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Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück

Titel: Skulduggery Pleasent -2- Das Groteskerium kehrt zurück
Autoren: Derek Landy
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verschwunden, doch sie fühlte sich müde und steif. Aber sie lebte, deshalb klagte sie nicht, wenn etwas wehtat - sie war einfach nur froh, dass sie überhaupt noch etwas spüren konnte.
    In Haggard war alles ruhig; die Leute schliefen. Das Wasser schlug gegen den Pier, als wollte es ihn versetzen, vielleicht packen und in die Tiefe ziehen. Die Luft war kühl, und Walküre atmete sie ein, tief und langsam. Sie schloss die Augen nicht, sondern hielt den Blick auf die See gerichtet, bis sie den Wagen hörte.
    Der Bentley hielt, und die Scheinwerfer verloschen. Skulduggery stieg aus und kam mit wehendem Mantel zu ihr herüber. Der Regen lief über den Rand seines Hutes und tropfte auf seine Schultern.
    „Hältst du immer noch Wache?“, fragte er.
    Walküre zuckte die Schultern. „Nicht alle von Dusks Vampiren wurden zur gleichen Zeit infiziert. Der eine oder andere war vielleicht erst ganz frisch gebissen worden, sodass das Wasser ihn nicht umgebracht hat. Wenn mich bis morgen Nacht nichts anspringt, glaube ich, dass alle tot sind.“
    „Und dann schläfst du?“
    „Ich verspreche es.“ Sie schaute zu ihm auf. „Was macht dein Arm?“
    Er zeigte ihr seine rechte Hand und bewegte die Finger im Handschuh. „Hängt wieder an Ort und Stelle und funktioniert bald wieder wie vorher, dank Kenspeckel. Wir haben ein paar harte Tage hinter uns.“
    „Das kannst du laut sagen.“
    „War Tanith schon bei dir?“
    Walküre nickte. „Sie kam auf dem Weg zum Flughafen vorbei und hat mir erzählt, dass Mr Bliss sich um das Groteskerium kümmern wird, es auseinandernimmt und so.“
    „Es auseinandernimmt, zerlegt in seine sämtlichen Einzelteile, dann zerhackt, verbrennt und die Asche in alle Winde verstreut. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass das Groteskerium nicht zurückkommen wird.
    Oder falls es doch zurückkommt, dann in sehr, sehr kleinen Teilen.“
    „Und Viles Rüstung?“
    Skulduggery zögerte. „Die hat Thurid Guild. Er will sie offenbar irgendwo verstecken, damit nie mehr jemand etwas Böses damit anrichten kann.“
    „Glaubst du ihm?“
    „Ich glaube, er will sie verstecken, bis er Verwendung dafür hat.“
    Walküre erhob sich und stand nun neben ihm. „Bist du noch gefeuert?“
    „Ja.“
    „Aber begreifen sie denn nicht, dass es in erster Linie seine Gier und seine Dummheit waren, die Vengeous zur Flucht verholfen haben?“
    Skulduggery legte den Kopf schief. „Wer sind sie? Es gibt keine sie. Guild ist der Großmagier - er hat das Sagen. Es gibt keinen, der den Wachmann bewacht, Walküre.“
    „Es gibt uns.“
    Er lachte. „Ja, wahrscheinlich.“
    Ein Windstoß wehte ihr die Kapuze vom Kopf. Sie setzte sie nicht wieder auf. „Und was willst du jetzt tun?“
    „Ich tue das, was ich schon immer getan habe - ich kläre Verbrechen auf und rette die Welt, in der Regel in allerletzter Sekunde. Obwohl es dieses Mal zugegebenermaßen du warst, die die Welt gerettet hat. Gut gemacht, übrigens.“
    „Danke.“
    „Wir werden klarkommen. Es wird zwar nicht so einfach sein, wenn wir nicht mehr auf die Mittel des Sanktuariums zurückgreifen können, aber wir schaffen das. Hier ist etwas Größeres am Werk. Es ist noch nicht vorbei.“
    Das Haar klebte ihr am Kopf, und der Regen lief ihr in Strömen übers Gesicht. „Sanguins mysteriöse Auftraggeber.“
    „Genau. Jemand arbeitet hinter den Kulissen, versucht, möglichst nicht ins Rampenlicht zu treten. Aber ich fürchte, dass diese Phase bald vorbei ist, und wir müssen bereit sein für das, was als Nächstes kommt - was immer es ist.“ Er schaute sie an. „Auf uns warten viele schlimme Dinge, Walküre.“
    „Das scheinen die schlimmen Dinge so an sich zu haben.“
    Bei dem Wind und dem Regen hätte sie es fast nicht gespürt, doch sie sah, wie Skulduggery den Kopf zur Seite legte, und lotete aus, was die Luft ihrer Haut brachte. Die Luftströme veränderten sich ständig, doch dahinter lag ein Raum, an dem die Luft zerrte, so wie die See am Pier zerrte.
    Sie drehten sich langsam um und sahen den Vampir. Seine Arme waren sehnig, und unter der nassen weißen Haut waren die Adern überdeutlich zu sehen. Er war hungrig, brauchte Nahrung und hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Aber er hatte überlebt und hielt nun nach seinem ersten Opfer Ausschau. Er bleckte die Zähne; die schwarzen Augen waren nur noch Schlitze. Muskeln spielten.
    Er kam durch den Regen auf sie zu, und Skulduggery zog in einer blitzartigen Bewegung die Pistole aus seinem Mantel.
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