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Stadt der Vampire

Stadt der Vampire

Titel: Stadt der Vampire
Autoren: Marco Sonnleitner
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aus.«
    »Kein Problem!«, befand Bob. »Wir haben ja unsere Schlafsäcke und Isomatten dabei.«
    »Ja dann … kommt mit!« Josy wollte sich schon Richtung Vorhang umdrehen, als sie plötzlich innehielt. Sie sah auf einmal sehr nachdenklich aus.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Justus.
    Josy antwortete nicht sofort. Sie blickte unsicher umher und meinte schließlich zögerlich: »Und was … was ist, wenn sich am Ende eurer Ermittlungen herausstellt, dass … dass all die merkwürdigen Dinge, die in Yonderwood geschehen sind, doch nicht mit dem gesunden Menschenverstand erklärt werden können und vielleicht nicht einmal … von dieser Welt sind? Was dann?«
     
    Natürlich versuchte Justus, Josy zu beruhigen, was ihre Befürchtungen betraf. Auf dem Weg zu dem Zimmer, in dem sie die drei Detektive unterbringen wollte und das sich zwei Stockwerke höher unter dem Dach befand, legte er ihr des Langen und des Breiten dar, dass es für alles noch so Merkwürdige auf dieser Welt eine wissenschaftliche und vernünftige Erklärung gab. Vielleicht, so räumte er ein, sei man in mancherlei Hinsicht noch nicht weit genug, um wirklich jedes sonderbare Phänomen zu deuten, aber das sei nur eine Frage der Zeit und noch lange kein Grund, an irgendwelche Schauermärchen zu glauben. Immer jedoch, dass wolle er noch einmal betonen, seien zumindest am Ende ihrer Fälle äußerst einleuchtende und keineswegs übernatürliche Zusammenhänge zutage getreten, und das, so versicherte Justus mit fast gönnerhafter Entschiedenheit, werde auch diesmal ganz bestimmt wieder so sein.
    Doch als sich Josy schließlich von den drei ??? verabschiedete, machte sie nicht den Eindruck, als hätten sie Justus’ Ausführungen wirklich überzeugen können. Sie wirkte immer noch sehr niedergeschlagen, lächelte kaum und redete nur das Nötigste. Alle Fröhlichkeit schien sie verlassen zu haben. Sie nahm zwar das Angebot der drei ??? an, den Geheimnissen von Yonderwood auf den Grund zu gehen. Aber die Bitte, die sie zum Abschied an sie richtete, zeigte auf das Deutlichste, dass Justus mit seinen Bemühungen bei ihr wenig Erfolg gehabt hatte.
    »Macht nach Mitternacht auf keinen Fall das Fenster auf!«, befahl sie den Jungen eindringlich. »Und geht nicht nach draußen, hört ihr! Bleibt hier drin, bis die Sonne aufgegangen ist. Ich werde euch dann zum Frühstück rufen.«
    »Aber Josy! Es besteht wirklich –«
    »Tu es einfach, Justus! Bitte!«, unterbrach das Mädchen den Ersten Detektiv jäh. »Das mit dem Vampir mag vielleicht Unsinn sein, aber irgendetwas ist da draußen. Also! Großmutter und ich schlafen sicher besser, wenn wir wissen, dass ihr euch an diese einfachen Regeln haltet.«
    Justus nickte verkniffen. »Ist gut. Keine Sorge, wir bleiben hier drin.«
    Josy sah die Jungen der Reihe nach ernst an. Für einen Moment schien es so, als bereute sie es, die drei in ihr Haus gelassen zu haben, als wüsste sie nicht, ob sie ihnen vertrauen konnte. Doch schließlich sagte sie: »Auf der anderen Seite des Flurs ist ein kleines Bad. Das könnt ihr benutzen. Also dann, gute Nacht und bis morgen früh.« Mit einem leisen Klicken schloss sie die Tür hinter sich und machte sich auf den Weg nach unten.
    Peter wartete noch, bis ihre Schritte auf der Treppe verklungen waren. Dann warf er seinen Rucksack in die Ecke, breitete seinen Schlafsack aus und ließ sich zu Boden sinken. »Na, phantastisch! Anstatt jetzt irgendwo unter freiem Himmel an einem lauschigen Lagerfeuer zu sitzen, Kartoffeln zu grillen und den Mond anzuheulen, verbarrikadieren wir uns in einem engen Dachzimmer, weil uns sonst vielleicht ein Vampir heute Nacht das Blut aussaugt! Und morgen jagen wir diesem Typen auch noch hinterher!« Peter sah sich mit mürrischem Gesicht im Zimmer um. »Vielleicht sollten wir uns ein bisschen was von dem Zeug aus dem Gasthaus borgen und es hier drin aufhängen.«
    Justus rollte seine Isomatte auf dem Boden aus und setzte sich ebenfalls hin. »Angesichts des beklagenswerten Zustandes, in dem sich Josy allem Anschein nach befindet, war es einfach angebracht, ihr unsere Hilfe anzubieten. Und zum anderen darf ich dich daran erinnern, dass es draußen nach wie vor schüttet wie aus Eimern.« Er zeigte auf das Dachfenster, auf das der Regen unablässig eintrommelte und in verschwommenen Bahnen daran herunterfloss. »Das mit dem Lagerfeuer und dem Mondanheulen hättest du dir ohnehin abschminken müssen.«
    »Hm«, grunzte Peter, während es sich nun auch Bob auf
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