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ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume

Titel: ST - Die Welten von DS9 1: Cardassia - Die Lotusblume
Autoren: Una McCormack
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meinen. Oder liege ich da einem Klischee auf? Wo, konkret gefragt, schreibst du?
    Der Ort, an dem ich schreibe, hat sich mit den Jahren verändert. Hättest du mir diese Frage vor einiger Zeit gestellt, hätte ich geantwortet, im
Starbucks
unserer hiesigen
Borders
-Filiale 1 zu arbeiten. Der Laden ist inzwischen leider Geschichte, was traurig ist, weil er sich zum Treffpunkt einer tollen Gemeinschaft hiesiger Freiberufler entwickelt hatte.
    Bis zum Anfang des laufenden Jahres hatte ich dann zu Hause einen »Adlerhorst«: ein winziges Zimmer ganz oben unter unserem Dach. Es hatte grüne Wände und quoll fast über vor Büchern und D OCTOR W HO -DVDs. Die ersten Dachziegel fehlten aber bereits, und man konnte die Vögel rumoren hören. Im Winter wurde es dort immer fürchterlich kalt! Manchmal saß ich echt mit der Wärmflasche am Schreibtisch.
    Als wir Anfang des Jahres umzogen, begann ich, in der Universitätsbibliothek zu schreiben. Deren Äußeres ist absolut unromantisch: ein recht klobiger, nüchterner Klotz aus dem neunzehnten Jahrhundert. Ich sitze dort an einem Fenster, das auf den Platz hinausgeht, wo sich die Raucher versammeln. Direkt vor mir führt ein langer Korridor zu Regalen voller Bücher. Ich sitze in der Abteilung »Ingenieurwesen und Mathematik«, damit ich nicht in Versuchung gerate, zu lesen statt zu arbeiten. (Eines der Bücher auf dem Regal gleich neben mir heißt »Mathematik für Ingenieure« und ist von Dull und Dull. Im Ernst.) (Ich hoffe, der Witz ist übersetzbar 2 .)
    Aktuell schreibe ich am Küchentisch. Wir wohnen im vierten Stock, und Cambridge liegt in einer recht flachen Region des Landes. Da es hier nur wenige hohe Bauten gibt, haben wir eine herrliche Aussicht. Wenn ich den Kopf drehe, kann ich im Westen die Weiden von Grantchester und die Spitze der Kapelle des King’s College sehen. Sollte das Wetter besser werden, bekommen wir nachher einen grandiosen Sonnenuntergang präsentiert, der unsere weißen Wohnungswände ganz pink färbt. Jetzt gerade kann ich Züge und Autos fahren hören. Ich mag dieses Gefühl, mit der Welt verbunden zu sein, ohne von ihr abgelenkt zu werden. Es hilft mir schreiben.
    Diesen Sommer möchte ich mein neues Home Office einrichten, von daher dürftest du in einigen Wochen schon wieder eine andere Antwort erhalten.
    Du sagst, du mochtest S TAR T REK nicht besonders, bevor du auf DS9 gestoßen bist. Muss man denn Fan eines Franchises sein, um in ihm zu arbeiten?
    Will man für ein Franchise schreiben, glaube ich, sollte man dieses gut kennen und seinen Tonfall, seine Atmosphäre treffen. Ich habe hauptsächlich D EEP S PACE N INE geschrieben, was dunkler und konfliktgeladener als die anderen T REK -Serien ist. Die D OCTOR W HO -Romane waren da schon fröhlicher und optimistischer.
    Wie sieht eigentlich dein typischer Arbeitstag aus?
    Ich schreibe nicht jeden Tag, sondern eher in Phasen. Bin ich einmal im Schreibmodus, bin ich ziemlich streng mit mir. Um Punkt halb zehn sitze ich am Schreibtisch und arbeite bis etwa eins, um drei fange ich dann wieder an und schufte weiter bis sechs oder sieben Uhr. Diesen Rhythmus kann ich wochenlang durchhalten und bin eigentlich immer recht produktiv, wenn ich im Schreibmodus stecke (auch wenn ich dann gnadenlos E-Mails auflaufen lasse).
    Und wie gehst du vor, wenn du einen Roman entwickelst?
    Ich schreibe Exposés, weil Verlage die sehen wollen, bevor sie einem Projekt grünes Licht geben, aber ich finde sie auch als Richtungsanweiser für mich als Autorin nützlich. Zwar weiß ich immer, worauf ich hinauswill, und kenne sogar schon Details wichtiger Szenen im Voraus, aber meiner Erfahrung nach erweist es sich als gut, auch mal vom Exposé abzuweichen, falls die Geschichte es verlangt. Ich schreibe mir keine Kapitel- oder Szenenexposés, weil ich mir beim Schreiben ein paar Überraschungen bewahren möchte. Meine Arbeitsmethode ist also eine Kombination aus Vorausplanung und Spontaneität, zwischen denen ich bewusst wechsle.
    Du hast nicht nur in S TAR T REK , sondern auch in D OCTOR W HO publiziert. Was reizt dich denn an Genre-Franchises?
    Ich begann mein Autorinnendasein mit Fanfiction. Für mich ist Fanfiction eine Art kreativer Auseinandersetzung mit einem Werk, mittels derer man sich tief in dieses hineinbegeben und sich Fragen, die einen quälten, beantworten oder auf Aspekte reagieren kann, die inspirierten oder frustrierten. Meine ersten Fanfiction-Werke handelten von D EEP S PACE N INE , weil mich Andy
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