Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sophie und der feurige Sizilianer

Sophie und der feurige Sizilianer

Titel: Sophie und der feurige Sizilianer
Autoren: KIM LAWRENCE
Vom Netzwerk:
bin gleich zurück. Rühr dich nicht vom Fleck!“, befahl er Sophie, die darauf nicht reagierte.
    Normalerweise hätte sie sich sofort gegen eine derart autoritäre Order zur Wehr gesetzt, jetzt war sie nur froh, Marco nicht länger sehen und ihm weiter zuhören zu müssen. Sonst wäre ihr Entschluss vielleicht doch noch gekippt. So wartete sie atemlos weitere dreißig Sekunden, bis die Schritte der beiden Männer verklungen waren. Dann schlüpfte sie in ihre Schuhe und über die Terrasse hinaus in den dunklen Garten.

11. KAPITEL
    Plan A wäre gewesen, Marco noch einmal ruhig ihren Standpunkt zu erklären und dann in Würde abzureisen. Doch nach seinem stürmischen Abgang schien Sophie diese Chance wenig realistisch. Es musste noch eine Alternative geben!
    Da es unmöglich war, auf den absurd hohen Absätzen übers Gras zu rennen, nahm sie ihre High Heels in eine Hand, raffte mit der anderen den Rock und lief einfach los. Weinen konnte sie später. Jetzt wollte sie nur weg von Marco, bevor ihr Widerstand völlig erlahmte.
    Irgendwann fand sie sich auf dem Parkplatz vor den Garagen wieder. Nach einem sichernden Blick über die Schulter schlich sie im Schatten der Gebäude weiter und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen.
    Als sie an einem offenen Tor vorbeikam, spürte sie die angenehme Kühle der klimatisierten Garage, in der Marcos beeindruckende Wagensammlung untergebracht war. Hier parkten so viele dieser glitzernden PS-Riesen und unschätzbar wertvollen Oldtimer, dass ihr Besitzer es ganz sicher nicht sofort merken würde, wenn einer fehlte.
    Und damit war Plan B geboren!
    Ein Wagen stand etwas abseits von den anderen – und ihr sogar im Weg. Wenn das kein Zeichen war! Als sie auch noch den Schlüssel im Schloss stecken sah, hätte Sophie fast einen Freudenschrei ausgestoßen. Alles lief wie am Schnürchen!
    Hastig schlüpfte sie hinters Lenkrad, warf ihre Schuhe auf den Rücksitz und versuchte, den Motor zu starten. Es gelang ihr auf Anhieb. „Dann soll es wohl so sein“, murmelte sie und lenkte den Wagen behutsam rückwärts durch das offene Tor auf den Parkplatz hinaus.
    Sie nahm den Weg, der sie vom Palazzo weg auf die gewundene Bergstraße führte. Ohne sich noch einmal umzuschauen, trat sie so fest aufs Gas, dass der Kies zu allen Seiten wegspritzte.
    Erst auf der langen Auffahrt gurtete sie sich mit fliegendem Puls an und atmete erleichtert auf, als die Lichter des Palazzos hinter ihr von der Dunkelheit verschlungen wurden. Ihre Flucht war unentdeckt geblieben! Sie war entkommen!
    Als sich die erste Kurve vor ihr zeigte, trat Sophie auf die Bremse und … nichts! Sie versuchte es erneut, doch ohne Erfolg. Bevor alles um sie herum versank, galt ihr letzter Gedanke Marco: Jetzt werde ich sterben, ohne ihm gesagt zu haben, dass ich ihn liebe …
    Marco erreichte die offene Garage in dem Moment, als der Geländewagen in einem wahren Hagel von aufspritzendem Kies losschoss.
    Fluchend starrte er auf die immer schwächer werdenden Rücklichter. Unfassbar, dass sie einfach so ging … beziehungsweise wie ein Formel-1-Rennfahrer davonraste. Noch nie in seinem Leben war er einer Frau nachgelaufen, und jetzt war er drauf und dran, genau das zu tun. Und wenn er Sophie erst in die Finger bekam, würde er … würde er …
    Bevor er sich etwaige drakonische Strafen ausdenken konnte, kam einer seiner Mechaniker auf ihn zu, wischte seine ölverschmierten Hände am Overall ab und lächelte erleichtert, als er ihn erkannte.
    Da Marcos Gedanken immer noch bei dem undankbaren Geschöpf waren, das seinen reiflich überlegten, ernst gemeinten Heiratsantrag verschmäht und ihn dann auch noch sang- und klanglos verlassen hatte, hörte er dem Mann gar nicht richtig zu, bis zwei Worte sein Blut gefrieren ließen.
    „Defekte Bremsen?“ , echote Marco entsetzt. „Was soll das heißen?“
    „Nicht nur defekt“, verbesserte sich der Mechaniker pedantisch. „Im Grunde genommen müsste man sagen, gar keine Bremsen. Ich war gerade dabei …“
    „Was? Ihren eigenen Wagen mitten in der Nacht zu reparieren?“
    „Nein, er gehört nicht mir, sondern einem Ihrer Gäste, Sir. Er hatte auf dem Weg hierher Probleme mit den Bremsen und hat mich gebeten nachzuschauen. Ich war nur einen Moment nicht da, weil ich mir etwas zu trinken geholt habe. Aber, wer immer mit dem Wagen losgefahren ist, wird ernsthafte Probleme bekommen, wenn er zu bremsen versucht.“
    Marco drehte sich auf dem Absatz um, doch noch bevor er lossprinten konnte,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher