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ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert

Titel: ST - Die Welten von DS9 5: Ferenginar - Zufriedenheit wird nicht garantiert
Autoren: Keith R. A. Decandido
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diese wundervolle Demonstration der dreiunddreißigsten Regel, aber …«
    »Ich versuche nicht, mich einzuschmeicheln, Quark – nicht mehr, seit Sie und Ro mich von Malics Schiff retteten. Ich sage Ihnen die Wahrheit.«
    Quark verschlug es die Sprache. Die Wahrheit zu sagen, widersprach all seinen Instinkten. »Na, da hätten wir’s ja«, kommentierte er schließlich. »Die Quelle all meiner Sorgen, perfekt herausgearbeitet.«
    »Das verstehe ich jetzt nicht.«
    »Natürlich nicht, Sie sind ja auch eine Frau. Und …«
    Treir zeigte warnend mit dem Finger auf ihn. Die Geste war in zweifacher Hinsicht enttäuschend: Zum einen wirkte sie bei einer zwei Meter großen Orionerin tatsächlich einschüchternd, zum anderen musste Treir dafür ihre verschränkten Arme öffnen – wodurch sich der Sabberfaktor ihrer Oberweite gründlich verringerte. »Quark, ich schwöre Ihnen: Wenn Sie mir hier mit der vierundneunzigsten Regel kommen wollen, reiß ich Ihnen die Ohren ab!«
    Auch wenn es ihm schwerfiel, würde er sich von ihr weder einschüchtern noch erregen lassen. »Aber es stimmt doch: Frauen und Finanzen
gehören
nicht zusammen, ganz egal was meine Mutter oder mein Bruder behaupten.« Er schüttelte den Kopf. »Ja, wir haben mehr Kunden und auch mehr Einkommen. Aber es gibt nur einen Grund, warum wir noch immer existieren – auf einer Föderationsstation mit geldloser Marktwirtschaft.« Der Gedanke ließ ihn wie immer erschaudern. »Wir existieren noch, weil mein lieber alter Großer Nagus Rom meine Bar zur Ferengi-Botschaft auf Bajor ernannt hat.«
    Das süße Lächeln kehrte zurück. Und die verschränkten Arme gleich mit, was für ersteres entschädigte. »Das weiß ich doch, Quark. Die Bar ist Hoheitsgebiet der Ferengi, und deswegen können Sie …«
    »Steuern zahlen.«
    Treir runzelte die Stirn. »Hä?«
    »Mein Bruder setzt die Reformen fleißig fort, die der Große Nagus Zek vor seinem Ruhestand angeleiert hat.« Er trat zum Regal hinter dem Tresen, nahm sich eine Flasche aldebaranischen Whiskey und goss etwas von der grünen Flüssigkeit in ein Glas. »Dazu zählt auch die Einkommenssteuer. Ich
habe
Ihre Löhne nicht gekürzt. Ich muss einen Teil davon jetzt für die Steuer einbehalten – und das erst, seit diese Bar ein Teil Ferenginars wurde.«
    Treir rollte mit den Augen. »Also müssen Sie jetzt Steuern zahlen, um Ihre Regierung zu unterstützen.«
    Auch Quark rollte mit den Augen. »Ich unterstütze meine Regierung
nicht
. Meine Regierung wird von einem Idioten geführt – ich muss das wissen, schließlich bin ich mit ihm groß geworden. Rom treibt Ferenginar in den Ruin. Und als wäre das nicht genug, muss ich auch noch dafür bezahlen!« Er nippte am Whiskey. Das smaragdfarbene Getränk brannte sich seinen Weg durch seinen Rachen. »Und ich kann das nur, wenn Sie nicht länger mein Geld verschwenden und an dieser Bar stehen, wo Sie mich nur ablenken, sondern zurück zu Ihrem
Dabo
-Tisch gehen. Pause beendet!«
    Sie beugte sich wieder vor. Quark konnte nicht anders, als sofort in ihren Ausschnitt zu blicken. »Dass Sie sich da mal nicht täuschen«, sagte sie mit einer Stimme wie ein Wasserfall auf Bajor. »Vielleicht arbeite ich schon die ganze Zeit, Quark.« Zärtlich strich ihr Finger an seinem rechten Ohrläppchen entlang. Dann tänzelte sie wieder an ihren Tisch.
    Sieben Männer und eine Frau folgten ihr, als hingen sie in ihrem Traktorstrahl, und schon nach wenigen Sekunden legten alle acht Geld auf den Tisch.
    Quark starrte Treir minutenlang nach. Hetik mochte mit dieser Boslicin gut umgegangen sein, aber Treir ging mit
all
ihren Kunden gut um – ach was, besser als gut. Sie war wie ein irdisches Chamäleon, passte sich immer den Bedürfnissen ihres jeweiligen Gesprächspartners an. Mal war sie eine Verführerin, mal beste Freundin, Vertraute, Gegnerin, Botin – was immer nötig war, damit die Leute ihr Spiel spielten.
    Sieh’s ein, Quark
, gestand er sich, als er den Rest seines Whiskeys leerte.
Ohne sie wäre der Profit nicht länger stabil, sondern im Müllschlucker. Rom hat meine Bar gerettet und gleichzeitig ruiniert
.
    Er seufzte. Rom hatte sie
wirklich
gerettet. Hätte er es nicht zur Botschaft erklärt, gäbe es das Quark’s nicht mehr. Quark war schließlich kein Föderations-Jasager, der ohne Profit leben konnte.
Ein Ferengi ohne Profit ist kein Ferengi. Und ich bin ein waschechter Ferengi
.
    »Wie war das, Quark?«
    Erst als er aufblickte und sich Elias Vaughn gegenüberfand,
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