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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab
Autoren: Ben Nevis
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hängte das Wappen sorgfältig an die Wand. Dann hob er die Bücher auf. Ein paar zerlesene Krimis, ein alter Busfahrplan, ein großformatiger Bildband über Ägypten. Layla hatte ja angedeutet, dass Rubbish in Ägypten gelebt hatte. Neugierig geworden, suchte Peter weiter, doch er fand keine anderen Hinweise mehr auf das Land der Pyramiden und Pharaonen. Stattdessen ein Kochbuch, ein paar Romane … Peter schob alles zu einem Stapel zusammen und stellte ihn auf das nächstbeste Regalbrett. Da fiel sein Blick auf ein schmales Heftchen über Manchester City , das noch auf dem Boden lag. Für Fußball hatte sich Peter schon immer interessiert. Er hob das Heft auf, setzte sich auf das Bett und begann zu lesen. Es war eine Vereinsgeschichte, schon einige Jahre alt. Peter blätterte sich durch sichtbar vergilbte Erfolge, als er stutzte: Er war auf einen vollkommen anderen Text gestoßen, mit Handschrift geschrieben, der sich gleichwohl mitten in der Broschüre befand. War das ein Bindefehler? Sein Blick fiel auf einzelne Worte.
    Schatzkammer … Kairo … Noch nie hat ein Mensch die
    Kammer lebend verlassen …
    Auf was war er da gestoßen? Aufgeregt blätterte Peter zurück auf die Seite, auf der der merkwürdige Text begann. Es gab einen Titel.
    Meine Suche nach dem Grabschatz des Al Bastra –
    Von Sir Leonard Dempsey. Für Cathrin.
    Das Schreiben war mit einem Datum versehen, das wenige Jahre zurücklag. Peter rückte sich zurecht und las mit wachsender Faszination weiter.
    Dies ist die Geschichte meiner Suche des Grabschatzes von Al
    Bastra. Liebe Cathrin, morgen werde ich diesen Schatz finden! Seit ich von seiner Existenz erfahren habe, kann ich an nichts anderes mehr denken. Ich habe seltene Schriften studiert, verborgene Orte besucht, geheime Quellen erforscht, fremde Menschen befragt. Ich will ihn finden und ich werde ihn finden! Schließlich ist es der Schatz der Weisheit, die Quelle des Wissens. Mit einem Schlag werde ich die Erkenntnisse von hunderten Jahren Forschung auf den Kopf stellen. Denn ich glaube, sie gefunden zu haben: die Kammer, die das Geheimnis der Sphinx birgt. In der es tausende von Jahren verborgen war. Die alles erklärt: warum die Sphinx gebaut wurde. Von wem. Und welches Geheimnis sie hütet. Es ist der Raum der Erkenntnis.
    Peter unterbrach seine Lektüre. Natürlich hatte er schon von der Sphinx gehört. Ein riesiger Löwe aus Stein mit menschlichem Kopf, der die Pyramiden bei Kairo in Ägypten bewachte. Niemand wusste genau, warum sie gebaut worden war. Und der Verfasser dieser Schrift war offensichtlich dem Geheimnis auf die Spur gekommen. Er las weiter.
    Ich nenne ihn den Schatz des Al Bastra. Warum? Nachdem ich jahrelang zahllose Quellen fand und entschlüsselte, haben mich letztlich die Entdeckungen eines Mannes namens Al Bastra auf die entscheidende Spur geführt. Morgen in der Frühe wird mich ein Vertrauter zur Kammer führen. Meinen Weg dorthin werde ich jetzt aufschreiben, in dieser Nacht vor dem großen Tag. Ich tue das, falls ich den morgigen Tag nicht überlebe. Denn auf dem Grab liegt der Fluch der Sphinx. Der Fluch soll das Geheimnis schützen. Noch kein Mensch soll je die Kammer lebend verlassen haben. Denn der Schatz wird bewacht von einer Sphinx – ein verkleinertes, exaktes Abbild der großen Sphinx, deren Geheimnis sie bewahrt. Die kleine Sphinx ist tödlich. Hüte dich vor ihren Augen. Die roten Augen künden den Tod. So sagt Al Bastra. So hat er gesagt. Denn er selbst ist längst gestorben, allerdings eines normalen Todes. Er hat sich nicht getraut, die Kammer zu betreten, vielleicht wollte er das Geheimnis nicht stören, oder er hatte Angst vor dem Fluch. Aber seine Entdeckung sollte nicht verloren gehen und er hat sie an einige Vertraute weitergegeben. Jeder erhielt nur einen Teil der Information. Der Kreis der Eingeweihten wurde durch ein Geheimwort geschützt. Wo man die Kammer findet, erzählte er einem engen Freund. Dem Mann, der mich morgen zu der Kammer führen wird. Dem die Bedenken Al Bastras fremd sind, zumal er an Geld kommen will. Und ich kenne aus Al Bastras Aufzeichnungen das geheime Wort! Eigentlich ist es ein Satz.
    Morgen ist es so weit. Ich glaube nicht an den Fluch der Sphinx. Und ich bin sicher, dass ich nach Jahrtausenden als erster Mensch das Rätsel der Sphinx lösen und in den Raum der Erkenntnis vordringen werde. Aber wenn mir doch etwas zustoßen sollte, dann, geliebte Cathrin, dann sollst wenigstens du von diesem Brief zur Kammer der
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