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Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)

Titel: Spritzgebäck - Romantic Gay Comedy (German Edition)
Autoren: Alex Seinfriend
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er zugriff. »Tomas – also, Tom.« Hinter Gianluca sah er einen äußerst unsympathisch dreinblickenden älteren Mann mit einer zierlichen Frau neben sich. Das Paar sah aus, als wäre allein schon ihre Anwesenheit in diesem Kaufhaus eine Zumutung. Und das, obwohl es bedeutend schlechtere gab. Aber solche Leute kauften wohl generell nur vom Designer.
    »Okay, Tom, du hast ja gehört, ich muss … Meine Eltern werden ungeduldig.«
    Tom zuckte zusammen. »Ähm, ja, kein Problem.«
    »Geschenke für die Angestellten«, fügte Marie hinzu und verdrehte die Augen.
    »Ah ja«, machte Tom.
    »Schatz, sag das bitte nicht so überheblich.«
    »Und du sei nicht so empfindlich.«
    Plötzlich hielt Gianluca noch mal inne. »Schatz, was hältst du davon, wenn du mit meinen Eltern vorgehst?«
    Tom kam das Schatz ein bisschen künstlich vor. Er hoffte, dass die Gesellschaft sich möglichst schnell aufmachte. Auch wenn der schöne Mann ihn gerettet hatte, mit dieser Art von aufgesetzter Noblesse kam er nicht gut klar.
    »Und die Geschenke?«
    »Die Frauen hast du ja, die Männer bekommen Krawatten, das schaffe ich wohl, oder?«
    »Wie du meinst …« Marie sah skeptisch aus.
    »Außerdem habe ich Hilfe vom Weihnachtsmann persönlich.« Gianluca warf Tom ein Lächeln zu. »Nicht wahr?«
    »Öhm, eigentlich …«
    »Hörst du, Schatz? Der Weihnachtsmann hilft mir.«
    »Dafür wird er nicht bezahlt«, sagte Marie und zeigte zum Abschied einen Gesichtsausdruck zwischen Missbilligung und Nachsicht.
    Völlig sprachlos stand Tom am Wühltisch mit Socken. Was ging heute bloß ab? Erst die Arschgeigen aus der Schule, jetzt das. Tom war unsicher, weil er sich eh schon vor seiner eigentlichen Abteilung drückte. Wenn er auch noch ohne Auftrag den persönlichen Einkaufsberater spielte … Andererseits, genau das war doch Dienst am Kunden!
    »Entschuldige das Theater bitte. Wir sind nicht immer so.« Gianluca verzog das Gesicht. »Ich hoffe, ich hab dich nicht überrumpelt, aber ich könnte tatsächlich deine Hilfe brauchen.«
    »Ähm, ja – also, nein – klar.« Irgendwas in den Augen des Kerls brachte ihn dazu, sämtliche Bedenken zu ignorieren. »Ich weiß nur nicht, ob ich der Richtige für den Job bin. Ich bin eigentlich nur der Weihnachtsmann und …«
    »Wenn ich das halbwegs passend einschätze, bist du genau der Richtige.« Gianlucas Blicke wanderten einmal über den roten Mantel. »Das ist doch nur Watte hier, oder?« Er drückte gegen den Weihnachtsmannbauch.
    Tom lachte. »Ja, das Meiste gehört nicht zu mir.«
    »Okay, dann komm mal mit.«
    Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch folgte Tom seinem Retter. Welcher Kerl mischte sich eigentlich in so eine Auseinandersetzung wie die gerade ein? Heutzutage kümmerte sich doch jeder nur noch um sich selbst. Und danach das Gespräch und das unerwartete Interesse an Kunst. Tom hätte schwören können, dass der Typ schwul war. Doch die Verlobte passte da nicht ins Bild. Die Familie hatte Angestellte! Gianluca wollte hier günstig Geschenke kaufen, was den Eltern und der Verlobten offenbar gar nicht gefiel. Die hatten auch ganz den Eindruck gemacht, als wäre so ein Besuch in einem Kaufhaus unter ihrer Würde. Wie seltsam … Und jetzt die Blicke und die Frage nach seiner Figur! Tom fühlte sich ein bisschen bekifft. Dabei lag der letzte Joint gut zwei Monate zurück …
    »Hier.« Gianluca zeigte auf die Wand mit stylischer Herrenunterwäsche und zwinkerte ihm zu.
    »Ähm, du – also Sie – ähm, Sie wollen Unterwäsche verschenken für – Angestellte?«
    »Du! Wir bleiben beim Du, okay?«
    »Entschuldigung – ja, okay.«
    »Du musst dich nicht entschuldigen.«
    »Entschuldigung!«
    »Tom, hör auf bitte.« Gianluca schüttelte belustigt den Kopf. »Und ja, ich will meinen Vater ein wenig ärgern.«
    »Ach so, die Unterhose ist für ihn?«
    Gianluca lachte laut. »Nein, das würde ihn nicht ärgern, das würde ihn umbringen. Also, er veranstaltet am Sonntag eine Art geschäftliches Weihnachtsessen. Wir haben etwa dreißig Angestellte in Küche und Service. Dazu noch Musiker und und und … Das ganze Programm halt. Und am Ende der langweiligen Veranstaltung bekommen die Knechte ihre langweiligen Krawatten und Taschentücher. Total aufregend, was?«
    »Öhm, total.«
    »Genau. Wenn die Jungs ihre Päckchen aufmachen und sexy Schlüpfer vorfinden, dürfte das doch ein wenig mehr Pfiff haben, oder?«
    »Sexy Schlüpfer«, wiederholte Tom. Schnell räusperte er sich und nickte. »Und wie soll
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