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Sommertraume in Marbella

Titel: Sommertraume in Marbella
Autoren: Penny Jordan
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Baby von dir erwartet?“
    Sie waren jetzt im Haus, und Silas schloss die Tür. „Ja“, erwiderte er vorsichtig. „Möglich ist es.“
    Obwohl sicher würdevollere Antworten zur Auswahl standen, entschied Julia sich dafür, die übertrieben muntere Variante zu nehmen „Oh, wie lustig! Weil ich zufällig glaube, dass ich auch schwanger bin. Welche von uns ihr Kind wohl zuerst bekommt? Sie, nehme ich an.“
    Und dann brach sie in Tränen aus.
    „Fühlst du dich jetzt besser?“, fragte Silas.
    Julia nickte. Kurz entschlossen hatte er sie ins Bett gesteckt und saß neben ihr auf der Kante. „Aber erklär mir das alles bitte noch einmal.“
    Er seufzte. „Meinetwegen. Aimee ist eine Zwangsneurotikerin und hat vor einiger Zeit beschlossen, dass sie mich liebt. Wo auch immer ich hingegangen bin, sie ist ebenfalls dort aufgetaucht. Sie hat meine Freunde angerufen und sich selbst zu Events eingeladen, wenn sie wusste, dass ich daran teilnehmen würde. Einmal hat sie sogar versucht, meinen Portier zu bestechen, damit er sie in meine Wohnung lässt, er hat jedoch abgelehnt. Allerdings hat sie es bis in den Sitzungssaal der Stiftung geschafft. Eine Angestellte hat sie nackt auf dem Tisch gefunden, und Aimee hat behauptet, ich hätte ihr befohlen, dort auf mich zu warten. Zum Glück war ich an dem Tag gerade im Ausland. Sie hat mir Briefe und Fotos geschickt …“
    „Und Videos“, warf Julia ein.
    „Ja. Irgendwann war es so schlimm, dass ich überlegt habe, auf Unterlassung zu klagen. In dem Zusammenhang habe ich herausgefunden, dass sie schon lange an Zwangsneurosen leidet und ihre Eltern ihre psychischen Probleme geheim halten. Deshalb habe ich von ihnen verlangt, ihre Tochter medizinisch versorgen zu lassen. Sollten sie weiterhin nichts unternehmen, würde ich Aimee persönlich zu einem Arzt bringen.“
    „Hättest du es getan?“
    „Wahrscheinlich nicht. Ich wusste einfach nicht mehr, wie ich sie sonst loswerden sollte. Und dann, als ich eines Abends auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung war, ist sie auch dort aufgetaucht. Ich habe mich gerade mit einem meiner ehemaligen Kommilitonen unterhalten, und sie hat sich zu uns gesetzt. Er hat erzählt, wie sich einige von uns während der Studentenzeit überreden lassen haben, Sperma zu spenden. Damals sprach uns ein Arzt an, der gerade eine Samenbank aufbaute – angeblich, um Paaren, die keine Kinder bekommen können, kostenlos Sperma von gesunden intelligenten Männern aus guten Familien zur Verfügung zu stellen. Heute kann ich nicht fassen, dass ich das tatsächlich geglaubt habe. Ich nehme an, wir steckten damals alle in einer sehr idealistischen Phase. Jedenfalls hat Hal erzählt, wie dieser Arzt ein Medienstar geworden ist und Tausende von Dollar für eine Samenlieferung verlangt. Hinterher hat Aimee Hal über diesen Arzt ausgefragt, wie er heißt, wo seine Praxis ist und so weiter. Ich hätte mir denken sollen, was ihr dabei durch den Kopf ging.“
    „Und jetzt glaubst du, dass sie dein Sperma bei ihm gekauft hat?“
    „Sie könnte irgendein Sperma bei ihm gekauft und sich eingeredet haben, dass es meins ist. Uns wurde damals Anonymität garantiert. Aber es besteht eine kleine Chance, dass sie tatsächlich ein Kind von mir erwartet. Julia, bitte wein nicht …“
    „Ich muss immer an das arme Baby denken. Wenn Aimee erst einmal weiß, dass du mich nicht verlassen wirst, will sie es vielleicht nicht mehr haben.“
    „Vielleicht ist es gar nicht mein Kind.“
    „Es könnte deins sein. Ob sie uns erlaubt, es zu adoptieren? Wir könnten sie beide zusammen großziehen. Mir ist der Gedanke unerträglich, dass sich das Kind unerwünscht fühlt und glaubt, es sei dir gleichgültig. Wenn wir es nicht adoptieren dürfen, solltest du sicherstellen, dass es dich kennen lernt und uns regelmäßig besucht.“
    Silas schüttelte den Kopf. „Zuerst müssen DNA-Tests gemacht werden.“
    „Das ist keine gute Idee“, protestierte Julia.
    „Warum nicht?“
    „Vielleicht lehnt Aimee das Baby ab, wenn sich herausstellt, dass es nicht von dir ist. Dann hat es niemanden, und das wäre zu grausam.“
    Und ich habe geglaubt, Julia zu kennen! Tatsächlich hatte er sie überhaupt nicht gekannt. Arrogant, wie er war, hatte er sich ihr intellektuell, emotional und moralisch weit überlegen gefühlt. Jetzt wusste er, dass es genau umgekehrt war. Julia hatte gerade so viel Intelligenz, Mitgefühl und Herzensgüte gezeigt, dass er tief beschämt war.
    „Du musst mich wegen dieser
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