Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So viel Lust und noch mehr Küsse

So viel Lust und noch mehr Küsse

Titel: So viel Lust und noch mehr Küsse
Autoren: Jamie Denton
Vom Netzwerk:
auffiel. “Nein, ich repariere Rasenmäher.”
    Carly nickte und trank noch einen Schluck Whiskey. Zu schade, dachte sie. Vielleicht hätte sie ihn dazu bringen können, sich mal ihren Wagen anzusehen und herauszufinden, weshalb er nicht mehr funktionierte.
    Nachdem sie den Scotch zum vierten Mal probiert hatte, begann sie sich ein kleines bisschen betäubt zu fühlen. Das war gut, denn wenn sie betäubt war, war kein Platz mehr für Schuldgefühle oder Reue.
    Irgendjemand warf die Jukebox wieder an. Eine Alarmsirene ertönte, gefolgt vom sanften Klimpern einer elektrischen Gitarre. Benny winkte dem Barkeeper, der sich viel Zeit ließ. “Was wollt ihr trinken, Jungs?”, fragte Carly die beiden und schenkte dem großen dunkelhaarigen Barkeeper ein Lächeln. Doch das führte nur dazu, dass sich seine Miene noch mehr verfinsterte.
    “Habe ich nicht gesagt, nur ein Drink?” Seine Stimme war weitaus sanfter als der Alkohol, den er ausschenkte. Er öffnete zwei Flaschen Bier und stellte sie vor Joe und Benny.
    “Mach mal halblang, Wilde”, meinte Joe. “Sie wartet auf den Abschleppwagen.”
    Wilde musterte sie kühl. “Sie gehört nicht hierher.”
    “Sie hat auch einen Namen”, meldete sich Carly wieder zu Wort, bevor sie ihr Glas leerte. “Und der lautet Carly. Und Carly will noch einen …” Sie zeigte auf das Glas und versuchte sich krampfhaft daran zu erinnern, was sie gerade bestellt hatte. “Noch einen davon.”
    Die braunen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, doch sie ignorierte es und konzentrierte sich stattdessen auf sein Gesicht. Er hatte ein hübsches Kinn, markant und sehr männlich. Und dann diese Augen. Sie seufzte leise. Eine Frau konnte sich leicht in seinen Augen verlieren, wenn er sie so eindringlich anblickte.
    Behagliche Wärme durchströmte sie. Wenn die Menschen sich nach Alkohol so fühlten wie sie jetzt, war es kein Wunder, dass sich ein so großer Teil der Bevölkerung gelegentlich betrank.
    Wilde stützte sich mit den Händen auf den Tresen und beugte sich vor. Fasziniert beobachtete Carly, wie sich das weiße T-Shirt über seinem Bizeps spannte. Sie empfand das starke Bedürfnis, diese Muskeln zu berühren. Ein zu starkes Bedürfnis, dachte sie und runzelte die Stirn. Merkwürdig, bei ihrem verlassenen Bräutigam hatte sie diesen Wunsch nie verspürt.
    “Gibt es keinen anderen Ort, an den Sie gehen können?”, wollte er wissen, und seine tiefe Stimme war genauso faszinierend wie seine Augen, ganz gleich, wie unausstehlich er sich benahm. Na ja, nicht gerade unausstehlich, wie sie zugeben musste. Aber der Freundlichste war er auch nicht.
    Sie stieß erneut einen leisen Seufzer aus und stützte das Kinn in die Hände. “Momentan nicht.”
    “Fragt sich niemand, wo Sie sind?” Er deutete auf ihr Hochzeitskleid.
    Sie ignorierte die Erinnerung an ihre schändliche Flucht. Stattdessen fuhr sie mit dem Finger über den Rand ihres leeren Glases und wünschte sich, sie könnte dasselbe bei seinen starken Armmuskeln tun.
    “Oh, ich bin sicher, dass alle neugierig sind.” Neugierig, besorgt und enttäuscht von ihr. Nie zuvor hatte sie auch nur etwas annähernd so Unverantwortliches getan.
    Die Rolling Stones baten singend um ein wenig “Sympathy for the Devil”. “Haben Sie keine Musik aus diesem Jahrhundert in Ihrer Jukebox?”, meinte sie, um das Thema zu wechseln. Sie wollte nicht daran denken, was sie getan und wen sie verletzt hatte, indem sie wie ein Feigling davongelaufen war.
    “Wenn Sie Top-Forty-Hits hören wollen, Prinzessin, müssen Sie ins ‘City Lights’ gehen.” Er schlug mit dem feuchten Handtuch vor ihr auf den Tresen. “Ich rufe Ihnen gern ein Taxi.”
    Sie schenkte diesem Wink mit dem Zaunpfahl keine Beachtung, sondern drehte den Kopf, den sie noch immer mit der Hand stützte, um den Blick über das Dutzend Gäste im Wilde Side schweifen zu lassen. Dann wandte sie sich wieder an den Barkeeper. “Ich wette, wenn Sie mehr lächeln würden, hätten Sie auch mehr Gäste.”
    Er stieß sich mit dem Geschirrtuch in der Hand vom Tresen ab, und seine Miene verriet, dass er von ihrem kostenlosen Ratschlag nicht sonderlich viel hielt. Als er zurückkam, stellte er das Glas vor sie und sah Benny und Joe warnend an, bevor er sich wieder entfernte.
    Carly fragte sich, weshalb er die beiden warnte.
    Benny beugte sich vor und legte seine fleischigen Ellbogen auf den Tresen. “Kommen Sie hier aus der Gegend, Carly?”
    Sie nippte an ihrem Scotch und beobachtete
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher