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Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?

Titel: Soll das ein Witz sein? - Karasek, H: Soll das ein Witz sein?
Autoren: Hellmuth Karasek
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Wohnzimmer und Strickzimmer.
»Was ist Strickzimmer?«, fragen die daheim Zuhörenden.
»Strickzimmer ist Zimmer, du gehst aufs Klo. Ziehst Strick, und Scheiße ist weg.«
     
    Oder:
     
    Treffen sich zwei russische Offiziersfrauen. Beschwert sich die eine: »Geh ich neulich in Strickzimmer, will Kartoffeln waschen, leg in Schüssel, ziehe Strick, Kartoffeln weg.«
     
    Dass sich die russischen Offiziersfrauen in der Schüssel die
Füße wuschen, wurde später spöttisch kolportiert. Gern von denen, deren Wohnung mitsamt Strickzimmer beschlagnahmt worden war.
    Das Strickzimmer selbst ist samt seiner zum Kartoffelwaschen denaturierten Kloschüssel vom heutigen Zivilisationslevel weit entfernt. So weit, dass ich versucht bin, für jüngere Generationen zu erklären, dass damals hoch über dem WC eine Wanne angebracht war, aus der ein Hebel herausragte, an dem eine Schnur, meist eine Metallkette, hing. Unten an dieser Kette gab es einen länglichen Porzellangriff, an dem man nach erfolgreicher Erleichterung und hinlänglicher Säuberung des Allerwertesten mit Zeitungspapier zog und damit eine Spülung in Gang setzte. Danach begann sich die Wanne oben wieder zu füllen, die Wasserzufuhr wurde durch einen Schwimmer gestoppt, sobald der Behälter oben wieder voll war. Dann konnte der »Strick« auf ein Neues gezogen werden.
     
    Billy Wilder erzählte mir, was er bei der Befreiung von Paris mit den erfolgreichen GI s in der französischen Hauptstadt erlebte. Sie sahen zum ersten Mal ein Bidet. Und sagten: »Funny thing! You piss in and it pisses back.« (Man schifft hinein, und es schifft zurück.)
    Als Wilder 1934 von Frankreich in die USA emigrierte, baten ihn bereits emigrierte Freunde, ihnen doch ein Bidet in seinem Schiffsgepäck mitzubringen. Er hatte dazu kein Geld und telegrafierte zurück: »Ich empfehle statt des Bidets Kopfstand unter der Dusche.«
     
    Witze über die mangelnden sanitären Einrichtungen retteten sich sogar über den Kalten Krieg.
     
    Da gab es den stolzen russischen General, der einem amerikanischen Außenminister stolz einen neuen großen Erholungspark in Moskau vorführt. Mitten bei der Sightseeing-Tour sehen sie einen Mann, der ungeniert in einem Gebüsch die Hosen runterlässt und sich erleichtert.
Der amerikanische Außenminister zeigt das süffisant dem russischen General. Der zieht wütend seinen Revolver und erschießt den Hockenden.
Ein Jahr später kommt der General zum Gegenbesuch nach Washington. Beim Pentagon gehen die beiden durch Grünanlagen, und wie der Zufall so spielt, hockt sich auch da ein Mann zu seiner Notdurft mit herabgelassener Hose nieder.
Der russische Gast frohlockt und sagt zu seinem amerikanischen Gastgeber: »Du ihn erschießen?«
Darauf der Amerikaner mit einem Achselzucken: »Geht leider nicht – es ist der russische Botschafter.«
     
    Viel diffiziler, weil weiter von der bloßen Notdurft entfernt, ist die folgende Geschichte von dem prächtigen Moskauer Hauptbahnhof.
     
    Der russische Außenminister zeigt dem amerikanischen Botschafter stolz den neu erbauten Moskauer Hauptbahnhof, prächtige Hallen mit hohen Kuppeln, Marmorböden, vielen Säulen und Gängen.
Als der Amerikaner sich beeindruckt zeigt, fährt sein russischer Gastgeber stolz fort: »Und hier fahren alle zehn Minuten Züge in Richtung Wladiwostok,Leningrad, Odessa, Charkow, Minsk und Kaliningrad.«
»Ich bin beeindruckt«, sagt der Ami. »Aber wir stehen jetzt fast zwei Stunden hier, und es ist noch kein Zug abgefahren.«
Darauf der Russe, zornig: »Und ihr! Wie behandelt ihr die Neger!«
     
    Dann kam der Sputnik. Die Sowjetunion hat die Festbrennstoff-Ingenieure Deutschlands festgenommen und eingesackt, während die Amerikaner Wernher von Braun und seine Flüssigbrennstoffraketen-Entwickler nach Cape Canaveral mitgenommen hatten. Die waren effektiver, aber der Brennstoff empfindlicher. Die Sowjetunion gewann die erste Runde um die Raumfahrt mit dem Sputnik 1957 , was Nixon als Präsident erst mit der Mondlandung aufholte.
    Die Witze im Wettbewerb der beiden Systeme, darüber, wer das Größte und wer das Beste hatte, nahmen zu, und ihr zynischer Humor wurde im Kalten Krieg schärfer.
    In der DDR war ja manches besser, erzählt Ben Lewis in seinem Buch zum Trost seiner DDR -Freundin und bietet ihr folgenden DDR -Trost-Witz an:
     
    Ein britischer und ein DDR -Liliputaner wohnen im zehnten Stock eines Hochhauses. Der Liliputaner reicht im Lift nur bis an den Knopf zum achten Stockwerk. Also
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