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Spielregeln im Job durchschauen

Spielregeln im Job durchschauen

Titel: Spielregeln im Job durchschauen
Autoren: Isabel Nitzsche
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sozialistischen Marktwirtschaft geprägt sind, es unter Umständen nicht gewohnt sind, Verantwortung zu übernehmen. Teil der hierarchischen Orientierung ist auch eine ausgeprägte »Stempelkultur«. So werden Aufträge oft erst angenommen, wenn sie mit Durchschlag im Auftragsbuch eingetragen und abgestempelt wurden.
    Status sichern
    Überlegen Sie sich, welche der folgenden Faktoren Sie bereits in der Anfangsphase der Zusammenarbeit mit Vertretern einer Kultur mit hoher Machtdistanz nutzen und auf welche Sie in Zukunft noch mehr achten sollten:
prestigeträchtiges, formelles Outfit
akademischer oder anderer Titel
repräsentative Visitenkarte
neueste technische Insignien, wie etwa ein aktuelles Smartphone-Modell
Einführung durch einen älteren, ranghohen Mann
Vorstellen des eigenen Teams, Reisen mit Gefolge
Positionierung als Topexpertin
    In unbekannten Situationen verhält man sich – wie im Übrigen in Deutschland auch – zunächst lieber zu förmlich. Zum Beispiel, indem man jemanden erst mit dem Nachnamen und Titel anstatt mit Vornamen anredet, sich sehr formell kleidet und die lokale Etikette befolgt in Bezug auf das Händeschütteln und den Austausch von Visitenkarten.
    Umgang mit Komplimenten
    In vielen Ländern und für viele Vertreter anderer Kulturen ist es sehr viel üblicher als hierzulande, Frauen Komplimente zu machen. Deutsche Geschäftsfrauen sollten immer mit galanten Komplimenten rechnen, sie werden damit nicht in ihrer Position abgewertet. Dazu einige Beispiele:
    Mit »Piropos«, kleinen Komplimenten, sollte man etwa in Spanien rechnen. Das ist auch im Business üblich, genauso wie galantes »In den Mantel helfen« oder andere Höflichkeiten Frauen gegenüber. Auch in Polen sollten sich deutsche Geschäftsfrauen darauf einstellen, dass die Polen sie eventuell mit Handkuss begrüßen oder dass sie ihnen auffällig viele Komplimente machen. In Argentinien werden Frauen ebenfalls stärker hofiert als in Deutschland. Komplimente zum guten Aussehen und zur Kleidung gehören im argentinischen Berufsalltag dazu. Weibliche Führungskräfte sind dann manchmal unangenehm berührt, aber es geht hier nicht unbedingt ums Flirten, sondern es ist eine Form der traditionellen Höflichkeit Frauen gegenüber.
    Interkulturelle Kompetenz
    Erwerben Sie »interkulturelle Kompetenz«. Dahinter verbirgt sich die Fähigkeit, das kulturelle System eines Landes zumindest in Ansätzen zu verstehen und sich auf seine Bewohner einzustellen. Also zu fragen, wo ein Mensch herkommt, welche Sozialisation er hat, wie europäisch/westlich geprägt jemand aufgewachsen ist. Es bedeutet, sich in den anderen hineinzuversetzen und darauf zu achten, ob die Kommunikation irgendwie gestört ist, was die Zusammenarbeit erschweren könnte.
    Üben Sie, sich in andere Menschen hineinzuversetzen: indem Sie vieles ausprobieren, offen sind, viele Fragen stellen und das Erfahrene auch immer wieder reflektieren. Und indem Sie sich selbst immer wieder fragen: Ist die Beziehung jetzt wirklich in Ordnung? Funktioniert alles? Was könnte besser sein? Und sobald Ihnen etwas seltsam vorkommt, fragen Sie jemanden um Rat, ob er ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Das kann zum Beispiel jemand sein, der selbst schon in dem betreffenden Land war. Aber der allerwichtigste Schritt ist, sich von der Haltung zu verabschieden, dass der deutsche Weg der einzig richtige ist. Es mag vielleicht im deutschen Umfeld ganz klar sein, dass ein bestimmtes Produkt diesen und jenen Qualitätsstandards genügen muss. In Brasilien, Indien oder auch in Ungarn ist das aber vielleicht überhaupt nicht klar, weil die Standards ganz andere sind.
    Erfolgsfaktor Frau: Punkten mit Sozialkompetenz
    Bei Vertretern anderer Kulturen gelten die Deutschen oft als »Dampfwalzen« oder sture »Quadratschädel«. Frauen aus Deutschland kann man das weniger vorwerfen, denn sie bringen bei ihren Führungsqualitäten oft eine hohe Personenorientierung ein – eine hervorragende und dringend notwendige Ergänzung zur vorherrschenden Sachorientierung. Sie hören sich die Sicht des anderen eher an, sind empathisch und gehen auf Probleme der Mitarbeiter ein. Für viele Deutsche ist es schwer, der Pflege der persönlichen Beziehung mehr Zeit einzuräumen, da sie diese nicht als Geschäftsbestandteil sehen. Ohne diese Wertschätzung für die persönliche Ebene wird aber erfolgreiches Business im Ausland nicht funktionieren. Manager, denen es etwa schwerfällt, das in Brasilien übliche
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