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Speechless (German Edition)

Speechless (German Edition)

Titel: Speechless (German Edition)
Autoren: S Destiny
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gleich durch den Kopf.

    „Und das willst du dir antun? Ein Wrack? Da gehst du selbst zu Grunde, Cas!“
    Jetzt wurde sein Vater sogar laut und stand auf.
    Er überragte Cas noch immer gut um einen Kopf und wirkte mit seiner breiten Statur einschüchternd. Doch ließ sich Cas heute nicht von dem Erscheinungsbild seines Vaters einschüchtern. Es war nicht so, als wäre sein Vater schrecklich. Viel eher war das Gegenteil der Fall. Er könnte sich keinen besseren Vater wünschen, aber im Moment fühlte er sich etwas hintergangen…

    „Ich gehe daran nicht zu Grunde, Dad! Ich kann ihm helfen und …“, es fiel ihm schwer, das zu sagen. Er hatte es Eneas ja nicht einmal im klaren Kopf selbst gesagt… „Ich liebe ihn, Dad… Es ist egal, wie er ist oder was er ist. Ich liebe ihn… Wäre er nicht er, sondern vielleicht eine sie, dann hätte ich mich genau so in diese Person verliebt. Es ist egal, was für ein Geschlecht Dad!“

    Er hielt das Blickduell, welches sein Vater begann und letztlich … auch brach.
    „Würdest du ihn kennen … würdest du verstehen, warum ich ihn mag…“
    Jetzt brach seine Mutter erst recht in Tränen aus. „Warum weinst du, Mom?“, fragte er sie. War es wirklich nur, weil er einen Freund hatte, anstatt einer Freundin?
    „Ist es, weil du denkst, du bekämst keine Enkelkinder?“, wollte er wissen.

    „Nein“, schluchzte sie und wischte sich die Tränen von den Augen. „Ich will nicht, dass … dass, du darunter leidest. Verstehst du mich? Du wirst es nicht leicht haben, Cas…“, brachte sie unter Tränen hervor und er sah sie verzweifelt an. Was sollte er denn da sagen?

    „Mom… Es ist alles ok… Ich bekomme das hin, mach dir keine Sorgen…“

    „Du bist wahnsinnig, Cassiel. Warum ein seelisch krankes Wrack? Nicht einmal sprechen kann der Junge!“, warf sein Dad nun wieder ein und kam sogar auf ihn zu. „Das hältst du nicht durch!“

    „Und wie ich das durchhalte. Ich war bei seinen Zusammenbrüchen dabei! Ich war dabei, als sein Bruder ihn bewusstlos aus der Wanne gezogen hat und wir ihn ins Krankenhaus gefahren haben. Ich war verdammt noch mal dabei!“, zischte er seinem Vater entgegen. „Ich kann das. Ich will das. Man kann Liebe nicht einfach abstellen. Denkst du etwa, ich habe das verdammt nochmal geplant?“

    Ganz sicher war er davon nicht ausgegangen, als er Eneas das erste Mal gesehen hatte.
    Davon war sicherlich niemand ausgegangen. Weder Eneas selbst, noch Raven, geschweige denn von Cassiel selbst.
    Er hatte mit diesem Gedanken niemals zuvor wirklich gespielt und dann kam Eneas in sein Leben und alles änderte sich.

    „Versteht ihr das nicht? Es ist das erste Mal, dass ich für jemanden wirklich da sein kann und es auch muss. Es ist das erste Mal, dass man mich wirklich braucht, versteht ihr das? Ich will für ihn da sein….“
    Er wurde zum Ende hin immer leiser. Immer und immer leiser, bis sein Flüstern gar tonlos war.
    „Er braucht mich…“, hängte er noch hinterher und er senkte den Kopf. Er war eigentlich davon ausgegangen, dass seine Eltern es verstehen würden. Also, dass sie es wirklich verstehen würden… doch anscheinend hatte er sich getäuscht.

    Nur legte sich eine Hand schwer auf seine Schulter und sein Vater drehte ihn zu sich, zog ihn in eine Umarmung. Wortlos und so viel sagend, dass Cassiel diese Geste ohne großes Drumherum verstand. Und er war dankbar dafür…
    Er krallte sich in das Hemd, welches sein Vater trug und war einfach nur dankbar…
    Ein größeres Geschenk könnte man ihm wohl nicht mehr machen… Wenn seine Eltern und Claire ihn akzeptierten, war es egal, was die anderen von ihm dachten oder wie die Gesellschaft ihn vielleicht hindrehen wollte. Mehr wollte er auch gar nicht…

    Dabei wusste er, wie schwer es sicherlich für seine Eltern war, es zu akzeptieren… Es hinzunehmen… Gerade für den Vater…
    Ein Sohn, der mit einem anderen Mann zusammen war… Welcher Vater wünschte sich das?
    Keiner, davon ging er aus. Aber wer wusste schon, ob es wirklich für immer wäre…
    Cassiel wusste ja nicht einmal, ob Eneas nicht irgendwann doch die Entscheidung treffen würde und man ihn nicht mehr retten könnte.
    Was wusste er schon?
    Aber soweit wollte er nicht in die Zukunft gehen. Was wäre, das würde er schon früh genug erkennen…

    „Danke“, flüsterte er einfach nur leise. „Danke…“
    Und dennoch verebbte die Traurigkeit seiner Mutter nicht…

    Langsam drückte er sich von seinem Vater ab, sah ihm
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