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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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Menschen, Tiere und Pflanzen.
    »Da wirst du dich eben noch ein wenig gedulden müssen!«, meinte der Vater.
    Tim wurde von der Warterei immer zappeliger und wäre am liebsten sogar noch bei Dunkelheit zur uralten Eiche gegangen. Aber es blieb ihm nichts anderes übrig, als den kommenden Tag abzuwarten.

27 AUßER GEFECHT
    Am nächsten Morgen erwachte Tim früher, denn es war draußen deutlich heller als am Tag zuvor. Er stieg aus dem Bett, ging zum Fenster und schob die Gardinen beiseite.
    »Juhu! Der Nebel ist weg!«, rief er und lief aus seinem Zimmer, um es auch dem Rest der Familie mitzuteilen. Aber als er seine Eltern beim Frühstückstisch antraf, wussten diese die Neuigkeit bereits und sein Vater schlug vor, so bald wie möglich loszuziehen. So schnell wie an diesem Morgen war Tim schon lange nicht mehr startbereit gewesen.
    »Und dass sich keiner von euch beiden von fremden Wesen entführen lässt!«, meinte Tims Mutter schmunzelnd, aber dennoch mit einem gewissen Ernst. Anscheinend war sie aufgrund all der mysteriösen Ereignisse äußerst misstrauisch geworden.
    Tim ging mit seinem Vater über die weiten, vergilbten Wiesen in Richtung Wildbach. Je näher sie dem Gewässer kamen, desto grüner sah die Natur vor ihnen aus.
    »Es wird wohl eine Weile dauern, bis in unserem Städtchen auch wieder alles so schön grünt!«, schätzte der Vater, nachdem sie die schmale Holzbrücke überquert hatten und weiter zum Eichenwald gingen.
    »So, jetzt sind wir am Ziel«, erklärte Tim, als sie schließlich bei der wuchtigen, uralten Eiche ankamen.
    »Aha, das ist also der außergewöhnliche Baum! Also wenn ich dich nicht bereits als Elfenjungen gesehen hätte, würde ich nicht glauben können, dass du jetzt in seinen Stamm hineingehen willst!«
    »Dann lasse dich doch nochmals von mir überraschen!« Tim mutierte wieder zum Elfenjungen.
    »Sieh zu, dass du spätestens zum Abendessen daheim bist!«
    »Na klar. Bis bald!« Tim winkte seinem Vater kurz zu und flog nah an den Baumstamm heran. Da öffnete sich in seiner Mitte das magische, ovale Tor und ließ ihn hindurch.
    Doch als Tim im Elfenreich ankam, konnte er niemanden entdecken.
    »Weit und breit kein einziger Wichtel und auch keine Elfen zu sehen! Das ist ja merkwürdig!«, flüsterte er und flog misstrauisch in Richtung Elfenschloss. Unheimlich … Alles schien wie ausgestorben!
    Im Schlossgarten standen zu seiner Verwunderung mehrere aus Stein gemeißelte Elfen- und Wichtelskulpturen herum.
    »Nanu! Die waren doch vorher nicht da!« Tim stockte der Atem. »Ach du Schreck!« Ein Schauer kroch über seinen Rücken. »Das sind doch lebende Geschöpfe gewesen!« Beim näheren Hinsehen erkannte er nun sogar drei der Wichtelmänner. Entsetzt schaute er sich um.
    »Das darf doch nicht wahr sein! Der Elfenkönig und die Königin!« Die beiden lagen versteinert vor dem Schlosseingang.
    »Wer hat ihnen das bloß angetan?«
    Da erschallte vom Turm herab plötzlich ein höhnisches Gelächter.
    Tim blickte hinauf und sah im offenen Fenster einen elfengroßen, grauhaarigen Mann mit einem langen, ge
    flochtenen Bart stehen.
    Das ist bestimmt der Hexenmeister Torkan!, dachte er.
    Tim hatte diesen Bösewicht zwar bisher nur als Raben gesehen, aber sein Gefühl sagte ihm, dass er sich nicht täuschte.
    »Na, Junge! Du willst wohl auch zu Stein werden so wie all die anderen, denen einmal dieses Reich gehörte? Oder wolltest du dir vielleicht etwas von den Schätzen holen?«
    Jetzt war sich Tim völlig sicher. Es ist tatsächlich Torkan! Wie hat der Kerl es nur geschafft, freizukommen? Wenn mir nicht schnell etwas einfällt, wird er mich ebenfalls in Stein verwandeln! Da durchzuckte ihn ein Gedanke. Yakora! Sie schenkte mir den magischen Armreif, damit ich sie in der Not rufen kann!
    Tim berührte den Reif so, wie es ihm die Fee erklärt hatte. Etwas prickelte in seinen Fingerspitzen.
    Hoffentlich hatte Torkan nichts gemerkt!, dachte Tim. Aber er war ja eigentlich weit genug weg.
    »Hast du da unten die Sprache verloren?«
    »Warum sind hier eigentlich alle zu Stein verzaubert worden?«, versuchte Tim Zeit zu gewinnen, bis ihm Yakora zur Hilfe eilen würde.
    »Weil jetzt ich der Herrscher in diesem Land bin«, ertönte Torkans herbe Stimme. »Aber jetzt pass mal gut auf, was als nächstes geschieht!«
    Er zeigte mit seinem Zauberstab auf Tim herunter und wollte gerade mit einem magischen Spruch beginnen, da fuhr wie aus dem Nichts ein heftiger Windstoß oben am Turmfenster vorbei
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