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Spiel des Schicksals

Spiel des Schicksals

Titel: Spiel des Schicksals
Autoren: Barbara Wood
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berichtete, was wir vorhatten, bestand sie darauf, daß sie es übernehmen wolle, für uns einen Käufer zu finden. Adele trägt an alledem keine Schuld, Mr. Raschid, das müssen Sie mir glauben! Wenn ich gewußt hätte… Nun ja, es schien ihr solchen Spaß zu machen und so durch und durch harmlos zu sein. Ich sagte, sie solle nach Kairo fahren und sich dort vorsichtig nach einem Käufer für eine kleine Auswahl an Stücken umsehen – wobei sie nichts von einem Grab erwähnen sollte. Doch Adele blieb nicht immer mit beiden Beinen auf dem Boden, und ihre Denkweise ist nicht gerade allzu nüchtern und sachlich. Wie es scheint, hat ihr irgend jemand im Khan-el-Khalili-Basar vorgeschlagen, sie solle sich doch mit John Treadwell in Rom treffen, und ihr gesagt, er werde einen guten Preis zahlen. Sehr mit sich selbst zufrieden und im Glauben, ein gutes Geschäft für mich zu tätigen, ging sie Arnold Rossiter direkt ins Netz. John Treadwell war zuerst freundlich, doch als Adele sich weigerte, ihm weitere Auskünfte zu erteilen, wurde er unverschämt. Ihr war etwas von ›einem Grab‹ herausgerutscht, und damit begannen alle Schwierigkeiten. Rossiter ließ sie nachts aus Rom entführen und in eine Villa außerhalb von Neapel bringen, wo er beabsichtigte, sie über die Lage des Grabes auszufragen oder, wenn ihm dies nicht gelänge, sie festzuhalten und als Lösegeld den Inhalt des Grabes zu verlangen – den ich ihm auch gegeben hätte. Doch Adele war nicht so dumm, wie sie glaubten. Es gelang ihr, nach Rom zurückzufliehen, wo Mark Spencer – den ich ihr nachgeschickt hatte – sie fand und nach Kairo zurückbrachte. Sie hatte vorgehabt, dort auf Sie zu warten. Doch dann sah sie zufällig Rossiter im Hilton und bekam es mit der Angst. Adele hatte es irgendwie im Gefühl, daß Sie sie auch hier unten finden würden.«
    »Unglücklicherweise ist dasselbe auch Rossiter gelungen«, bemerkte Achmed.
    »Nun ja, ich hatte nicht erwartet, daß die ganze Sache eine so schlimme Wendung nehmen würde. Es ließ sich alles so harmlos an, wirklich.«
    »Es ist jetzt eine gefährliche Situation, Dr. Jelks. Ein Mensch ist dabei ermordet worden…«
    »Was?«
    »John Treadwell, vor ein paar Tagen.«
    »Aber aus welchem Grund denn?«
    »Wer weiß? Vielleicht ein Streit, eine Unstimmigkeit. Möglicherweise hatte Mr. Treadwell aber auch eigene Pläne. Das werden wir wohl niemals erfahren. Aber jetzt droht auch uns Gefahr.« Ich beobachtete Achmed Raschid. Als er zufällig den Kopf drehte und mich ansah, fragte ich ruhig: »Woher weißt du, daß Rossiter hier ist?«
    Seine Miene verdüsterte sich. »Miss Harris…«
    »Oh, was spielt das schon für eine Rolle?« rief Paul. »Wenn dieser Mistkerl hier ist, dann sollten wir besser machen, daß wir zum Grab kommen. Gott steh mir bei, daß ich nicht die größte Entdeckung in der Geschichte der Archäologie verpatzt habe!«
    Er stand abrupt auf und Arnes mit ihm. »Offen gesagt, ich bin froh, daß es vorüber ist. Für diese Art Dinge bin ich nicht geschaffen. Mr. Raschid, würden Sie jetzt gerne zum Grab fahren?«
    »Sehr gerne, danke.«
    Ich erhob mich und bewegte mich wie im Traum. Die Luft war stickig, das Licht trübe. Als Achmed meinen Arm berührte, wich ich zurück.
    Es gab da etwas an der ganzen Sache, das mir mißfiel. Irgend etwas war hier nicht in Ordnung.
    »Wissen Sie, das Tal der Könige ist vielleicht der sagenumwobenste Ort auf Erden.« Paul Jelks sorgte für einen fortlaufenden Kommentar, während wir im Landrover über die holprigen Pisten rumpelten. Mark Spencer saß am Steuer, Paul Jelks daneben. Ich saß mit einem Mund voller Staub auf dem Rücksitz zwischen Dr. Arnes und Achmed Raschid. »Jahrhundertelang war das Tal ein beliebter Ort für volkstümliche Märchen. Griechen und Römer hinterließen hier ihre originellen Felsinschriften, und mittelalterliche Mönche machten verlassene Gräber zu ihrer Heimstätte. Das Zeitalter der Aufklärung brachte zahlreiche Philosophen hierher, und viktorianische Archäologen verglichen es mit einem Disneyland. Doch die größten Entdeckungen wurden erst in unserem Jahrhundert gemacht, und weitere werden noch folgen.«
    Ich schloß die Augen und hustete. Wir schwitzten allesamt fürchterlich und rochen danach. Obwohl ich es vorgezogen hätte, im Camp zu bleiben und auf Adele zu warten, hatte Achmed aus irgendeinem Grund ein besseres Gefühl, mich dabeizuhaben. Ich war darüber nicht allzu erfreut.
    »Jahrtausendelang bauten die alten
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