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Sommer der Liebe

Sommer der Liebe

Titel: Sommer der Liebe
Autoren: Katie Fforde
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offensichtlich, dass sie in ihm irgendwann mehr sehen würde als nur einen Freund. Sian hegte diese Hoffnung irgendwie auch. Richard war in so vielerlei Hinsicht perfekt. Aber sie konnte keinen Mann heiraten, den sie nicht liebte, nicht einmal, wenn er ihr die finanzielle Sicherheit bieten konnte, nach der sie sich sehnte.
    Rory kam zurückgerannt, als er seine Mutter entdeckte, und Fiona folgte ihm ein bisschen langsamer. »Das ist meine!«, rief er und deutete auf ein Foto, das eine Kommode zeigte, die mit Drachen, Burgen und einem Meerpanaroma bemalt war.
    Fiona betrachtete das Foto. »Sie ist bezaubernd! Was für wunderschöne Motive! Woher hatten Sie die Idee?«
    »Na ja, damals war Rory ganz wild auf Drachen – das ist er bis zu einem gewissen Grad immer noch. Meine Mutter ersteigerte diese Kommode auf einer Auktion für ganz kleines Geld – sie liebt Auktionen –, und da das Möbelstück wieder hergerichtet werden musste, beschloss ich, es nicht nur abzuschleifen und zu lackieren.« Sian kicherte. »Ich habe Kunst studiert und wollte meinen Lebensunterhalt mit etwas verdienen, das mit meiner Ausbildung zu tun hat. Doch in London war mir das von zu Hause aus nicht möglich. Hier könnte es perfekt funktionieren. Ich möchte es demnächst professionell betreiben.«
    Fiona blätterte die Seiten des Albums durch. »Aber das sind nicht alles ihre … ihre Möbel, meine ich?«
    »Nein, nein. Als meine Freundinnen die Kommode sahen, baten sie mich, auch etwas für sie oder ihre Kinder zu bemalen. Jetzt habe ich eine Website und all das, doch ich brauche einen Ort, an dem ich genug Platz habe, um größere Möbelstücke zu restaurieren.«
    »Und was für einen Ort suchen Sie genau?«
    »Wüssten Sie vielleicht einen? Ich brauche eine Scheune oder so etwas. Ein Teil der Farben stinkt sehr, deshalb müsste der Raum sehr luftig sein.«
    »Ich kenne vielleicht wirklich einen geeigneten Ort – meine eigene Scheune, um genau zu sein –, aber sie ist vollgestellt mit meinen Sachen.«
    »Nun, wenn Sie sie wirklich vermieten wollen, dann könnte ich Ihnen helfen, die Scheune auszuräumen.«
    »Das könnte sich lohnen, auch ohne von Ihnen Miete zu verlangen. Ich habe es schon seit Jahren vor, doch ich konnte mich bisher nie dazu durchringen.«
    »Mir macht so etwas Spaß.«
    »Ich schätze, mir könnte es auch gefallen, wenn ich dann nicht ständig Entscheidungen treffen müsste, was mit den alten Sachen passieren soll. Aber wenn Sie mir dabei helfen, dann würde ich mich sehr freuen.«
    Fiona wirkte ein bisschen zögernd. Sian wollte nicht, dass sie ihre Meinung über die Scheune noch einmal änderte, deshalb nickte sie überschwänglich. »Sehr gern. Abgesehen davon, dass es mir Spaß machen wird, könnte ich Ihnen vielleicht einige Sachen abkaufen, um sie zu bemalen. Es kommt mir wie Verschwendung vor, neue Möbel zu kaufen, wenn es so viele intakte Stücke gibt, die einfach nur verschönert werden müssen.«
    »Da haben Sie sicher recht.« Fiona legte ihre Hand kurz auf Sians und stand auf. »Ich sollte jetzt gehen. Meinten Sie das denn wirklich ernst, dass Sie mir bei den Blumen helfen würden?«
    »Ja, natürlich.«
    »Dann komme ich morgen gegen zwei Uhr vorbei, und wir pflücken den Wiesenkerbel und arrangieren ihn. Passt Ihnen das? Oder hält Rory um diese Uhrzeit seinen Mittagsschlaf?«
    »Ich schlafe mittags nicht mehr«, erklärte er. »Ich bin zu alt dafür.«
    »Ich schlafe ständig, und ich bin viel älter als du«, erwiderte Fiona schmunzelnd. »Aber wir wollen uns nicht darüber streiten. Dann bis morgen?«
    Nachdem Sian ihren Gast zum Tor begleitet und sich noch einmal für die Begrüßungsgeschenke bedankt hatte, rief sie ihre Mutter an, die sich freuen würde zu hören, dass Sian bereits eine Freundin gefunden hatte. Sian war selbst sehr glücklich darüber.
    »Es ist Fona«, verkündete Rory am folgenden Nachmittag und blickte durch eines der kleinen Frontfenster auf die Person vor der Haustür.
    »Oh, gut.« Sian ging zur Tür und öffnete sie. »Hallo! Kommen Sie doch in den Garten, dann fangen wir an zu pflücken!«
    Fiona trug einen Eimer, in dem sich eine Gartenschere befand und etwas, das wie eine alte Gardine aussah. »Guten Tag. Hallo Rory! Wirst du uns helfen, mit den Blumen die Kirche zu schmücken? Es sind Spielsachen dort, falls dir langweilig wird.«
    Die beiden Frauen schnitten Büschel voller Wiesenkerbel und füllten Fionas Eimer und einen weiteren, den sie in einem Schuppen fanden.
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