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So sinnlich wie dein Kuss

So sinnlich wie dein Kuss

Titel: So sinnlich wie dein Kuss
Autoren: Yvonne Lindsay
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es war auch zum Bruch mit Charles’ Geschäftspartner gekommen. So viele Schicksale hatten damals eine traurige Wendung erfahren.
    Anna seufzte leise. Und nun sollte sie die Schäden ausbügeln!
    Nach dem Dessert entschuldigte sie sich. Als sie aufstand, erhoben sich alle Männer am Tisch. Überwältigt von so guten Umgangsformen sagte sie: „Danke Ihnen allen für die angenehme Gesellschaft an diesem Abend. Und für das Abendessen.“
    „Keine Ursache, Anna“, sagte Cynthia freundlich. „Sagen Sie bitte der Haushälterin Bescheid, ob Sie sich uns während ihres Aufenthaltes öfter anschließen möchten. Haben Sie morgen schon etwas Bestimmtes vor?“
    „Wir wollen uns ein bisschen die Gegend ansehen und dann in Hahndorf Mittag essen“, schaltete Judd sich ein.
    „Oh!“ Cynthia warf ihrem Sohn einen prüfenden Blick zu. Aber sie hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und lächelte. „Dann wünsche ich euch einen schönen Tag. Gute Nacht.“
    Als Anna den Raum verließ, stellte sie überrascht fest, dass Judd ihr folgte. „Warum haben Sie Ihrer Mutter gesagt, dass wir einen Ausflug machen?“
    „Weil es so ist“, sagte er zuversichtlich. „Wer die Adelaide Hills besucht, muss unbedingt einen Abstecher nach Hahndorf machen. Alles andere wäre in kultureller Hinsicht ein Armutszeugnis.“
    „Armutszeugnis hin oder her – Ihre Mutter war nicht sehr begeistert.“
    „Sie denkt, ich arbeite zu wenig. Aber lassen Sie das mein Problem sein.“
    Sie verließen das Haus und gingen den Weg entlang, der zu dem modernisierten Cottage führte, in dem sie wohnte. An den Schultern spürte sie die kühle Nachtluft und wünschte, sie hätte ihren warmen Pashmina-Schal mitgenommen.
    „Trotz der Gefahr, dass es klischeehaft wirkt …“ Judd zog seine Jacke aus und hängte sie ihr über die Schultern.
    „Danke“, sagte sie sanft.
    Das Seidenfutter der Smoking-Jacke war noch so warm, dass sie sofort aufhörte zu frösteln. Judds ansprechender Geruch mit einem Hauch von Holz und Vanille umhüllte sie. Sie liebte diesen Duft und spürte, wie sie dahinschmolz.
    „Die Nächte sind jetzt schon ziemlich kalt“, sagte er. „Ich muss das Personal beauftragen, im Cottage Feuer zu machen, damit Sie es warm und behaglich haben.“
    Sofort fiel ihr ein, wie sie ihn beim Holzhacken beobachtet hatte. Packte er alles mit so viel Energie an?
    „Trotzdem ist es eine sehr schöne Nacht.“ Sie blickte zu den Sternen auf. Nur jetzt nicht auf die Gefühle achten, die er in mir auslöst!
    „Allerdings. Das finde ich auch.“
    Etwas in seiner Stimme veranlasste sie, ihn ansehen. Er betrachtete sie eingehend von Kopf bis Fuß. Obwohl er ein Stück von ihr entfernt stand, erschien es ihr, als würde er sie mit diesem bewundernden Blick liebkosen.
    Plötzlich fühlte sich ihr Hals trocken an, sie versuchte zu schlucken. Welche Sinnlichkeit dieser Mann in ihr weckte! Ohne dass er sie überhaupt berührte, verging sie fast vor Sehnsucht nach ihm.
    Dabei kannte sie ihn kaum! Und doch stand sie kurz davor, all ihre selbst auferlegte Zurückhaltung aufzugeben. Wie schön musste es sein, mit ihm zusammen auszuprobieren, wozu sie die magische Anziehungskraft zwischen ihnen inspirierte …
    Und er fühlte genau wie sie! Sie spürte die Energie, die er ausstrahlte, und seine erwartungsvolle Anspannung. Wie es wohl war, wenn er seine Selbstbeherrschung aufgab und die Begierde ihn übermannte? Einen Moment lang hing sie genussvoll dieser Fantasie nach, dann versuchte sie, an etwas anderes zu denken. Leider vergebens.
    Bevor sie etwas Unüberlegtes tun konnte, brach sie den Augenkontakt ab und ging eiliger als zuvor den Weg weiter.
    Schweigend passte sich Judd ihrem Tempo an. Vor dem Cottage sah er zu, wie sie den Schlüssel ins Schloss steckte.
    Sie zog das Jackett aus und gab es ihm. „Danke.“
    „Keine Ursache.“
    Warum drehte er sich nicht einfach um und ging? Sie spürte, wie sie rot wurde. Erwartete er etwa, dass sie ihn hereinbat? Im Cottage gab es eine kleine Küche und eine gut bestückte Bar. Aber wie würde er es auffassen, wenn sie ihn auf eine Tasse Kaffee oder einen Drink einlud? Sie war sich sicher, wohin das führen würde: Sie würden eine Nacht voll wilder Leidenschaft verbringen, wie sie sie noch nie erlebt hatte.
    Der Gedanke entsetzte und erregte sie zugleich. Sie war keine Frau für einen One Night Stand, außerdem trennte sie Geschäftliches und Privates strikt. Wenn sie Judd jetzt nachgab – was würde passieren,
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