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Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens

Titel: Sommer unseres Lebens - Wiggs, S: Sommer unseres Lebens
Autoren: Susan Wiggs
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nicht zu deinem Outfit.“
    „Kein Problem“, sagte Claire leichthin. Sie nahm ihre schlichte Uhr ab und steckte sie in ihre Tasche.
    „Ross ist total ausgeflippt, als du abgehauen bist“, verriet Ivy. Mit einem feinen Pinsel stäubte sie etwas Lidschatten auf Claires geschlossene Augen.
    „Was meinst du mit ausgeflippt ?“
    „Er ist bis über beide Ohren in dich verknallt.“
    Diese sachliche Aussage verursachte ihr eine Gänsehaut. „Das ist wohl ein bisschen übertrieben“, wiegelte Claire ab.
    „Nein“, schaltete sich eine andere Cousine ein. Sie hieß Bridget und bearbeitete Claires Haare mit einem Lockenstab und einer Wassersprühflasche. „Ivy hat recht. Wir haben Ross noch nie zuvor so gesehen. Er hatte schon Freundinnen, aber mit dir ist es … anders. Wir dachten, er würde wegen Granddad so am Boden zerstört sein, dass er kaum in der Lage wäre, zu funktionieren. Aber es scheint ihm … gut zu gehen. Natürlich ist er nicht glücklich mit der Situation, das ist niemand von uns. Doch er hat seinen Frieden gefunden, und das verdankt er zum Großteil dir.“
    Claire wusste nicht, ob die Frauen recht hatten. Sie wusste nur, dass sie ihn liebte, auch wenn sie den Sommer damit verbracht hatte, zu versuchen, es nicht zu tun. Wie die meisten starken Gefühle hatte auch Liebe einen eigenen Willen und ließ sich nicht verleugnen. Sie hatte keine Ahnung, wohin das führen würde, aber zum ersten Mal in ihrem Leben hatte sie keine Angst vor dem, was sie an der nächsten Ecke erwarten würde.
    „Bereit für die große Enthüllung?“ Nicole führte sie zu einem großen Spiegel. „Tataaaaa! Sieh dich nur einer an!“
    Claire betrachtete die Frau im Spiegel. Das sonnenblumengelbe Kleid, das „Schau mich an“ zu sagen schien, betonte ihre Figur. Ihr Haar glänzte brünett und umrahmte ihr Gesicht in schmeichelnden Wellen. Das Make-up betonte ihre Augen und Lippen, und die Farbe auf ihren Wangen ließ sie frisch und fröhlich aussehen.
    „Wow!“, sagte sie. „Ich sehe … einfach wow aus. Ihr Mädels könnt wirklich Wunder wirken!“
    „Das war ja nun nicht so schwer“, winkte Nicole ab. „Du bist wirklich hübsch, Claire.“
    „Dir fehlt nur ein wenig Übung in Haarstyling, Make-up und Kleidung.“ Ivy reichte ihr ein Paar Creolen. „Probier die mal aus.“
    Gemeinsam gingen sie dann zum Fest hinüber, allesamt aufgeregt, endlich all die anderen Bellamys kennenzulernen. Dashier war das erste offizielle Treffen aller Angehörigen von George und Charles. Claire war zuversichtlich, dass alles gut gehen würde. Diese Menschen waren nicht perfekt, aber sie wollten alle das Gleiche: eine fröhliche Wiedervereinigung.
    „Wer ist dieses Mädchen?“, fragte eine vertraute Stimme, als sie sich gerade an der Bar etwas zu trinken holen wollte.
    Mit einem Lächeln im Gesicht drehte sie sich um. „Welches Mädchen?“
    Ross schlang ihr einen Arm um die Taille. „Ich erkenne sie gar nicht.“
    Claire genoss den Ausdruck auf seinem Gesicht, eine unwiderstehliche Mischung aus Freude und Stolz, dazu ein Hauch unverfrorener Lust und vielleicht sogar Liebe. Sie hatte erwartet, dass ihr die Aufmerksamkeit zu viel sein würde, aber nicht heute. Heute wollte sie glänzen. „Deine Cousinen haben mich einer Generalüberholung unterzogen. Und als besonderer Bonus können die Absätze meiner Schuhe dazu genutzt werden, den Rasen zu lüften.“
    „Du siehst umwerfend aus!“ Er sah sich suchend unter den ankommenden Gästen um. „Ich hoffe, dass einer von Charles’ Verwandten Arzt ist, denn ich brauche eine Herzmassage.“
    „Sophies Mann Noah ist Tierarzt.“
    „Er muss mich vielleicht wiederbeleben. Ernsthaft, Claire – du raubst mir den Atem.“
    „Ich hoffe, das heißt nicht, dass du nicht mit mir tanzen wirst.“
    „Die ganze Welt wird mit dir tanzen wollen, aber ich behalte dich allein für mich. Wo wir gerade davon sprechen, ich wollte dich noch was fragen, Honey … Was hältst du eigentlich von einer Stadt wie Avalon?“
    „Was ich davon halte? Ich …“ Sie brach ab und dachte über seine Frage nach. Sie hatte sich nie zuvor an einen Ort gebunden, doch hier schien diese Verbindung so natürlich zu wachsen wie die Weiden, die ihre Äste in das klare Wasser des Willow Lake tauchten. Die Schönheit der Natur und die Intimitätdes Kleinstadtlebens, wo jeder jeden kannte, hatten sie anfangs etwas eingeschüchtert. Sie erinnerte sich daran, wie entblößt und verletzlich sie sich gefühlt hatte, angefangen
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