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Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)

Titel: Spürst du den Todeshauch: Thriller (German Edition)
Autoren: Mary Higgins Clark
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nicht, wo er sich befand. Er erinnerte sich vage daran, in den Wagen gestiegen zu sein. Ab da sah er nur noch verschwommene Bilder vor sich. Der Pförtner, der ihn am Arm führte … Danny, der von ihm die Schlüssel entgegennahm … der ihm ein Kissen unter den Kopf schob.
    Der Kopf, der sich jetzt anfühlte, als wäre er mit einer Axt gespalten worden.
    Mühsam richtete er sich auf, schwang die Füße auf den Boden, stützte sich mit beiden Händen auf den Couchtisch, um das Gleichgewicht zu halten, und schaffte es tatsächlich, sich zu erheben. Er wartete kurz, bis sich das Zimmer nicht mehr drehte, dann ging er in die Küche, wo er eine halb leere Wodkaflasche und eine Dose Tomatensaft aus dem Kühlschrank nahm. Er schenkte sich ein Wasserglas mit halb Wodka, halb Tomatensaft voll und kippte es in einem Zug.
    Kate hatte recht. Ich hätte den Champagner nicht mehr bestellen sollen, dachte er. Noch etwas tauchte im Nebel seines Gehirns auf. Ich muss mich vergewissern, dass die Flasche, die dieser Schwachkopf Majestic der verhinder ten Schönheitskönigin geschickt hat, nicht auf meiner Rechnung landet.
    Langsam ging er ins Schlafzimmer und ließ bei jedem Schritt hinter sich ein Kleidungsstück fallen. Erst nachdem er geduscht, sich rasiert und angezogen hatte, machte er sich die Mühe, die eingegangenen Nachrichten zu prüfen.
    Um zwei Uhr morgens hatte Sandra versucht, ihn zu erreichen. »Ach, Doug, es tut mir leid, ich bin doch nur kurz rüber zu Majestic, ich wollte ihm nur für den Champagner danken und weil er so viel Nettes über mich gesagt hat, und dann meinte er, ich soll kurz mal bei ihm und seinen Freunden Platz nehmen, und ehe ich michs versehe, kommt der So-meh-leh oder wie der heißt, der immer den Wein aufmacht, und bringt den Champagner von Majestic und sagt, dass du schon gefahren bist. Es war sehr schön mit dir und …«
    Connelly drückte auf die Löschtaste, bevor er Sandras Nachricht ganz abgehört hatte. Er sah, dass der nächste Anruf von Jack stammte und der darauffolgende von seiner Tochter Hannah. Na, wenigstens sie liegt mir nicht ständig in den Ohren, dass ich den Betrieb verkaufen soll, dachte er.
    Als er bemerkte, dass Jack um 5.10 Uhr und Hannah zwan zig Minuten später angerufen hatte, wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Er blinzelte, versuchte sich zu konzentrieren und nüchtern zu klingen und drückte mit zitterndem Finger auf die Rückruftaste.
    Hannah meldete sich beim ersten Klingeln. Mit monotoner Stimme erzählte sie ihm von der Explosion, von Gus und von Kates schweren Verletzungen. »Kate ist gerade operiert worden, die Ärzte versuchen, den Hirndruck abzubauen. Ich kann noch nicht zu ihr und warte darauf, dass ich mit dem Chirurgen sprechen kann.«
    »Der Betrieb ist zerstört?«, rief Doug aus. »Alles? Du meinst alles, die Fertigung, die Ausstellungsräume, das Museum, alle Antiquitäten?«
    Hannahs lang aufgestauter Zorn und ihre Besorgnis brachen sich Bahn. »Hast du unsere Anrufe nicht bekommen? Deine Tochter überlebt womöglich nicht«, schrie sie. »Und wenn, dann vielleicht nur mit schwerwiegenden Hirnschäden. Kate stirbt vielleicht … Und du, ihr Vater, interessierst dich nur für diesen gottverdammten Betrieb!«
    Mit frostiger Stimme fuhr sie fort: »Nur für den Fall, dass du vorbeikommen möchtest, deine Tochter liegt im Manhattan Midtown Hospital. Wenn du nüchtern genug bist, kannst du ja nach dem OP -Wartezimmer fragen. Dort wirst du mich finden, hier bete ich, dass meine Schwester am Leben bleibt.«

8
    U m sechs Uhr, als Lottie Schmidt an ihrem Küchentisch Kaffee trank und sich fragte, warum sich Gus um alles in der Welt zu dieser unchristlichen Zeit mit Kate Connelly treffen musste, klingelte es an der Tür. Als sie aufmachte und sah, dass der Pfarrer und ein Polizist auf der Veranda standen, wäre sie beinahe ohnmächtig geworden. Noch bevor einer der beiden auch nur ein einziges Wort sagte, wusste sie, dass Gus tot war.
    Der Tag verlief in einem Nebel aus Fassungslosigkeit. Sie nahm kaum wahr, dass Nachbarn kamen und gingen und sie mit ihrer Tochter Gretchen telefonierte.
    Hatte Gretchen gesagt, dass sie heute oder morgen einen Flug von Minneapolis nehmen würde? Lottie wusste es nicht mehr. Hatte sie Gretchen auch eingeschärft, nicht mit Bildern ihres wunderbaren Hauses in Minnetonka zu protzen? Lottie war sich nicht mehr sicher.
    Lottie ließ den ganzen Tag den Fernseher laufen. Sie musste die Bilder des verwüsteten Betriebsgeländes
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