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Stählerne Schatten

Stählerne Schatten

Titel: Stählerne Schatten
Autoren: Dale Brown
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Verschwendung!« sagte Masters mit gespielter Verbitterung. »Meine Drohnen und Satelliten liefern detaillierte Echtzeit-Bilder hundertmal besser als das TARPS. Hier, sehen Sie sich das an. «Er zeigte erneut auf den Bildschirm, auf dem ein großer Transporthubschrauber im Anflug auf den Träger zu sehen war. »Wir können sogar beobachten, wie dieser Hubschrauber anfliegt, wir können beim Be- oder Entladen zusehen und vor allem auch zählen, wie viele Personen ein- oder aussteigen. Versuchen Sie mal, das mit dem TARPS zu schaffen. Ich kann sogar… «
    »Im Moment sieht es aber so aus, als könnten Sie gar nichts«, unterbrach ihn die Pilotin. Masters sah wieder auf den Bildschirm – er war leer! Bevor die junge Frau das CIC verließ, fügte sie lächelnd hinzu: »Die Show ist aus, was, Doc?«
    »Was geht hier vor?« fragte Masters in vergeblichem Bemühen, nochmals ihre Aufmerksamkeit zu erwecken. »Daran muß die Satellitenverbindung schuld sein… Sonnenflecken, Marsianer.« Zugleich dachte er über mehrere Dutzend wirklicher Gründe nach, aus denen die Bildübertragung unterbrochen sein könnte. Während er sich eine Hör-Sprech-Garnitur aufsetzte, um mit seinen Technikern reden zu können, fügte er hinzu: »Keine Angst, das Bild kommt gleich wieder. Mein System arbeitet sehr zuverlässig… «
    Aber Masters schien sich seiner Sache nicht ganz so sicher zu sein, denn ins Lippenmikrophon seiner Garnitur sagte er:
    »Technik, hier Einsatzleitung… verdammt, Tasker, was ist passiert? Sieht fast so aus, als würde die Satellitenverbindung gestört. Melden Sie dem Radaroffizier oder sonst jemandem, daß irgendeines seiner Geräte meine Mikrowellenverbindung stört… Ja, sagen Sie ihm das. Wir können nichts sehen, solange sein verdammtes Gerät eingeschaltet bleibt… die Störquelle muß hier auf der Lincoln stehen, Tasker. Wer zum Teufel sollte denn Interesse daran haben, unsere Verbindung zu stören?«
AN BORD DES FLUGZEUGTRÄGERS MAO ZEDONG
ZUR GLEICHEN ZEIT
    »Die Mikrowellen-Störsender arbeiten einwandfrei«, bestätigte der Operationsoffizier. »Alle Verbindungen sind unterbrochen. «
    »Ausgezeichnet«, sagte Vizeadmiral Qu Shenmu, der Oberbefehlshaber der chinesischen Ostflotte. Admiral Qu hatte persönlich das Kommando über die in Mao Zedong umbenannte ehemalige Khomeini übernommen, die in zweimonatiger Schleppfahrt nach China überführt werden sollte. »Unterbrechen die Störsender auch alle Übertragungen des amerikanischen Spionageflugzeugs?«
    »Davon sind wir überzeugt«, antwortete General Fu Quanju, der Chef des Nachschubwesens, der die Leitung dieser nächtlichen Geheimoperation übernommen hatte. »Die Iraner haben uns ihre Meßwerte überlassen. Die digitale Datenübertragung zwischen Drohne und Mutterschiff ist gegen Breitbandinterfrequenz im Mikrowellenbereich sehr empfindlich. Wenn das Spionageflugzeug heute nacht wieder über uns kreist, wird es immer wieder für kurze Zeit blind sein, bevor ein Frequenzwechsel vorgenommen werden kann. Diese Zeiten können wir nutzen.«
    »Gut«, sagte Admiral Qu. »Dann beginnen wir mit der Übernahme.«
    Mit unglaublicher Geschwindigkeit und Präzision verließen zwei Dutzend chinesischer Soldaten, Matrosen und Techniker den großen Transporthubschrauber Zhi-8 über die Heckrampe.
    Ihnen folgten sofort niedrige Karren mit mehreren Lenkwaffenbehältern. Ein Teil der Abdeckung des aufgerissenen Verdecks wurde entfernt, damit mehrere Dutzend Matrosen heraufkommen und die Behälter nach unten schleppen konnten.
    Danach wurde die Abdeckung wieder geschlossen. In weniger als drei Minuten – kaum Zeit genug, um die Rotorblätter der Zhi-8 zum Stillstand kommen zu lassen – waren die vier Karren entladen und ihre jeweils vier Lenkwaffenbehälter unter Deck geschafft worden.
    »Hervorragende Arbeit«, lobte General Fu. »Wie viele sind es jetzt, Admiral?«
    »Damit haben wir unsere halbe Soll-Ausstattung, rund hundert Fla-Lenkwaffen 9M-330 Kinshal, an Bord«, antwortete Admiral Qu. »In zehn Tagen treffen wir mit einem Versorgungsschiff zusammen, um neue Marschflugkörper P-700 zu übernehmen.« Der Admiral lächelte. »Auf dem Träger tritt ein schweres ›Trimmproblem‹ auf, das ein Längsseitsgehen unseres großen Versorgungsschiffs Beijun erforderlich macht. Bei dieser Gelegenheit werden die P-700 an Bord genommen.«
    »Aber wie kann die Beijun die Marschflugkörper vor Zollkontrollen in Singapur und Indonesien verstecken?« erkundigte Fu sich.
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