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Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Spitze sein, wenn's drauf ankommt

Titel: Spitze sein, wenn's drauf ankommt
Autoren: Mathias Herzog
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das Wort „man“ in Zukunft weitestgehend aus deinem Wortschatz. Erhöhe deine innere Verpflichtung und Verbindlichkeit, indem du „man“ durch „ich“ ersetzt.
    Grausam sind darüber hinaus Worte wie „eigentlich“, „vielleicht“, „zwar“ und „aber“. Das sind sogenannte rhetorische Weichmacher. Diese erweisen sich als riesige Erfolgskiller!
    Beispiel: Der Hotelpool
    Du willst in den Urlaub fahren und schaust dir den Prospekt eines Reiseanbieters deines Vertrauens an. Du entdeckst ein Angebot, bei dem dir die Bilder mit Sonne, Palmen, Strand und einem ansprechenden Hotel sofort ins Auge stechen und ein gutes Gefühl vermitteln. Auf den ersten Blick kannst du dir hier deinen Traumurlaub vorstellen. Um mehr zu erfahren, liest du die Anzeige: „Unser Hotel hat zusätzlich einen eigenen Swimming-Pool.“ Du denkst dir: „Cool.“ Du liest weiter: „Der Pool ist ZWAR nur bis zu 1,60 m tief, ABER EIGENTLICH kommt er bei unseren Gästen sehr gut an. VIELLEICHT testen Sie ihn einfach mal selbst aus.“
    Schade – mit diesem Nachtrag ist die Lust am Traumurlaub in diesem Hotel vergangen. Die Gesamtpräsentation verliert durch die Weichmacher an Qualität. Die Aussage über den Pool verliert an Kraft. Plötzlich kommen dir Zweifel, ob es wirklich das richtige Hotel ist. Dabei war der Pool zu Beginn nebensächlich. Stünde in dem Prospekt: „Der Pool ist bis zu 1,60 m tief und kommt bei unseren Gästen sehr gut an. Testen Sie ihn einfach mal selbst aus.“, hättest du weiterhin ein positives Bild von diesem Hotel. Selbst, wenn du dir sagst: „Na ja, der Pool ist nur 1,60m tief“, verliert dieser Mangel an Bedeutung, da laut Prospekt den Gästen der Pool sehr gut gefällt. Die Wahrscheinlichkeit, dass du dich für dieses Hotel entscheidest, ist nun groß.
    Übung: Weichmacher
    Teste einmal, wie „gefährdet“ du bist, Weichmacher zu nutzen. Bitte eine andere Person – Partner, Freund, Kollege, Verwandter – bei eurem Gespräch darauf zu achten, wie häufig du diese oder ähnliche Weichmacher und Formulierungen verwendest. Du gewinnst an Souveränität und Akzeptanz und stärkst deinen Auftritt, wenn du in Zukunft weitestgehend auf Weichmacher verzichtest. Diese Übung ist auch sehr gut geeignet, um heraus zu finden, inwieweit du dazu neigst, in Präsentationen mit „Äähs“ Pausen zu überbrücken oder Aussagen mit „ok“ abzuschließen, um zum nächsten Punkt überzuleiten.
    Zum Abschluss einige gern verwendete Aussagen aus dem Sport:
„EIGENTLICH waren wir die bessere Mannschaft.“ Was nun? Waren sie die bessere Mannschaft oder nicht? „Eigentlich“ bedeutet immer eine Einschränkung. Wie fühlt sich das an, wenn jemand zu dir sagt: „Eigentlich hast du einen ausgezeichneten Job gemacht.“
„VIELLEICHT sollte ich im nächsten Spiel früher wechseln.“ Wie kompetent wirkt ein Trainer, der „vielleicht“ seine Spieler früher auswechseln will?
„Unser Torwart hat sehr gut gehalten, ABER in der entscheidenden Phase hat er sich einen unnötigen Patzer geleistet.“ Vor dem „aber“ war der Torwart noch sehr gut, nach dem „aber“ wird er für das Scheitern verantwortlich gemacht. Alles, was vor dem „aber“ gesagt wurde, ist plötzlich nichts mehr wert.
    OK, MATZE! Ich versuch's!
    Übung: Versuchen zu Tun
    Stehe bitte auf. Achte darauf, dass hinter dir ein Stuhl steht, auf den du dich setzen könntest, wenn du denn wolltest. Versuche dich jetzt einmal auf den Stuhl zu setzen. Mache die Übung bitte mit, außer du hast Knieprobleme. Hallo! Ich habe gesagt: „Versuche dich hinzusetzen.“ Ich habe nichts von Hinsetzen gesagt. Also hoch mit deinem Hintern. Du dürftest jetzt in der typischen Skiabfahrtshaltung hocken. Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht. Wenn ich länger „versuche“, mich hinzusetzen, bekomme ich Schmerzen. Stell dich bitte wieder aufrecht hin. Duerhältst eine zweite Chance: Versuche dich nochmals hinzusetzen. Und? Dieselben Schmerzen wie zuvor, oder? Versuche jetzt nicht nur, dich hinzusetzen, sondern mache es einfach. Setz dich hin. Sitzt du? Was war für dich einfacher? Das „Versuchen“ oder das „Tun“? Können das Parallelen zu deinem Leben sein? Du kannst vieles in deinem Leben „versuchen“ – im Unternehmen, in der Schule, im Sport, im Alltag. Was bekommst du dafür? Schmerzen! Stattdessen kannst du es einfach tun.
    Welche Schlüsse ziehst du aus der Übung?
    „Versuchen“ bereitet Schmerzen! Wenn ein Handwerker zu dir sagt: „Ich
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