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Spion auf der Flucht

Spion auf der Flucht

Titel: Spion auf der Flucht
Autoren: Stefan Wolf
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Rothaarige auf dem Nebensitz
grinste sie an. Im Vorbeifahren warf er ihr eine Kußhand zu.
    Und Tim ist nicht da! dachte sie. Jetzt
ist er nicht da. Aber wieso diese Insassen? Wir suchen den Industriespion! Zur
Kopflaus! Was machen die beiden in seinem Audi?
    Inzwischen hatte Tim auch die vierte
und oberste Etage abgesucht.
    Trotzdem dauerte es noch einige Minuten,
bis er bei der Kasse aus dem Lift stieg und zu Gaby lief.
    „Ich habe ihn gesehen!“ rief sie. „Er
kam aus dem Parkhaus. Aber nicht der IS ( Industriespion ) saß drin,
sondern zwei Gammeltypen. Ein Rothaariger. Und der Fahrer hatte Kinnbacken wie
eine englische Bulldogge.“
    „Heh, heh, heh!“ staunte Tim. „Meinst
du Andy und Bert?“
    „Wieso? Woher soll ich das wissen? Du
hast sie gesehen. Ich kenne sie gar nicht.“
    „Deine Beschreibung paßt auf sie.“
    „Das hatten wir schon. Bei dem IS und
dem Bankräuber. Es gibt anscheinend unheimlich viele Typen, die den von uns
gesuchten Typen ähnlich sind.“
    „Und es war wirklich der 4430-Audi?“
    „So wahr ich hier stehe.“
    „Rätselhaft. Wohin ist er?“
    „In die Richtung.“ Sie streckte den Arm
aus.
    „Wann?“
    „Vor vier Minuten und etwa 28
Sekunden.“
    „Hölle und Verdammnis! Jetzt haben wir
das Nachsehen. Aber Klößchen hat richtig geträumt. Und daß der Wagen hier
rumgurkt, wissen wir jetzt. Fahren wir mal in die Richtung. Außer uns ist ja
die ganze Penne unterwegs.“

26. Alles aufs Spiel gesetzt — und
verloren
     
    Gernot Panczek, dem Tim sein altes
Rennrad verkauft hatte, und Mufti, der Mathe-Beste und Diskuswerfer aus der 9
a, hatten sich als Suchtrupp zusammengetan.
    Seit Ende des Unterrichts
durchstreiften sie die Stadt.
    Jetzt standen sie bei einer Litfaßsäule
und studierten das Werbeplakat für ein Rock-Festival.
    Etwa elf Meter Luftlinie trennten die
Litfaßsäule vom Eingang einer Kneipe, die BIERBRUNNEN hieß.
    Eben fuhr dort ein weißer Audi vor.
    Der Motor jubelte noch einmal. Dann
schwieg er.
    Bert und Andy stiegen aus.
    „Mann!“ flüsterte Gernot. „Der Wagen
paßt — paßt wie die Faust aufs Auge.“
    „Du sagst es.“ Mufti schielte hinüber,
ohne den Kopf zu drehen. „Ich wußte gar nicht, daß Tim die beiden Typen sucht.
Die kenne ich. Die gluckten neulich mit dem Kamikaza-Raser zusammen, der den
Lattmann überfahren hat. Du weißt, was da lief, ja?“
    „Klar.“
    Sie beobachteten, wie die beiden in die
Kneipe gingen.
    „Einer von uns muß hierbleiben“, sagte
Mufti. „Übernimmst du, ja? Ich sehe zu, daß ich Tim finde. Ich weiß ungefähr,
welche Route er nehmen will — von Parkhaus zu Parkhaus. Nach meiner Berechnung
müßte er jetzt in der Professor-Egghaupt-Straße sein. Bis gleich!“
    Er schwang sich aufs Rad und fuhr los.
     
    *
     
    Als Andy und Bert etwa eine Stunde
später aus dem BIERBRUNNEN ins Freie torkelten, waren sie total betrunken.
    „Was... machen wir nun... hicks... mit
der geklauten Karre?“ lallte Andy. „Fahren... hicks... kann ich nicht mehr.“
    „Wir... müssen... fahren“, brabbelte
Bert. „Ich... kann nicht mehr laufen.“
    Andy sank auf den Beifahrersitz.
    Bert war um den Wagen herumgewankt und
öffnete die Tür.
    Jetzt! dachte Tim. Er gab den andern
ein Zeichen.
    Im nächsten Moment war der Wagen
umringt.
    Mufti, Gernot, Karl und Klößchen rissen
drüben die Tür auf.
    Tim kümmerte sich um Bert, der im
Fahrersitz hing und sich vergeblich bemühte, unterm Armaturenbrett mit den
Drähten die Zündung kurzzuschließen.
    Tim begriff sofort. Der Wagen war
gestohlen. Er packte Bert an der Schulter.
    „Aussteigen!“
    „Hau ab!“ fluchte der und schlug nach
ihm.
    Tim riß ihn aus dem Wagen. Der Typ
plumpste aufs Pflaster, wurde am Kragen gepackt und hochgezogen. Er versuchte,
Tim das Knie in den Leib zu stoßen — was nicht gelang. Statt dessen handelte er
sich eine Ohrfeige ein, die ihn zum zweiten Mal auf die Straße streckte.
    Tim überzeugte sich, daß Andy besiegt
war.
    Der lag auf dem Bauch. Klößchen kniete
auf ihm. Die andern hielten Arme und Beine fest.
    Tim stieß Bert mit der Fußspitze an.
    „Ihr habt also den Wagen geklaut. Ich
will wissen: Wo?“
    „Beim... Campingplatz“, wimmerte Bert.
Sein Gesicht brannte. Die Backe schwoll an. Bald würde er aussehen wie ein
Erdhörnchen, das seinen Wintervorrat im Maul hat.
    „Campingplatz Lerchenwald? Oder
Campingplatz Ruhleben?“
    „Lerchenwald.“
    In diesem Moment näherte sich ein
Streifenwagen in voller Fahrt.
    Wie sich später
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