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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition)
Autoren: A. Schneider
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Worte wie in Watte
verpackt: "Der heilige Koran gilt für die Ewigkeit!" Sie wollte etwas
sagen, konnte aber nicht.
    Usamas
Wut über das was Sonia gesagt hatte, ließ ihn wieder nüchtern werden. Diese Frau
war der Beweis dafür, dass Frauen eine der größten Gefahren für den Mann und
die Gesellschaft überhaupt darstellten. Ihm fielen auf Anhieb genug Stellen aus
dem heiligen Koran ein, die das belegten. Sie hätte es fast geschafft, ihn zu
verführen. Aber nur fast!
    Er
glaubte uneingeschränkt an die moralische Unreinheit der Frau und daran, dass
sie nichts anderes war, als ein potentieller Botschafter des Teufels. Doch sein
Glaube war stärker als die Versuchung. Er schrie auf, nahm die Kaffeetasse und
schmetterte sie gegen die Wand. Er war wieder klar im Kopf.

 
    Toni
hatte einen guten Blick aus seiner Deckung. Der große Hof wurde von der
Rückseite der Villa flankiert, daneben, genau gegenüber von dem Tor, über das
er sich Zutritt verschafft hatte, war ein Carport. In dem standen ein Mercedes
und ein dunkler BMW. Toni war sich sicher, dass der BMW derselbe war, der in
der letzten Nacht aus seiner Straße herausgeschossen kam. Gegenüber der Villa,
auf der anderen Seite des Hofes, stand ein flaches Gebäude.
    Um
nicht ins offene Messer zu laufen, beschloss er, abzuwarten. Irgendwann würde
schon etwas passieren. Und so geschah es. Er hatte noch nicht lange hinter dem
dicken Stamm eines Kastanienbaums in Lauerstellung gelegen, als ein Mann aus
der Villa kam, den Hof überquerte und in dem flachen Gebäude verschwand. Als
Toni den hinkenden Gang sah, krampfte sich seine Hand um den Griff der Heckler
& Koch. Schweißperlen traten auf seine Stirn. Ihm ging sofort durch den
Kopf, dass Sonia in dem Gebäude sein könnte.
    Er
schaute sich um, kam aus seiner Deckung und lief geduckt hinüber zu der Tür
hinter der Usama verschwunden war. Er öffnete sie vorsichtig und schlüpfte
hinein. Er befand sich in einem schmalen Flur mit drei Türen. Der stechende
Geruch, der in der Luft lag, erinnerte ihn an das Chemielabor aus seiner
Schulzeit.
    Eine
Tür war angelehnt. Toni schlich sich näher und lauschte. Es waren kratzende
Geräusche zu hören. Er schaute durch den Spalt. Der Raum war vollgestopft mit
chemischen Apparaturen. Usama stand gebückt neben einer Werkbank. Er trug einen
Mundschutz und eine Arbeitsbrille. Er hatte eine kleine Schaufel in der Hand
und füllte eine weiße Substanz von einem Haufen in einen Plastiksack.
    Usama
konzentrierte sich voll auf seine Arbeit und bemerkte nicht, dass Toni den Raum
betrat. Um so mehr erschrak er, als er ein klickendes Geräusch hörte. Er
richtete sich auf, drehte sich um und schaute in die Mündung der Heckler &
Koch.
    "Wo
ist sie?"
    Usama
ließ sein Werkzeug fallen und hob die Hände. Die Entschlossenheit in Tonis
Blick warnte ihn davor, irgendwelche Tricks zu versuchen.
    Toni
riss ihm die Arbeitsbrille und den Mundschutz vom Kopf. "Wo ist meine
Frau?", wiederholte er.
    Usama
nickte in Richtung Flur: "Drüben in dem anderen Raum."
    "Geh
vor!" Toni trat zur Seite, um Usama vorbeizulassen.
    Usama
bewegte sich langsam in Richtung Tür. Toni folgte ihm in gebührendem Abstand.
Sie gingen den schmalen Flur entlang. Usama blieb vor der Tür des Raums, in dem
Sonia eingesperrt sein sollte, stehen und drehte sich um: "Der Schlüssel
ist in meiner Hosentasche."
    "Hol
ihn raus ... Aber keine Faxen!"
    Usama
senkte langsam seinen rechten Arm und fuhr mit der Hand in die Hosentasche. Es
folgte eine blitzschnelle Bewegung. Toni sah etwas durch die Luft fliegen und hörte
ein Surren auf seinem rechten Ohr. Im selben Moment sprang Usama auf ihn zu.
    Doch
die Sache lief nicht wie geplant, denn der Wurf war nicht perfekt gewesen. Die
scharfe Klinge hatte Tonis Kopf nur gestreift und es gelang Usama auch nicht,
ihm die H&K aus der Hand zu schlagen.
    Toni
brachte den schnellen, ihm jedoch körperlich unterlegenen Usama, unter
Kontrolle. Er schmetterte ihn gegen die Wand und drückte ihm wütend die Mündung
der Pistole ins Gesicht: "Ich leg dich um du Schwein!"
    Usama
keuchte und schaute verängstigt auf die Waffe. Tonis rechter Zeigefinger
umspannte den Abzug. Plötzlich begann seine Hand zu zittern. Die Angst in
Usamas Blick verwandelte sich in Erstaunen, als er merkte, dass Toni ein
Problem hatte. Er sah die Schweißperlen auf dessen Stirn und wie er versuchte,
Herr seiner zitternden Hand zu werden.
    Als
Toni realisierte, dass er partout nicht abdrücken konnte, benutzte er die
H&K
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