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Sonnenstürme

Sonnenstürme

Titel: Sonnenstürme
Autoren: Kevin J. Anderson
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zwischen Jupiter und Mars zurückgekehrt, wo die Schiffe repariert und überholt wurden und neues Personal bekamen. Fünfzehn vor kurzer Zeit fertig gestellte Moloch-Schlachtschiffe und Manta-Kreuzer erweiterten die Flotte, doch das reichte bei weitem nicht aus, um die bei der Osquivel-Katastrophe verlorenen Schiffe zu ersetzen.
    Tasia Tamblyn war nach Oncier geflogen, dem Ort des ersten Tests der Klikiss-Fackel, und hatte dort den titanischen Kampf zwischen Hydrogern und Faeros beobachtet, der mit der Vernichtung der Sonne endete, zu der der Gasriese Oncier durch den Einsatz der Fackel geworden war. Einen Krieg zu sehen, bei dem ganze Welten und Sterne auf der Strecke blieben… Tasia fragte sich, wie die kleinen Menschen hoffen konnten, etwas gegen den Feind auszurichten…
    Aber das würde sie nicht vom Kampf gegen die Hydroger abhalten. Sie hatten ihren Bruder Ross getötet, auch ihren Freund Robb Brindle, als er mit einem Verhandlungsangebot in die Tiefen eines Gasriesen hinabgesunken war. Wenn es in ihrer Macht lag, Rache zu üben, so wollte Tasia die verdammten Droger nicht ungeschoren davonkommen lassen. Der grimmige Ernst in ihrem herzförmigen Gesicht hatte dort einst fehl am Platz gewirkt, aber jetzt nicht mehr.
    Tasia Tamblyn hatte blasse Haut, weil sie unter dem Eishimmel der Wasserminen ihres Clans auf Plumas aufgewachsen war, und während ihres Dienstes an Bord von TVF-Schiffen hatte sie kaum Farbe bekommen. Ihre hellblauen Augen erinnerten an die gefrorenen Wände der Familiensiedlung unter dem Eis des isolierten Mondes.
    Während sich ihr Manta-Kreuzer im Dock der Werft befand, erhielt die Crew eine Woche Urlaub auf dem Mars oder in der Mondbasis. Tasia verzichtete auf die Möglichkeit, der Erde einen neuerlichen Besuch abzustatten. Sie war nur einmal dort gewesen, um Robbs Eltern zu besuchen und ihnen zu erzählen, unter welchen Umständen ihr Sohn gestorben war.
    Tasia hatte den optimistischen, gutherzigen jungen Mann geliebt, und gleichzeitig war er ihr bester Freund gewesen. Von den Rekruten in der TVF – viele von ihnen schrecklich bigott – hatte nur Robb Tasia beim Wort genommen, ihr die Chance gegeben, sie selbst zu sein, und sie dafür geliebt. In den dunklen Tagen des Krieges vermisste sie ihn noch immer sehr. Robb hatte geglaubt, etwas Wichtiges und Bedeutungsvolles zu tun, als er sich bereit erklärte, den Hydrogern in den Tiefen des Gasriesen eine Botschaft zu bringen, doch letztendlich hatte er auf dumme Weise sein Leben vergeudet. Ein talentierter junger Mann war gestorben, hatte ein kleines Loch in der Terranischen Verteidigungsflotte und eine große Leere in Tasias Herzen hinterlassen.
    Hinzu kam, dass ihr Kompi EA kurz nach der Warnung der Roamer bei Osquivel verschwunden war. Tasia hatte vergeblich nach Spuren des Zuhörer-Kompi gesucht. EA war nicht nur ein wertvolles »Ausrüstungsstück«, sondern auch ein Freund und seit vielen Jahren im Besitz des Tamblyn-Clans. Tasia hoffte noch immer, dass er irgendwann ins Hauptquartier der TVF zurückfand, vielleicht auf Umwegen.
    Auch wenn es ihr Gefühl der Isoliertheit verstärkte, verbrachte Tasia die Woche an Bord ihres Schiffes; sie sah sich aufgezeichnete Unterhaltungssendungen an oder vertrieb sich die Zeit mit Spielen. Sie war mittelgroß, gut in Form und kräftig, was man ihr allerdings nicht ansah. Robb verdankte sie es, dass sie gut Tischtennis spielen konnte, so gut, dass sich die meisten Besatzungsmitglieder drückten, wenn Tasia sie zu einem Spiel aufforderte. Ungeduldig wartete sie darauf, dass die Instandsetzungen, Erneuerungen und Inspektionen endlich fertig waren, damit sie wieder aufbrechen und gegen den unmenschlichen Feind kämpfen konnte.
    Überraschenderweise wurde sie zum Flaggschiff der Gitter-7-Kampfgruppe gerufen. Mit einem Shuttle flog Tasia zur Jupiter, um dort Admiral Sheila Willis zu begegnen. Bevor sie ihr gegenübertrat, vergewisserte sie sich, dass ihre Uniform richtig saß und das schulterlange hellbraune Haar den Vorschriften entsprechend unter der Mütze zusammengebunden war.
    Als Tasia das Quartier der Admiralin betrat, stellte sie erstaunt fest, dass der stämmige, dunkelhaarige TVF-Kommandeur General Kurt Lanyan in einem Besuchersessel saß. Sie nahm Haltung an. »General Lanyan, Sir. Und Admiral Willis. Sie haben mich gerufen?«
    Sie war dem General schon einmal begegnet, bei der Einsatzbesprechung, als Robb sich freiwillig für den Versuch gemeldet hatte, mit den Hydrogern zu
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