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Special Der Zauberbann

Special Der Zauberbann

Titel: Special Der Zauberbann
Autoren: Lilyane Barley
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Landhauses betrat, trottete ihm ein wenig schwermütig und von der Krankheit gezeichnet sein Schäferhund Rex entgegen. Er begrüßte sein Herrchen, bellte, wedelte mit dem Schwanz und legte seine Pfoten auf Tims Knie.
    »Na, mein Guter, wie geht´s dir denn, und wo sind die anderen?«, fragte Tim und knuddelte liebkosend seinen wachsamen Freund.
    Da öffnete sich langsam die Haustür, und sein Vater erschien. Blass und niedergeschlagen sah er von der Krankheit aus. Er hielt sich ein Taschentuch vor den Mund, da ihn scheinbar ein hartnäckiger Husten plagte.
    »Tim, wo hast du die ganze Zeit über gesteckt? Wie konntest du bloß weglaufen und uns auch noch Sorgen bereiten! Wir haben doch schon genug mit dieser Krankheit zu tun.« Er bekam einen Hustenanfall und konnte nicht mehr weitersprechen.
    Tim wusste im ersten Moment nicht, was er sagen sollte. Er hatte seinen Vater bisher noch nie so gebrechlich gesehen.
    »Aber Papa, ich bin doch nicht weggelaufen, um dich und Mama zu ärgern. Wenn du wüsstest, was ich alles durchgemacht habe, um für euch Hilfe zu holen!«
    »Hilfe holen! Wo soll die denn sein? Ich sehe keine Hilfe!«, brachte sein Vater noch hervor, bevor ihn erneut eine Hustenattacke überwältigte. Doch dann legte er erschöpft seinen rechten Arm über Tims Schulter und ging mit ihm ins Haus.
    »Wo sind eigentlich Mama und Ben?«
    Sein Vater wies zur Schlafzimmertür hin. Tim schnürte es den Brustkorb zu, denn er ahnte nichts Gutes. Schließlich wusste er, dass seine Mutter ohnehin kein robustes Herz hatte. Er öffnete leise die Tür und ging vorsichtig in das Schlafzimmer. Als er seine bleiche, todkranke Mutter im Bett liegen sah, hätte er vor Seelenschmerz beinahe aufgeschrien. »Mama!«, stieß er hervor und stolperte eilig zu ihr an das Bett. »Mama, du musst wieder gesund werden!«, flehte Tim und fühlte, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Aber seine Mutter reagierte nicht. Er rüttelte sie behutsam an der Schulter.
    »Mama! Hörst du mich? Ich bin´s, Tim!«
    Langsam wandte sie ihr schmal gewordenes Gesicht zu ihm und sah Tim mit trüben Augen an. Doch als sie ihn erkannte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Mühsam streckte sie ihre Arme nach ihm aus, und er ließ sich sanft von ihr umarmen.
    »Mein Junge, endlich bist du wieder hier!«, hauchte sie.
    »Mama, jetzt wird alles wieder gut. Ich habe Hilfe geholt. Der Nebel da draußen wird dich gesund machen.«
    »Was redest du da für einen Unsinn!«, fiel ihm sein Vater ins Wort.
    »Das ist kein Unsinn!« Tim bemühte sich, seine Aufregung zu zügeln. Er schaute zum Fenster hinüber, es war nur einen Spalt offen.
    »So kann sie ja nicht gesund werden.« Er lief schnell hin und öffnete es weit. »Bitte glaubt mir! Ihr müsst diese Luft einatmen, dann wird euch besser werden.«
    Sein Vater schüttelte den Kopf und wollte das Schlafzimmerfenster gerade wieder schließen, da kam mit großen Schritten Tims älterer Bruder Ben zur Tür herein, der anscheinend etwas vom Gespräch gehört hatte.
    »Papa, lass das Fenster offen! Tim hat recht. Dieser Nebel da draußen bewirkt wahre Wunder. Seit er aufgetaucht ist, geht es unseren Tieren ein bisschen besser. Wir müssen die Fenster öffnen, damit die Luft herein kann, glaub mir!«
    »Schau, du musst auch nicht mehr husten, seit du an der Haustür gestanden hast!«, drängte Tim.
    Schließlich willigte der Vater ein und kaum war das Fenster weit offen, da atmete Tims Mutter tief die heilende, nach Pfefferminz duftende Luft ein. Es war zu sehen, dass sie ihr guttat.
    »Seht ihr!«, rief Tim. »Ihr werdet wieder gesund, Yakora hat es mir versprochen!«
    »Wer soll denn das sein?«, fragte sein Vater stirnrunzelnd.
    »Sie ist eine gute und weise Fee. Ich war bei ihr und habe sie um Hilfe gebeten. Sie hat diesen heilenden Nebel geschickt, der sich in der ganzen Stadt ausbreitet.«
    »Nun erzähl uns doch kein Märchen von einer angeblichen Fee! Aus diesem kindischen Alter solltest du eigentlich schon heraus sein!«
    Tim wandte sich enttäuscht ab.
    »Wenn du mir ohnehin nicht glaubst, brauche ich gar nicht erst weiter zu sprechen.« Er hatte keine Lust, sich zu streiten. Wichtig war, dass alle wieder gesund wurden. Sein Vater war nun mal so. Für ihn existierte immer nur das, was er sehen konnte.
    Da die Mutter eingeschlummert war, ging Tim mit seinem noch einigermaßen kräftigen Bruder Ben zum Stall, um ihm beim Versorgen der Tiere zu helfen. Sie alle waren ebenfalls sehr krank und machten einen
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