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Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Spiel Satz Tod - Kriminalroman

Titel: Spiel Satz Tod - Kriminalroman
Autoren: Aufbau
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voll geständig ist, wird man das wahrscheinlich außer Acht lassen.«
    Das ärgerte mich nun doch. »Wieso? Auch dafür müssen Sie sie festnageln. Für alle meine Sachen! Und warum hat sie es überhaupt getan? Was kann sie gegen mich gehabt haben?«
    »Sie ist bei Trainer Freds Begräbnis gewesen und hat gesehen, wie Mrs. Argus Ihnen den Umschlag gegeben hat«, sagte Colin. »Trainer Fred hatte sie wegen Diskrepanzen auf dem Konto der Tennismannschaft angesprochen. Er hatte aus irgendeinem Grund Verdacht geschöpft und darum Kopien von Quittungen und Rechnungen gesammelt, die nicht mit ihren Berichten übereinstimmten. Sein Tod war für sie ein Geschenk des Himmels. Als sie dann den Umschlag sah, muss sie geglaubt haben, der Feind seien jetzt Sie. Sie wusste ja nicht, dass Trainer Fred sie noch nicht für schuldig gehalten und Ihnen nichts gesagt hatte. Sie glaubte, wenn sie Trainer Freds Quittungen finden und sie anstelle ihrer gefälschten Papiere ablegen könnte, sei sie in der Lage, Ihnen zu ›beweisen‹, dass Trainer Fred sich geirrt habe.«
    »Mit dem Chaos in meinem Haus wollte sie mich also auf ihre Seite ziehen?«
    »Nicht ganz. Sie hatte in der Schule mitbekommen, dass Sie einen Unfall hatten und im Krankenhaus seien. Das war für sie die Gelegenheit. Bei dem Einbruch wollte sie die Papiere austauschen. Es sollte wie ein gewöhnlicher Raub aussehen. Als sie dann nicht fand, was sie suchte, hat sie ihren Ärger an Ihrer Einrichtung ausgelassen. Ich glaube nicht, dass der Vandalenakt zu ihrem ursprünglichen Plan gehörte.«
    »Die blöde Kuh. Dafür müsste sie lebenslänglich bekommen.« Ich konnte mich gar nicht wieder beruhigen. Dann fiel mir etwas anderes ein. »Hat sie nun Geld in das Theaterprojekt eingeschleust? Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, wie sie all diese Kostüme und Kulissen bezahlt haben.«
    »Das nicht«, erklärte Colin. »Im Gegenteil, die Ausgaben der Theatertruppe haben Pat große Sorge bereitet, denn sie wollte auf keinen Fall, dass sich jemand ihre Bücher genauer anschaut. Und soviel wir wissen, hat sie von dem Geld, das sie beiseite geschafft hatte, keinen Penny dafür herausgerückt. Dass sie so lange ungestört agieren konnte, hat einen anderen Grund. Die meisten Betrüger fangen bald an, über ihre Verhältnisse zu leben. Sie dagegen hat nichts von dem Geld ausgegeben und alles gespart. Sie ist wahrscheinlich in der Lage, den ganzen Betrag zurückzuzahlen, was ihre Strafe mildern kann. Nein, das Geld für die Bühnenausstattung stammt aus Nancy Wales’ Rentenfonds.«
    Das hatte ich nicht erwartet. »Tatsächlich? Warum hat sie ihr eigenes Geld dafür ausgegeben?«
    »Erpressung. Sie sagt, Roland Wilding habe ihr gedroht, sie wegen Mordes an Trainer Fred anzuzeigen, wenn sie nichttut, was er von ihr verlangt. Und er verlangte die prunkvolle Ausstattung und die Hauptrolle für sich.«
    Das musste ich erst einmal verdauen. »Ich kann nicht begreifen, warum sie nicht sofort 911 gewählt hat, als der Unfall mit Fred passiert ist.«
    »Dafür gibt es mehrere Gründe. Sie hatte in der Tat bereits ein Anti-Aggressionstraining hinter sich und glaubte, dass das gegen sie benutzt werden könnte. Aber eigentlich ist sie nur in Panik geraten. Roland hat die Gelegenheit genutzt und ihr geholfen, den Leichnam im Tennisraum zu verstecken. Mit den Marihuanazigaretten hatten Sie recht. Fred hatte damit nichts zu tun. Roland hat sie dort deponiert. Er meinte zu Nancy, so könnte die Sache aussehen wie ein Streit unter Drogenhändlern.«
    »Hab ich’s doch gewusst!«, rief ich triumphierend.
    Jetzt stellte sogar Alan eine Frage an den Rivalen. »Was hat sie noch ausgesagt? Hat er das alles wirklich nur veranstaltet, um sich vor diesem Regisseur zu produzieren? Wie war doch gleich sein Name?«
    »Michael Dupré. Kaum zu glauben, aber das war sein Hauptmotiv. Dupré ist dafür bekannt, dass er schon an ganz ungewöhnlichen Orten Talente entdeckt und zu Stars gemacht hat. Roland Wilding aber wollte um alles in der Welt ein Star werden. Er war verbittert über sein Scheitern in New York. Er meinte, man hätte ihm nie wirklich eine Chance gegeben. Als er erfuhr, das Michael Dupré an der Schule filmen werde, wollte er unbedingt dessen Aufmerksamkeit erregen.«
    »Aber von diesem Wunsch bis zu einem Mord ist es doch ein weiter Weg«, bemerkte Alan.
    »Das gehörte auch nicht zu seinem Plan, wenn er denn überhaupt einen hatte. Als jedoch Nancy Trainer Fred ausVersehen tötete, war das für
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