Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)
Autoren: Ava Gray
Vom Netzwerk:
verlangen sie wahrscheinlich Vorkasse. Willst du nicht zur Toilette?«
    Sie musste ihn zum Aussteigen bringen. Wie sollte sie ihn sonst loswerden? Es war noch so viel Benzin im Tank, dass sie es bis in die Stadt schaffen würde, sie könnte also abhauen, sobald er hinter dem Gebäude verschwunden war. So mitten in der Pampa kam das einer ziemlichen Gemeinheit gleich, aber sie hatte kein allzu schlechtes Gewissen. Ein Mann wie er konnte auf sich aufpassen.
    »Sollte ich wahrscheinlich«, kam die lakonische Antwort. Der Kerl schälte sich elegant aus dem Sitz. »Ein Hotdog ohne Zwiebeln bitte. Bohnen und Käse, falls du Burritos nimmst.«
    Kyra starrte ihn verwirrt an. Sie hatte ihm fünf Dollar geben wollen, damit er sich sein Essen selbst kaufte, aber er schlenderte bereits davon. Anscheinend war er es gewohnt, sich von Frauen bedienen zu lassen; das machte die Männer immer dreist.
    Tja, sein Pech. Sie würde nicht mehr da sein, wenn er vom Klo zurückkam. Er hatte sich mit seinem großen Ego um ein paar Dollar gebracht. Um den Schein zu wahren, ging sie quer über den Parkplatz und ließ ihn dabei nicht aus den Augen. Doch er verlangsamte seine Schritte, sobald sie es tat, offenbar wollte er sichergehen, dass sie tatsächlich den Laden betrat. Der Reifenstecher war also auch noch misstrauisch. Es sah ihr wieder einmal ähnlich, dass sie so einen aufgegabelt hatte.
    Verfluchter Mist.
    Na ja, sie würde schneller weg sein, als er schiffen konnte. Ein Glöckchen bimmelte, als sie die Ladentür aufdrückte. Sie blinzelte gegen die Helligkeit an und blieb instinktiv stehen, da niemand hinter dem Ladentisch stand. Möglich, dass der Kassierer irgendwo hockte und den Warenbestand kontrollierte. Sie drehte den Kopf, um in den Sicherheitsspiegel zu schauen, der in der Ecke gegenüber der Kasse angebracht war. Da lagen mehrere Stangen Zigaretten verstreut, einige aufgerissen, andere zerdrückt.
    Zwei Autos, kein Kassierer. Verdammt. Das war nicht gut.
    Ein dumpfes Geräusch aus dem Hinterzimmer untermauerte ihren Verdacht. Raubüberfall – irgendein Idiot versuchte vermutlich gerade, den Kassierer dazu zu zwingen, einen versteckten Safe zu öffnen, obwohl allgemein bekannt war, dass solche Shops über Gehäuse im Boden verfügten, die sich nur beim Schichtwechsel öffnen ließen. Wenn sie eine Spur Vernunft besessen hätte, wäre sie rausgegangen und hätte von ihrem Handy aus den Notruf gewählt.
    Stattdessen schlich sie geduckt vorbei an Warenregalen mit Wiener Würstchen und Kondomen ins Hintere des Ladens. Sie sollte einmal ihren Geisteszustand untersuchen lassen. Ihr Eingreifen könnte allerdings einem Menschen das Leben retten. Sie erleichterte zwar gern Hohlköpfe um ihr Geld, wollte sich aber nicht nachsagen lassen, ein Feigling zu sein.
    Ihre Muskeln schienen vor Tatendrang zu vibrieren. Die kürzlich gestohlenen Instinkte sagten ihr, sie solle die Bürotür auftreten und das Problem mit brutaler Gewalt lösen, doch das könnte den Tod des Kassierers bedeuten. Sie wollte kein Blut an den Händen haben.
    Nie wieder.
    Darum würde sie ihre neuen Fähigkeiten mit Vorsicht einsetzen; das mochte eine heikle Kombination sein, aber es brauchte ja nur so lange zu funktionieren, bis der Tag gerettet war. Kyra schüttelte den Kopf darüber. Wo wir gerade über Anti-Heldinnen sprachen. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie war fast an der Tür angelangt, da hörte sie einen Angstschrei, der schnell erstickt wurde. Was jetzt? Was jetzt –
    Tja, reinzugehen kam nicht infrage. Darum warf sie eine Dose Chili zu Boden, sprang zur Seite und sah zu, wie diese auf das Büro zurollte. Der Räuber hielt es für schlau, mit der Kanone in der Hand den Kopf durch den Türspalt zu stecken, um nachzusehen, was los war.
    Erwischt! Sie schlug ihm mit beiden Fäusten gegen die Schläfen und griff ihm dann in die fettigen Haare, riss seinen Kopf nach unten und gleichzeitig ihr Knie nach oben. Als er zusammensackte, löste sich ein Schuss aus seiner Waffe, aber die Kugel traf nur eine Zwei-Liter-Flasche Traubenlimonade auf einem der hinteren Regale.
    Kyra verpasste dem Möchtegern-Überfallkünstler einen Double-Kick in die Seite. Nein, dieser Mistkerl würde so bald nicht wieder aufstehen. Ihr lief ein Schauder über den Rücken, als ihr klar wurde, was für ein harter Typ ihr Beifahrer war. Mit seinen Fähigkeiten konnte sie töten, ganz mühelos und beiläufig.
    Verdammt , hoffentlich würde dieses Natural-Born-Killer -Tuning bald
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher