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So erobere ich dein Herz

So erobere ich dein Herz

Titel: So erobere ich dein Herz
Autoren: Carole Mortimer
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sie. „Aber ich war seit Monaten nicht mehr bei ihm.“
    Er fluchte und kippte den Inhalt ihrer Handtasche achtlos auf den Tisch. „Warum nicht?“ Mit beiden Händen durchwühlte er die Sachen, nahm eine Tablettenschachtel auf und studierte die Beschriftung mit gerunzelter Stirn. Schließlich fand er eine Visitenkarte und hielt sie hoch. „Ist es das hier?“
    „Ja.“ Mit aufgerissenen Augen sah sie zu, wie Rick zum Telefon griff. „Du kannst ihn doch jetzt nicht anrufen! Es ist Samstag!“
    Er warf ihr einen Blick zu, der besagte, wie wenig ihn das kümmerte, und wenn es Sonntagmorgen um drei wäre! „Nur ein Anrufbeantworter“, murmelte er wütend, als er eine Weile zugehört hatte. Aber anscheinend wurde eine Nummer für dringende Fälle durchgegeben, denn er griff nach dem Stift, der aus der Tasche gefallen war, und kritzelte etwas auf einen Zettel. „Zieh dich an, Shanna“, sagte er, während er die zweite Nummer wählte. „Wir fahren los, sobald dieser Anruf erledigt ist. Du … Liebling, was ist denn?“, stöhnte er auf, als sie die Hände vors Gesicht schlug und hemmungslos zu weinen begann. Sofort war er bei ihr, hüllte sie in seine Umarmung und hielt sie sanft an sich gedrückt. „Ich liebe dich, Shanna, ich liebe dich“, murmelte er immer wieder, bis ihre Schluchzer endlich verstummten.
    „Tut mir leid.“ Nur mit Mühe nahm sie sich zusammen.
    „Es ist nur … Du reagierst so ganz anders als Perry damals. Er … er hasste die Vorstellung, dass ich krank sein könnte, dass etwas mit mir nicht in Ordnung ist.“
    Ricks Umarmung wurde fester. „Erzähl es mir, Shanna. Erzähle mir, was vor einem Jahr passiert ist.“
    Sie klammerte sich an ihn, schmiegte sich an seine Brust, doch sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. „Wir wollten Kinder haben“, setzte sie an, „hatten es schon länger versucht.“ Sie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen von der Wange. „Deshalb … deshalb ließen wir uns untersuchen. Nur ganz allgemein, Perry hasste nämlich alles, was mit Ärzten und Krankenhäusern zusammenhing. Während seiner Rennfahrerlaufbahn hatte er so viele Unfälle gehabt, dass er den Krankenhausgeruch nicht ertragen konnte. Die Ärzte fanden keinen Grund, weshalb wir keine Kinder haben könnten, aber bei mir stellten sie fest, dass ich …“ Ihre Stimme brach. „Nun, man sagte mir“, fuhr sie fort, als sie sich wieder gefasst hatte, „dass ich eine Operation brauchte, ohne die ich sonst sterben könnte.“
    „Und warum hast du sie nicht direkt machen lassen?“, wollte er wissen.
    „Ohne Perrys Unterstützung hätte ich das nicht durchgehalten. Kurz nachdem er von meiner Diagnose erfuhr, verunglückte er bei seinem nächsten Rennen. Er trug eine gravierende Rückenverletzung davon, die seine Karriere beendete. Von da an ertrug er nicht einmal mehr meinen Anblick, er gab mir die Schuld an seinem Unfall. Ich hatte seiner Meinung nach das Schicksal der Krankheit in sein Leben getragen. Wir waren zuvor so glücklich, doch mein Gesundheitszustand und sein Unfall änderten alles.“ Sie erschauerte. „Den Rest kennst du.“
    „Seine Affären?“
    „Ja.“ Sie seufzte. „Und Alkohol. Er war betrunken, als er den Unfall verursachte, bei dem er umkam. Ich wollte fahren, doch er sagte nur, dass er keinen Krüppel hinters Steuer lassen würde. Er war sturzbetrunken, als er in diese Mauer raste. Ich weiß wirklich nicht, wie es gelungen ist, das aus den Zeitungen herauszuhalten. Damals war es mir auch egal. Er war tot, und mir sagte man, dass die Operation unerlässlich sei, aber …“
    „Aber?“
    „Ich wollte nur noch sterben! Weil dann endlich alles vorbei sein würde. Ich liebte Perry, aber meine Krankheit stieß ihn ab, er hasste mich deswegen. Ich begann damals für Fa shion Lady zu arbeiten, weil ich ihm zeigen wollte, dass sich nichts geändert hatte, dass wir ein normales Leben führen könnten.“ Sie lachte bitter auf. „Selbst das hat sich ins Gegenteil verkehrt. Als Perry nach dem ersten Unfall keine Rennen mehr fahren konnte, war ihm der Gedanke zuwider, dass seine Frau arbeitete.“
    „Aber du liebtest ihn noch immer.“
    „Ja.“
    „Und jetzt?“
    „Jetzt?“ Sie blinzelte Rick verständnislos an.
    „Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe, Shanna. Wenn du glaubst, ich lasse mir durch die Unzulänglichkeiten eines anderen Mannes meine Chance auf eine Ehefrau und Kinder ruinieren, irrst du dich“, knurrte er. „Du magst Perry geliebt haben, aber
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