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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall
Autoren: Anthony Horowitz
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müssen. Du gehörst mir! Und bevor du stirbst, will ich dich leiden sehen!«
    »Ich leide schon genug, wenn ich dich nur sehe«, murmelte Alex.
    Aber Conrad gab keine Antwort, sondern ging zum Kran hinüber und kletterte mühsam die Leiter zur Führerkabine hoch. Alex beobachtete, wie er sich mit den Schaltern und Hebeln beschäftigte. Der Kran vibrierte. Kurz darauf schwang die Metallplatte durch die Luft, hielt über der Bombe an und senkte sich langsam herab. Conrad steuerte den Kran wie ein Profi. Die Platte senkte sich bis knapp über die Bombe, verharrte dort einen Augenblick und setzte dann sehr behutsam auf der oberen Seite der Metallkiste auf. Ein Klicken war zu hören, das Drahtseil spannte sich wieder und langsam hob die Kiste vom Boden ab. Jetzt erst begriff Alex: Die Metallplatte war ein starker Elektromagnet. Conrad steuerte einen Magnetkran, der die Bombe über das Wasser transportieren und auf dem U-Boot absetzen sollte. Die ganze Angelegenheit würde sicherlich nicht einmal drei Minuten dauern. Dann würde er sich Alex widmen.
    Ihm blieb keine Zeit mehr. Er musste jetzt handeln.
    Alex zog sich am Geländer hoch. Smithers’ Kaugummi befand sich in seiner rechten Hosentasche. Da er nur seine linke Hand frei bewegen konnte, brauchte er kostbare Sekunden, um das Päckchen herauszuholen, auszupacken und in den Mund zu schieben. Er fragte sich, was Conrad wohl denken würde, wenn er das beobachtet hätte. Sarow hätte es sicherlich nicht sehr amüsant gefunden: ein Junge aus dem Westen, der selbst kurz vor seinem Tod nichts anderes als Kaugummi im Kopf hatte!
    Alex kaute hektisch. Zumindest die Geschmacksrichtung hatte Smithers recht gut getroffen, denn das Zeug schmeckte tatsächlich nach Erdbeeren. Der Kaugummi wurde durch Speichel aktiviert, aber Alex hatte keine Ahnung, wie viel Speichel er brauchte! Sein Mund war ohnehin staubtrocken. Er kaute hektisch weiter, bis der Kaugummi weich geworden und der Erdbeergeschmack verschwunden war. Dann spuckte er ihn in die Hand und drückte ihn schnell in das Schloss der Handschelle.
    Die silberne Kiste schwebte jetzt bereits auf der anderen Seite des Wassers und schwang über dem U-Boot leicht hin und her.
    Conrad beugte sich in der Führerkabine nach vorne, um nach unten blicken zu können. Langsam ließ er die Kiste ab, bis sie auf dem Bootsdeck aufkam. Die Kabel und Ketten der Winde wurden schlaff, dann spannten sie sich wieder. Die Magnetplatte hob sich und schwang wieder zum Kai herüber, jedoch ohne die Bombe.
    Im Inneren der Handschelle geschah etwas. Alex hörte ein leises Zischen. Der rosafarbene Kaugummi dehnte sich langsam aus, quoll aus dem Schloss, und es kam viel mehr Kaugummimasse heraus, als er hineingepresst hatte. Plötzlich knackte es laut: Das Metall war aufgebrochen. Alex durchfuhr ein stechender Schmerz, als sich ein Splitter des Metalls in sein Handgelenk bohrte. Aber dann sprang die Handschelle auf. Er war frei!
    Doch Conrad hatte alles beobachtet. Eilig kletterte er aus der Krankabine, wobei er sich nicht einmal die Zeit nahm, den Kran auszuschalten, so dass der Kranarm mit der Magnetplatte immer noch langsam und knapp über dem Wasser zum Ufer zurückschwang. Die Bombe war auf dem U-Boot; unerreichbar für Alex. Hektisch blickte sich Alex nach einer Waffe um, aber Conrad war bereits auf den Boden gesprungen und kam trotz seiner ungleichen Beine schnell näher. Dann standen sie sich gegenüber.
    Conrad grinste verächtlich. Aber sein Mund verzog sich nur auf der Seite, die er bewegen konnte, die andere, über der die Glatze glänzte, blieb regungslos. Alex merkte sofort, dass Conrad trotz seiner fürchterlichen Verletzungen sehr selbstsicher war. Und kurz darauf wusste er auch warum. Conrad, der von einem grenzenlosen Hass auf Alex getrieben wurde, bewegte sich überraschend schnell. Einen Moment stand er noch in Kampfstellung, doch im nächsten Augenblick schlug er in einer blitzschnellen, fließenden Bewegung zu. Sein Fuß krachte gegen Alex’ Brust. Alles wirbelte durcheinander; der Schlag nahm Alex den Atem. Er stürzte hart auf den Asphalt. Conrad war federnd auf beiden Füßen gelandet. Er war nicht einmal außer Atem geraten.
    Mühsam rappelte sich Alex hoch. Conrad trat einen Schritt näher und holte erneut zu einem Kickstoß aus. Sein Fuß schoss nur Zentimeter an Alex vorbei, der sich blitzschnell auf den Boden geduckt hatte und seitwärts auf das Wasser zurollte. Eine Hand packte ihn am Hemd und Alex sah die grässlichen
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