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Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis

Titel: Stadt der Finsternis - Andrews, I: Stadt der Finsternis
Autoren: Ilona Andrews
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hinauf und erblickte einen Strauß roter Rosen, der in einer Kristallglasvase auf meiner Veranda stand. Auf einem Kärtchen, das daran hing, stand: »Es tut mir leid. Saiman«.
    Ich nahm die Blumen und die Vase und warf beides vor mich hin grummelnd in den Müll. Dann ging ich zur Haustür zurück, fummelte in meiner Tasche nach dem Schlüssel und sah, dass die Tür einen Spaltbreit offen stand.
    Ich zog Slayer und schob die Tür mit den Fingerspitzen weiter auf. Dank gut geölter Angeln öffnete sie sich lautlos. Vom Eingangsbereich aus sah ich, dass im Wohnzimmer Licht brannte. Und es duftete nach Kaffee.
    Wer brach in mein Haus ein, machte Licht und kochte Kaffee?
    Ich schlich mich mit dem Schwert in der Hand auf leisen Sohlen ins Wohnzimmer.
    »Kommt hier reingepoltert wie ein Nilpferdbaby«, sagte eine mir bekannte Stimme.
    Ich betrat das Wohnzimmer. Curran saß auf meinem Sofa und las in meinem Lieblingsbuch. Sein Haar war wieder normal kurz. Er war glatt rasiert. Er sah überhaupt nicht mehr wie die dunkle, dämonische Gestalt aus, die wenige Wochen zuvor auf einem Schlachtfeld den abgeschlagenen Kopf eines Möchtegerngottes emporgereckt hatte.
    Ich dachte schon, er hätte mich vergessen. Und eigentlich wäre ich ganz gern vergessen geblieben.
    » Die Brautprinzessin ?«, sagte er und blätterte in dem Buch.
    »Was machst du in meinem Haus?«
    »Ist mit Julie alles gut gelaufen?«
    »Ja. Sie wollte erst nicht dortbleiben, aber sie wird schnell Freunde finden, und die Lehrer machen einen sehr netten Eindruck.«
    Ich beäugte ihn, wusste nicht, wie wir zueinander standen.
    »Ich wollte es dir sagen, aber ich hatte noch keine Gelegenheit dazu. Das mit Bran tut mir leid. Ich mochte ihn nicht, aber er ist würdig gestorben.«
    »Ja, das ist er. Es tut mir auch leid um deine Leute. Schwere Verluste?«
    Ein Schatten schlich über sein Gesicht. »Ein Drittel.«
    Er hatte hundert Mann gehabt. Mindestens dreißig hatten es also nicht überlebt. Ihr Tod war für uns beide eine schwere Bürde.
    Curran drehte das Buch in der Hand hin und her. »Und du hast also eigene Macht-Worte.«
    Er wusste, was ein Macht-Wort war. Na toll. Ich zuckte die Achseln. »Ich hab hier und da mal was aufgeschnappt. Was in der Schlucht geschehen ist, war eine einmalige Sache. So mächtig werde ich nie wieder sein.« Zumindest nicht bis zum nächsten Flair.
    »Du bist eine interessante Frau«, sagte er.
    »Danke für das Kompliment.« Ich deutete auf die Tür.
    Er legte das Buch beiseite. »Wie du willst.« Er stand auf und ging an mir vorbei. Ich ließ mein Schwert sinken, da ich erwartete, dass er hinausgehen würde, doch dann kam er mir gefährlich nah. »Willkommen daheim. Es freut mich, dass du es geschafft hast. In der Küche steht frischer Kaffee für dich.«
    Mir klappte die Kinnlade herunter.
    Er atmete meinen Duft ein, kam mir nah, war drauf und dran, mich zu küsse n …
    Und ich stand einfach nur da wie Piksieben.
    Da lächelte Curran süffisant und flüsterte mir ins Ohr: »Reingelegt.«
    Und damit war er zur Tür hinaus.
    Oh Mann.

 
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 2008
    unter dem Titel Magic Burns bei ACE.
    ACE Books are published by the Berkley Publishing Group,
a division of Penguin Group ( USA) Inc., New York.
    Deutschsprachige Erstausgabe August 2009 bei LYX,
verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH,
Gertrudenstr. 3 0–3 6, 50667 Köln
    Copyright 2008 © Andrew Gordon and Ilona Gordon
    Published by arrangement with the authors.
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2009 bei
    EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Alle Rechte vorbehalten.
    Umschlaggestaltung: HildenDesign, München
    www.hildendesign.de
    Umschlagillustration: © HildenDesign, München unter Verwendung
    eines Motivs von Patricia Malina und Emin Kully/Shutterstock
    Redaktion: Ralf Schmitz
    Satz und eBook: Greiner & Reichel, Köln
    ISBN 97 8-3 -802 5-8758-0
    www.egmont-lyx.de
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