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Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern

Titel: Söhne der Erde 10 - Aufbruch Ins Gestern
Autoren: Susanne U. Wiemer
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abgeschlossen.
    Er hatte geredet, unter dem massiven Einsatz von Drogen Besorgt betrachtete Conal Nord das kreidebleiche Gesicht mi den starren Augen und fragte sich, ob Kirrand nicht zu weit gegangen war.
    Ein Arzt injizierte ein kreislaufstützendes Medikament. Des Vollzugschef starrte auf den Monitor des Sichtgerätes, der eine Karte der New Mojave zeigte.
    »Sie sind im Sirius-Krater«, sagte er gepreßt. »Und wissen Sie, was der Mann noch behauptet? Die »Terra« sei bereits startklar.«
    »Unsinn! Sie ist Tag und Nacht bewacht worden. «
    »Aber der Barbar behauptet es. Wir mußten eine schon fast unvertretbar hohe Dosis der Wahrheitsdroge anwenden, um ihn überhaupt zum Reden zu bringen. Es ist undenkbar, daß er das Versteck seiner Freunde preisgegeben hat, um dann in einem anderen für ihn weniger wichtigen Punkt zu lügen. «
    »Vielleicht Wunschgedanken«, sagte Conal Nord.
    Aber er war seiner Sache nicht sicher. In der Umgebung der Sonnenstadt war zuviel Rätselhaftes geschehen, um ein weiteres Rätsel völlig ausgeschlossen erscheinen zu lassen.
    Als er wenig später mit einem Verwaltungs-Gleiter vom Dach des Regierungssitzes startete, spürte der Venusier die Spannung bis in die Fingerspitzen.
    *
    Nur für wenige Augenblicke erhob sich wilder Jubel, als der Jet auf dem Grund des Sirius-Kraters landete.
    Die hohe, schlanke Gestalt und das silberne Haar des Präsidenten waren im Innern der Kuppel deutlich zu erkennen. Aber auch die zusammengekrümmte Gestalt des Bewußtlosen auf dem Rücksitz. Die Gesichter der Menschen, die herandrängten, spiegelten zwiespältige Gefühle wider. Triumph, jähe Hoffnung - und Angst um den Mann, der zum Freund geworden war, der für sie sein Leben aufs Spiel gesetzt, die Gesetze seiner Welt gebrochen und seine Zukunft geopfert hatte.
    Charru biß die Zähne zusammen, als er ausstieg.und sich über den Verletzten beugte.
    Lana Nord stieß einen erstickten Laut aus, drängte sich an Jessardin vorbei, ohne ihn zu beachten, und blieb dann starr stehen. Ihre Lippen zitterten. Einer der Männer hinter ihr fluchte halblaut. Gillon begegnete Charrus Blick und zuckte die Achseln.
    »Ich glaube nicht, daß er das überlebt«, sagte er rauh. »Und ich hoffe, daß er nicht zu Bewußtsein kommt. Er würde entsetzliche Schmerzen haben. «
    Charru fuhr sich mit der Hand über die Augen. Langsam wandte er sich Lara zu.
    »Hätte er in der Klinik von Kadnos eine Chance?« fragte er heiser.
    Sie schluckte und kämpfte gegen die Tränen. »Nein, bestimmt nicht. Ich... ich habe noch Morphium. Bringt ihn in das Wohnhaus, da gibt es Schlafmulden. «
    Zwei Männer trugen den Verletzten vorsichtig zu dem weißen Gebäude hinüber.
    Simon Jessardins Gesicht wirkte steinern, als er sich auf Charrus Wink in Bewegung setzte. Blicke folgten ihm.. Brennende Blicke, in denen sich Bitterkeit und eine fast schmerzhafte Hoffnung mischten. Er sah ein blondes Mädchen mit bernsteinfarbenen Augen, das den Arm um die schmalen Schultern eines Blinden gelegt hatte. Er sah ein paar Jungen von höchstens zwölf oder dreizehn Jahren, deren Fäuste die Griffe von Kurzschwertern umspannten, die sie am Gürtel trugen. Kerrs Worte fielen ihm ein - der leidenschaftliche Zorn, mit dem er über das Schicksal dieser Kinder gesprochen hatte.
    Und doch blieb es wahr, daß die Barbaren aus der Mondstein-Welt entweder gefangengenommen oder liquidiert werden mußen.
    Man durfte nicht dulden, daß sie sich auf der Erde ansiedelten, wo sie eines Tages zu einer ernsthafteren Gefahr werden konnten, als sie es jetzt schon waren. Der Start der »Terra« mußte unter allen Umständen verhindert werden. Wenn es nötig war, daß er, Jessardin, dafür mit seinem Leben bezahlte, dann würde er nicht zögern, diesen Preis zu bezahlen.
    Er straffte die Schultern, als er den Raum betrat, in dem Helder Kerr gerade behutsam in eine der Schlafmulden gebettet wurde.
    Lara Nord hatte von irgendwoher eine weiße Tasche hervorgebracht und begann, rasch und konzentriert eine Spritze aufzuziehen. Kerrs Lider flatterten. Sein Atem beschleunigte sich, dann stöhnte er qualvoll auf.
    »Ruhig«, flüsterte Lara. »Gleich wird es besser.« Sie hob den Kopf. »Ihr müßt ihn festhalten. «
    Kerr schrie erstickt auf, als Gillon und Beryl von Schun ihn auf die Schlafmulde drückten. Charru hielt seinen Arm fest, während Lara die Injektion machte. Niemand achtete in diesen Sekunden auf Simon Jessardin, aber er wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, die
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