt’s keinen Alkohol für Sie. Ansonsten können Sie feiern, solange Sie wollen.«
    »Hey, Mondo, besten Dank«, sagte Briggs niedergeschlagen.
    »Sie sind ein richtiger Stimmungskiller.«
    »Ich bin Ihnen gern behilflich, Leopard«, bot Behrouzi ihm an. »Wir kümmern uns gemeinsam um unsere Leute.«
    »Klingt schon besser«, meinte Briggs, dessen Stimmung sofort wieder umschlug. »Stellen Sie sich vor, Riza«, sagte er, als sie hinausgingen, »ich habe vorhin den iranischen Flugzeugträger im Visier gehabt! Wahrscheinlich hatte ihn die gesamte VAE-Luftwaffe mit Hellfires angreifen müssen, aber ich hätte zu gern gesehen, wie dieser Koloß sich auf die Seite legt und langsam sinkt.« Er kam gerade von einer zweistündigen Tauchfahrt zurück und hatte sich auf Abu Musa sechs Stunden lang nur kriechend fortbewegt, aber er wirkte noch ebenso aufgedreht wie bei Tagesbeginn.
    »Eines muß man Briggs lassen«, sagte Wohl. »Auch zehntausend Meilen von daheim entfernt schafft er’s, mitten im Persischen Golf hübsche Mädchen zu finden.« Als White nicht reagierte, musterte er ihn prüfend. »Alles okay, Sir?«
    »Yeah, klar«, antwortete White ausweichend. »Äh… Er hat den iranischen Flugzeugträger nicht wirklich ins Laservisier genommen, stimmt’s?«
    »Nein. Briggs ist ein überheblicher Klugscheißer, aber er fügt sich ein«, sagte Wohl. »Er ist nicht so dumm, Befehle zu ignorieren, selbst wenn ein Gelegenheitsziel verlockend wäre. Dem Träger ist nichts passiert. Er hat ein paar Hubschrauber, aber weder Flugzeuge noch Lenkwaffen gestartet. Unsere Aufklärung hat recht gehabt – seine Jäger und Waffensysteme sind vorläufig nicht einsatzbereit. Trotzdem kann ich noch immer kaum glauben, daß der Iran einen Flugzeugträger hat. Von dem werden wir noch hören, das weiß ich.«
    »Die Jungs sind von Hal nicht gerade begeistert«, stellte White fest. »Sie ignorieren ihn geradezu… «
    »Für ein Team, das schon so lange zusammengehört, ist es schwierig, einen neuen Kommandeur sofort zu akzeptieren«, sagte Wohl. »Das ist Briggs’ erster Einsatz mit dem Team gewesen… «
    »Sein zweiter – Sie haben die Rettungsaktion für Luger in Litauen vergessen.«
    »An der Briggs, ebenso wie McLanahan und Ormack, nur passiv beteiligt gewesen ist«, wandte Wohl ein. »Dabei hat sich gezeigt, daß Briggs am besten vorbereitet war, daß er unserem Standard sehr nahegekommen ist. Aber er hat nicht zu uns gehört – und ist erst recht nicht unser Kommandeur gewesen… «
    »Aber das ist er jetzt.«
    Wohl zuckte mit den Schultern. »Hey, ich hin nie wirklich Kommandeur des Einsatzteams von Madcap Magician gewesen«, sagte er. »Sie haben mich angefordert, weil Sie einen Kommandeur brauchten, und ich habe Ihr Angebot angenommen, weil ich keine Lust mehr hatte, auf Parris Island am Schreibtisch zu sitzen. Aber das war immer nur als Übergangslösung gedacht… «
    »Die sich immerhin drei Jahre lang bewährt hat«, stellte White fest. »Zu Ihnen haben die Männer sofort Vertrauen gehabt. Sie haben sie zusammengeschweißt, wie’s kein anderer gekonnt hätte.«
    »Weil ich jeden einzelnen genau kenne«, sagte Wohl. »Ich habe sie alle ausgebildet – auch Briggs. Wir sind ehemalige Marineinfanteristen, die dann zur ISA gekommen sind… «
    »Und Briggs, der seine Ausbildung bei Heer und Luftwaffe bekommen hat, paßt nicht dazu?«
    »Hängt von ihm ab«, antwortete Wohl. »Er hat einen völlig anderen Führungsstil als ich – emotionaler, könnte man sagen.
    Briggs belohnt Männer für gute Leistungen und ›belehrt‹ sie, wenn sie mal nicht so gut sind. Ich erwarte gute Leistungen und trete jeden in den Hintern, der sie nicht bringt. Und als junger Stabsoffizier – jünger als einige der Männer des Teams – wird er sich nach all den Jahren, die ich damit verbracht habe, über Offiziere,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher