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So berauschend wie die Liebe

So berauschend wie die Liebe

Titel: So berauschend wie die Liebe
Autoren: Jacqueline Baird
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Nähe hin … Bis Lorenzo sie mit seinen nächsten Worten brutal auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
    „Wolltest du mich damit beleidigen, indem du ein Kleid trägst, das die Contessa dir geschenkt hat?“
    Es war wie ein Schlag ins Gesicht. „Ist es mir gelungen?“, entgegnete sie kühl.
    Er blickte ihr eindringlich in die Augen. „Eigentlich nicht. Das Kleid ist sehr schön. Aber du hättest nur fragen müssen, wenn du ein neues brauchtest. Ich hätte dir so viele gekauft, wie du willst.“
    „Ich glaube, du hast bereits genug dafür bezahlt, um mich hierherzuholen. Und ich ebenso. Ist es nicht an der Zeit, dich um die übrigen Gäste zu kümmern?“
    „Du hast recht. Vielleicht war ich etwas pflichtvergessen.“
    Er geleitete Lucy von der Tanzfläche und dann weiter in den Salon, wo seine Mutter mit einigen Freunden zusammensaß.
    „Pass auf, was du sagst“, flüsterte er Lucy noch zu, bevor sie sich neben Anna Zanelli auf das Sofa setzte.
    Der Arzt war lächelnd für sie beiseite gerückt, und Lorenzo warf noch ein paar lockere Worte in die Runde, bevor er sich zurückzog. „Bis später, cara .“
    Sein gleichgültiger Blick ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Traurig sah sie zu, wie er in das Getümmel der Gäste eintauchte, die lachend um seine Aufmerksamkeit buhlten … an vorderster Stelle natürlich Olivia Paglia.
    Den Rest des Abends blieb Lucy bei ihrer Gastgeberin und deren engstem Bekanntenkreis. Vor allem mit Luigi, einem sympathischen Kunsthistoriker, unterhielt sie sich angeregt, nachdem er sie zu ihrem Porträt von Antonio beglückwünscht hatte. So stand sie erst auf, als Luigi sich kurz vor Mitternacht verabschiedete. Er küsste sowohl Anna als auch Lucy auf beide Wangen, und kaum war er fort, da verkündete Lorenzos Mutter, dass es auch für sie an der Zeit wäre, zu Bett zu gehen, was die Übrigen in der Runde als Zeichen zum allgemeinen Aufbruch verstanden.
    Anna Zanelli küsste Lucy nun ebenfalls auf die Wange. „Es war wirklich ganz reizend von Ihnen, so viel Zeit mit uns alten Herrschaften zu verbringen. Kommen Sie, wir suchen jetzt meinen formidablen Sohn und sagen ihm, dass er lange genug den Gastgeber gespielt hat. Ich sage Gute Nacht, dann können Sie beide sich noch ein wenig amüsieren.“
    Obwohl Lucy das für wenig wahrscheinlich hielt, blieb ihr keine Wahl, als Anna Zanelli in die große Eingangshalle zu folgen. Lorenzo wünschte seiner Mutter eine gute Nacht, und die alte Dame wandte sich zur Treppe. Lucy fühlte sich plötzlich völlig fehl am Platz. Widerstrebend begegnete sie Lorenzos forschendem Blick.
    „Amüsierst du dich gut, Lucy?“, erkundigte er sich. „Du scheinst ja bei allen richtig gut angekommen zu sein, vor allem bei Luigi … Nützlich, in deinem Beruf einen Mann wie ihn zu kennen.“
    „Endlich zeigt sich die schöne Lucy auch auf der Tanzfläche“, ertönte hinter ihr die Stimme eines jungen Mannes, und jemand legte einen Arm um sie, dem sie sich rasch entwandt.
    Im nächsten Moment umfasste Lorenzo ihre Taille und zog Lucy an seine Seite … zum ebenso vergnügten wie beifälligen Gelächter der Umstehenden. „Gut gekontert, Lorenzo.“
    „Vorsicht, cara “, sagte er lächelnd, aber seine Augen blickten kalt. „Paolo ist noch ein halbes Kind.“
    „Das sehe ich selbst.“ Errötend wandte sie sich ab. „Entschuldige mich bitte.“
    Ehe Lorenzo es verhindern konnte, war sie in der Schar der übrigen Gäste verschwunden und eilte nach oben, ohne sich noch einmal umzublicken. Sie hatte endgültig genug von diesem unfairen Spiel.
    In ihrem Zimmer streifte sie als Erstes die hochhackigen Pumps ab, bevor sie ins Bad ging, sich auszog, ihr Haar bürstete und sich das Gesicht wusch. Dann wickelte sie sich ein Badetuch um den Leib und ging ins Ankleidezimmer, um ihren Koffer zu suchen und zu packen. Nur Wäsche, eine Jeans und einen Pullover ließ sie draußen, damit ihre Abreise am nächsten Morgen durch nichts verzögert würde.
    Müde glitt sie ins Bett und ließ den Kopf erleichtert auf das Satinkissen sinken. Morgen um diese Zeit würde sie schon in ihrem Bett liegen … all ihre Probleme wären gelöst, sie würde keine finanziellen Schwierigkeiten mehr haben und wieder frei sein … Warum nur war sie nicht überglücklich, sondern tief traurig und verletzt?
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. In diesem großen Haus voller Menschen fühlte sie sich so einsam wie noch nie in ihrem Leben. Sie barg das Gesicht im Kissen und ließ
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