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Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)

Titel: Sommer, Sonne und dein Lächeln: Sommerträume (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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– mit einer Frau … Drei Monate unterwegs sein mit einem weiblichen Wesen, das Zeit darauf verwendete, Schnappschüsse von Rockstars und Persönlichkeiten zu perfektionieren. Für einen Mann, der sich seine professionellen Sporen im kriegszerrissenen Libanon erworben hatte, klang das nicht nach einem Picknick.
    Aber er wollte es machen. Er wollte die Chance, einen amerikanischen Sommer von L.A. bis New York einzufangen, wollte die Freude zeigen, das Pathos, den Schweiß, den Jubel und die Enttäuschung. Er wollte zum Wesentlichen vordringen, indem er alles Oberflächliche gnadenlos wegließ.
    Er brauchte nur Ja zu sagen und den Sommer mit Blanche Mitchell zu verbringen.
    „Denken Sie nicht an die Kamera, Maria. Tanzen Sie!“ Blanchefing den vierzigjährigen Superstar des Balletts in ihrem Sucher ein. Sie mochte, was sie sah. Alter? Anzeichen davon, aber die Jahre bedeuteten nichts. Härte, Stil, Eleganz. Ausdauer vor allem Ausdauer. Blanche verstand es, das alles einzufangen und zu verschmelzen.
    Maria Natravidova war im Verlauf ihrer phänomenalen fünfundzwanzigjährigen Karriere unzählige Male fotografiert worden. Aber nie, wenn Schweiß an ihren Armen herunterfloss und ihren Bodystock durchnässte. Nie, wenn sich die Anstrengung zeigte. Blanche suchte nicht die Illusionen, mit denen Tänzer lebten, sondern die Erschöpfung und die Schmerzen, die den Preis des Triumphes darstellten.
    Sie fing Maria in einem Sprung ein, die Beine parallel zum Boden gestreckt, die Arme weit in perfektem Winkel weggereckt. Schweißtropfen spritzten von ihrem Gesicht und ihren Schultern … Muskeln zogen sich zusammen und erstarrten. Blanche drückte auf den Auslöser und schwenkte leicht die Kamera, um die Bewegung zu verwischen.
    Das war es. Sie wusste es schon, noch während sie den Film zu Ende verschoss.
    „Sie lassen mich ganz schön arbeiten“, klagte die Tänzerin, als sie sich auf einen Stuhl sinken ließ und ihr schweißüberströmtes Gesicht mit einem Handtuch trocknete.
    Blanche machte noch zwei Aufnahmen und senkte dann die Kamera. „Ich hätte Sie in ein Kostüm stecken, Sie von hinten anstrahlen und eine Arabeske halten lassen können. Das würde zeigen, dass Sie schön und anmutig sind. Ich werde aber stattdessen zeigen, dass Sie eine starke Frau sind.“
    „Und Sie sind eine kluge Frau.“ Maria ließ seufzend das Handtuch fallen. „Warum sonst komme ich zu Ihnen für die Fotos zu meinem Buch?“
    „Weil ich die Beste bin.“ Blanche durchquerte das Studio und verschwand im Hinterzimmer. Maria arbeitete systematisch einen Krampf aus ihrer Wade. „Weil ich Sie verstehe und bewundere.Und …“ Blanche brachte ein Tablett mit zwei Gläsern und einem Glaskrug, in dem Eis klirrte, „… und weil ich Orangen für Sie auspresse.“
    „Sie sind ein Schatz.“ Lachend griff Maria nach dem ersten Glas. Einen Moment hielt sie es an ihre hohe Stirn, ehe sie einen tiefen Schluck nahm. Ihr dunkles Haar war streng zurückgenommen in einem Stil, den nur ein guter Knochenbau und makellose Haut erlaubten. Sie streckte ihren langen, hageren Körper auf dem Stuhl und betrachtete Blanche über den Rand ihres Glases hinweg.
    Maria kannte Blanche seit sieben Jahren, seit die Fotografin bei CELEBRITY mit dem Auftrag begonnen hatte, Fotos der Tänzerin hinter der Bühne zu machen. Die Tänzerin war ein Star gewesen, doch Blanche hatte keine Ehrfurcht gezeigt. Maria erinnerte sich noch an die junge Frau mit dem dicken honigfarbenen Zopf und der Latzhose. Die elegante Primaballerina hatte sich einer fast nachlässig gekleideten jungen Frau mit offenen zinnfarbenen Augen, einem fein geschnittenen Gesicht mit hohen Wangenknochen und einem vollen Mund gegenübergesehen. Zu den Latzhosen hatte sie ausgetretene Laufschuhe und lange baumelnde Ohrringe getragen.
    Maria warf einen Blick auf die schäbigen Laufschuhe an Blanches Füßen. Manche Dinge veränderten sich nie. Auf den ersten Blick würde man die gebräunte Blondine in Laufschuhen und Shorts als typisch kalifornisch einstufen. Doch das Aussehen konnte täuschen. Nichts an Blanche Mitchell war typisch.
    Blanche akzeptierte den forschenden Blick, während sie trank. „Was sehen Sie, Maria?“ Sie wollte es wissen. Meinungen und vorgefasste Meinungen waren Teil ihres Berufs.
    „Eine starke, kluge Frau mit Talent und Ehrgeiz.“ Maria lehnte sich lächelnd auf dem Stuhl zurück. „Beinahe mich selbst.“
    Blanche lächelte. „Ein gewaltiges Kompliment.“
    Maria wehrte mit
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