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Sportverletzungen

Sportverletzungen

Titel: Sportverletzungen
Autoren: Dagny Scott Barrios
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trainieren, werden Sie in der Lage sein, schneller und weiter zu laufen. Wenn Sie falsch trainieren, tritt das Gegenteil ein: Sie werden langsamer laufen, schaffen weniger Kilometer und müssen vielleicht ganz aufs Laufen verzichten, falls Sie sich eine Verletzung zuziehen.
    Der Unterschied zwischen den beiden Szenarien liegt in Fakten wie Trainingsumfang, Geschwindigkeit, Bodenbeschaffenheit, Erholung, Schuhe und vielen anderen, zum Teil kleineren Details. Hinzu kommt, dass jeder Läufer anders ist. Wir haben alle einen anderen Fitnesszustand, wir haben alle einen anderen Körper und wir haben alle unsere Stärken und Schwächen. Und trotzdem gelten für uns alle die gleichen Trainingsgrundsätze. Ein Hauptprinzip, wenn es um das richtige Training geht, ist das von Belastung und Erholung. Um den Trainingszustand zu verbessern, muss man den Körper belasten. Aber der Nutzen dieser Belastung kommt erst zum Tragen, wenn Sie Ihrem Körper anschließend erlauben, sich zu erholen.
    Richtig Trainieren heißt, die richtige Balance finden zwischen Belastung (Laufen) zur Kräftigung der Körpersysteme und Erholung (Ruhe, langsames Jogging oder Alternativsportarten, sogenanntes Crosstraining). Nur dann kommt es zu einem Formgewinn. Es braucht beide Elemente, um Trainingsfortschritte zu machen.
    Damit man dieses Prinzip besser versteht, hilft es, ein extremes Beispiel heranzuziehen. Nehmen wir an, Sie haben sich vorgenommen, mit einem Lauftraining zu beginnen und laufen vom ersten Tag an so hart und schnell wie Sie können.
    Am ersten Tag, frisch und ausgeruht, fühlen Sie sich wahrscheinlich ganz gut. Am nächsten Tag schmerzen Ihre Beine vielleicht ein wenig, aber Sie werden immer noch in der Lage sein, einen anständigen Lauf hinzulegen. Am dritten Tag sind Ihre Beine schwer wie Blei und tun weh. Am vierten Tag werden Sie kaum mehr in der Lage sein, zu laufen. Und am fünften Tag ist die Chance sehr groß, dass Sie sich eine Verletzung holen: eine Sehnenentzündung oder Muskelzerrung.
    Was ist schiefgelaufen? Ganz einfach: Die Regeneration kam zu kurz. In diesem hypothetischen Fall haben Sie von Ihrem Körper verlangt, dass er jeden Tag eine volle Leistung erbringt, was für den Körper unmöglich ist.
    Die meisten Läufer sind zum Glück nicht so töricht, wenn es ums Training geht. Aber wir alle können zeitweise überraschend ignorant oder überenthusiastisch sein und damit kleinere und unbeabsichtigte Formen der beschriebenen Szenarien auslösen. Zum Beispiel: Wir schließen uns einer neuen Trainingsgruppe an und laufen nun 5 x in der Woche 40 min; bis dahin trainierten wir aber nur 2-3 x in der Woche eine halbe Stunde. Oder wir entschließen uns, mit einem Freund an einem Wettkampf teilzunehmen und absolvieren mit ihm Bahntrainingseinheiten und Hügelläufe, etwas, das wir zuvor nie getan haben. Oder wir gehen nach einer zweiwöchigen Unterbrechung wieder täglich laufen, als hätten wir nie eine Pause gemacht. Das sind alles Beispiele für unpassendes Trainingsverhalten, weil das Gleichgewicht zwischen Belastung und Erholung gestört ist.
Wie Ihr Körper mit Belastungen umgeht
    Wie sich der Körper an die Trainingsbelastung gewöhnt und sich langsam anpasst, ist ein komplizierter und erstaunlicher Vorgang. Wenn Sie Ihren Körper bei einem Trainingslauf belasten, verursachen Sie, im Grunde genommen, mikroskopische Beschädigungen, genau genommen: Sie verletzen den Körper. Wenn Sie nach einem Lauf in Ihre Körperzellen hineinschauen könnten, würden Sie staunen, welche Kraft da im Spiel ist: kleine Risse in Ihren Muskelfasern, Sehnen und Bändern, verursacht durch Mikrorisse und Überdehnungen; Ihr Glykogen-„Benzintank“, der die Energie für die Muskeln liefert, ist völlig leer. Sie können von außen zwar nichts sehen, aber Sie können es spüren – in Form der bekannten, allgemeinen Muskel- und Gelenkschmerzen, die meist am Tag danach auftreten.
    Nur Zeit und Ruhe beheben diese Beschädigungen. Wenn dem Körper genügend Zeit für die Regeneration gegeben wird, werden die Muskelfasern wiederhergestellt und die Glykogenspeicher wieder aufgefüllt. Dieser Vorgang benötigt in der Regel zwei Tage. Wenn es länger dauert, ist das meist ein Zeichen dafür, dass Sie zu stark forciert haben. Am Ende des Heilungsprozesses geschieht etwas Erstaunliches: Der Körper ist nun
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